1394 Börsenblatts, d Dtlchn. Bnchb-n'd-l Künftig erscheinende Bücher. ^ 25, 1. Februar 1910. Propyläen-Ausgabe von Goethes sämtlichen Werken in vierzig Bänden Der dritte Band erscheint im Lause der nächsten Woche, der vierte Ende Februar as Erscheinen des dritten Bandes meiner Goetheausgabe gibt mir will- ^ kommene Gelegenheit, den verehelichen Sortimentern verbindlichst für ihr so erfolgreiches Eintreten für dieses Unternehmen zu danken und sie zu er suchen, sich auch weiterhin den Vertrieb des monumentalen Werkes angelegen sein zu lassen. Der Erfolg hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Bis heute zähle ich bereits über 1200 Subskribenten und die Luxusausgabe neigt sich rapid ihrem Ende zu, so daß die noch vorhan denen geringen Vorräte derselben in Kürze vergriffen sein dürsten. Vielleicht veranlaßt dieser Erfolg auchdiejenigenFirmen,diesich bisherdesAnternehmens noch nicht angenommen haben (es gibt leider eine ganze Reihe derselben), nun doch einen Versuch mit dieser Philologisch wie buchtechnisch unübertrefflichen Ausgabe zu machen. Die Freunde des großzügigen Unternehmens werden mit Interesse die nachfolgenden Auszüge aus den durchweg günstigen, zum Teil enthusiastischen Beurteilungen zur Kenntnis nehmen, die von den kompetentesten Stellen aus bisher erfolgt sind und die sich täglich mehren. vr. Franz Munker, ord. Professor der Literatur geschichte an der Universität München würdigte die Propyläen-Ausgabe in einem ausführlichen Essay der „Allgemeinen Zeitung" und gelangt zur völligen Billigung der Grundsätze, nach denen sie angeordnet wurde. Er schreibt: Mögen die Dichter selbst sich auch mir selten dazu verstehen, die zeitliche Reihenfolge ihrer Schriften so stark zu betonen, in den großen historisch kritischen Ausgaben von fachwissenschaftlicher Bedeu tung ist das chronologische Prinzip längst, bald mehr bald weniger streng durchgesührt. Bei Lessing, Herder, Schiller und manchem Späteren und besonders bei den Dichtungen und Briefen des jungen Goethe hat es sich trefflich erprobt Bei der kürzlich erst begonnenen Ausgabe der gesammelten Schriften Wielands kommt es gleichfalls zur Anwendung. Es ist nur recht und gut, daß jetzt auch für eine Gesamtausgabe von Goethes Werken der nämliche Versuch gemacht wird. Hofrat Professor vr. R. M. Werner schrieb in der Wiener „Zeit": Daneben hat aber eine chronologische Aneinanderreihung der Werke volle Berechtigung, ja einen neuen Reiz. Die äußere Hülle verdient alles Lob und macht den Band zu einem wirklichen Schmuck der Hausbibliothek. Er soll nicht auf dem Salontisch zum Blättern für müßige Besuche aufliegen, wohl aber vom Bücherbrett locken, daß man ihn recht oft in weihevoller Stunde zum Lesen herabhole. Ludwig Geiger, der bekannte Goetheforscher und -Herausgeber schrieb im „Tag": Was bisher geboten wird, ist aller Anerkennung wert. Die Ausgabe ist so schön, der Grundsatz, den sie befolgt, so an sprechend und originell, daß ein herzlicher Will kommengruß dem mutigen Verleger dargebracht werden soll, der Dank der Bücherfreunde zugleich mit der Hoffnung, daß das Publikum diese neue schöne Ausgabe fördere und unterstütze.