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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1910
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- Deutsch
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Universitätsbehörden auch entsprachen, als sie sich von der Ge diegenheit der Grundlagen des Unternehmens überzeugt hatten. Die Verbindung der »Times« mit dem Unternehmen hörte am 1. Januar dieses Jahres auf, und die 28 Bände des neuen Werkes werden gegen Ende dieses Jahres von der Universität herausgegeben werden. Um das Werk handlicher und tragbarer zu machen, so daß es ebensowohl aus literarischem Interesse wie zu Nachschlage- zwecken benutzt werden kann, wird eine Ausgabe auf Jndia-Papier gedruckt werden, deren Bände weniger als ein Drittel so dick wie die der Ausgabe auf gewöhnlichem Papier sein werden. Weiter hat dann oie Universität mitgeteilt, welche Gründe die Universität Cambridge bewogen haben, ein großes geschäftliches Unternehmen dieser Art unter ihre Obhut zu nehmen. Es wird ausgeführt, daß die Herausgabe dieses Werkes ein natürlicher Schritt auf dem Wege der Entwicklung der Universität zu einem Mittelpunkt des gelehrten Wissens und der Forschung sei, da die heutige Universität nur durch die Presse unmittelbare Beziehungen zur gesamten englisch sprechenden Welt Herstellen und unterhalten könne. Es ist indessen, wie der »UookssIIsr« hierzu bemerkt, klar, daß dieses Unternehmen eine vollständige Umwälzung auf dem Gebiete der Universitäts-Veröffentlichungen bedeutet, die sich wohl kaum anders erklären läßt als im Zusammenhang mit den radikalen Neuerungen, die auch sonst im Leben der englischen Universitäten in der jüngsten Zeit zutage getreten sind und weiterhin ihrer Einführung entgegensehen. »Wir müssen gestehen,« fügt das Blatt weiter hinzu, »daß wir es lieber gesehen hätten, wenn die Encyklopädie, wie früher, von einem der großen kaufmännischen Verlags häuser heransgegeben worden wäre; da dies aber nicht der Fall ist, so ist ihre neue Verbindung mit einer großen Universitätsbuchdruckerei wenigstens eine Bürgschaft für ihre wissenschaftliche Gediegenheit und literarische Trefflichkeit. Auch die Neuerung, daß alle 28 Bände auf einmal heraus gegeben werden, ist ein unverkennbarer Vorzug, während die angekündigten Änderungen in bezug auf Ausstattung und Format ebenfalls günstig sind. Aber vielleicht der Hauptgrund zur Befriedigung ist der klare Beweis, der dadurch geboten ist, daß die Universitäten sich vom Ballast veralteter Überlieferungen befreien und entschlossen sind, einen hervorragenden Platz an der Spitze der großen schaffenden Kräfte unseres Volkes ein zunehmen. Alle werden mit großem Interesse die weitere Ent wicklung nach dieser Seite erwarten und hoffen, daß die finan ziellen Ergebnisse das mutige Unternehmen des Verwaltungs ausschusses der University Preß mehr als bisher rechtfertigen werden. »Was die Bedingungen der Veröffentlichung anbetrifft, so hat die University Preß beschlossen, das Werk der allgemeinen Öffentlichkeit nach dem Ratensystem anzubieten, zuerst während einer beschränkten Zeit zu mäßigen Vorzugspreisen, während später höhere Preise erhoben werden sollen. Es ist beabsichtigt, die Mitwirkung der Buchhändler dadurch zu gewinnen, daß ihnen für jede Unterzeichnete Bestellung, die sie erhalten können, eine festgesetzte mäßige Gebühr überlassen wird. Es scheint nicht eigens ausgesprochen zu sein, wir würden es aber doch für den geeignetsten Weg halten, daß alle Aufträge durch die örtlichen Buchhändler zu erfolgen hätten und unmittelbare Bestellungen gar nicht angenommen würden. Wir glauben nicht, daß dies den Absatz irgendwie beeinträchtigen würde — vom Standpunkt des Buchhändlers aus ist aber dies offensicht lich der wünschenswerte Weg, es müßten denn sehr triftige Gründe gegen ihn sprechen — Gründe, die, soviel wir sehen können, nicht vorhanden sind.« Etwas weniger günstig urteilt über das Unternehmen vom Standpunkt des Buchhändlers »Bds kublisbsr's Oiroulur«: »Soweit wir unterrichtet sind«, schreibt das Blatt, »soll das Werk in den nächsten zwei bis drei Monaten erscheinen. Die gewöhnliche Papier-Ausgabe wird in Leinen (olotb), Halbsaffian (moi-oooo) und Ganzleder, die Ausgabe aus Jndia-Papier (die nur zwei Fuß für die 28 Bände beanspruchen wird gegenüber den zehn Fuß der gewöhnlichen Ausgabe) in Leinen, Schafleder und Saffian erscheinen. Die Preise, die die Käufer in Raten oder bar für das ganze Werk zu zahlen haben werden, sind nicht erwähnt, doch nehmen wir an, daß der geringste Preis für die billigste Ausgabe etwa 23 Pfund sein wird. »Wie sind erfreut, daß die Universität „zuversichtlich er wartet, bei dieser Gelegenheit nachdrückliche Unterstützung in der Gewinnung von Käufern zu erhalten". Wir wollten, wir könnten sagen, daß die von ihr gebotenen Bedingungen solcher Art sind, daß sie dies Vertrauen rechtfertigten. Allein sind sie es? Soweit wir sehen können, ist das Höchste, was ein Buch händler erhalten kann, 6A. Es wäre unendlich besser gewesen, wenn der Preis für die Öffentlichkeit etwas erhöht worden wäre — etwa auf 26 Pfund, statt auf 23 Pfund für das ganze Werk —, und dafür die Buchhändler etwas mehr Anteil er halten hätten. Die Begründung der University krsss ist: »Wir fordern die Buchhändler nicht auf, irgendein Wagnis zu über nehmen, nicht irgendwelches Kapital sestzulegen, noch irgend welche Ausgaben für Lager oder Frachten oder Verpackung auf sich zu nehmen. Alles, worum wir die Buchhändler bitten, wenn einer einen Käufer gewonnen hat, ist, uns das Unter zeichnete Bestellungsformular mit dem etwa bezahlten Gelds zu übersenden. Lediglich für diese Dienste sind wir gewillt, dem Buchhändler eine Gebühr zu bezahlen, die reiner Nutzen sein wird, da die Bücher an den Besteller unmittelbar geschickt und ebenso die Raten von ihm selbst erhoben werden« »Wir fürchten«, meint demgegenüber das Berlegerblatt, »daß die Buchhändler diesen Hinweis auf den »reinen Nutzen« als eine akademische Versicherung, gewissermaßen als Platonische Zuneigung seitens der Universität auffassen werden«; es fügt aber dann hinzu: »Obwohl wir es, wie gesagt, für einen Fehler halten, falls die Mitwirkung der Buchhändler wirklich gewünscht wird, ihnen eine so geringe Gebühr anzubieten, raten wir doch allen Buchhändlern ernstlich, sich die Sache sorgfältig zu überlegen, ehe sie die Annahme von Bestellungen ablehnen. Sie haben es mit einer öffentlichem Körperschaft von höchstem Ansehen und den größten Über lieferungen zu tun, die, wie wir glauben, auch bereit ist, die alte Ausgabe unter gewissen Bedingungen gegen die neue um- zutauschen. Da der Preis dieser neuen Ausgabe offenbar noch nicht ganz festgelegt ist, so hoffen wir, die »UookseUsrs' ^ssooiution« wird so starke und dringende Vorstellungen erheben, daß der Universitätsausschuß erkennt, wie unrecht es ist, für einen gering fügigen Vermittleranteil eine .wahrhaft nachdrückliche Unter stützung' zu erwarten.« (Nach: »Ibs LookssUsr«, bzw. »Bös kudlisders' Oiroular«.) Ein neues Erhaltungsmittel des Papiers. — Auf dem Archivtag in Posen hielt vr. Frederking von Königlichen Materialprüfungsamt in Groß-Lichterfelde einen Bortrag über das von ihm ausgearbeitete neue Verfahren zur Erhaltung und Ausbesserung morscher und schadhafter alter Handschriften und Urkunden. In dieser Rede wurde u. a. folgendes ausgeführt: Ein großer Teil der in unseren Archiven und Bibliotheken ruhenden Schätze hat teils durch unzweckmäßige Aufbewahrung, teils durch mechanische Beschädigungen der verschiedensten Art so stark ge litten, daß er für Forschungszwecke unbenutzbar geworden ist und un aufhaltsam dem völligen Zerfall entgegengeht. Um dem drohenden Verderben und dem Verlust wertvollen, oft unersetzlichen histori schen Studien- und Forschungsmaterials wirksam zu begegnen, begann man, nach geeigneten Mitteln zu suchen, die den zer fallenden Stücken neue Festigkeit geben, sie dadurch wieder gebrauchsfähig machen und ihre Lebensdauer nach Möglichkeit verlängern sollten. Unter den für diesen Zweck vorgeschlagenen Verfahren wird namentlich das vom Oberstabsarzt vr. Schill und Oberregierungsrat vr. Posse empfohlene Zaponver- fahren in Archiven und Bibliotheken mit Vorliebe an gewendet, da es einfach in der Ausführung und auf den ersten Blick bestechend in der Wirkung ist. Zapon oder Zaponlack ist ein »selbstglättender» Lack, der morschen und zer fallenen Schriftstücken neue Festigkeit gibt, wenn sie damit in geeigneter Weife imprägniert werden. Da der Grundstoff des Zapons jedoch Nitrozellulose ist, ein Körper, dessen dauernde Be ständigkeit zum mindesten fraglich erschien, so wurde von verschie denen Seiten die Befürchtung laut, daß mit Zapon behandelte Schriftstücke durch allmählich sich bildende Zersetzungsprodukte des Zapons im Laufe der Zeit stark angegriffen und geschädigt werden könnten.
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