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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1910
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- Deutsch
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12188 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 241, 17. Oktober 1910. dispensiert sie davon. Sie ist absolute Eigentümerin der Werke des Erzählers der Carmengeschichte. Nun ist diese Erbin, eine gewisse Madame Hsmon, dem französischen Novellisten gänzlich fremd gewesen. Er hat sie vielleicht nicht gekannt, möglicher weise niemals gesehen. Zwei alte Engländerinnen waren, wie man weiß, Merimees Erben. Die genannte Madame Hsmon hat diese wieder beerbt und wurde so die Eigentümerin des literarischen Nachlasses von Msrimse. Ihre Weigerung stützt sie nun auf eine Entscheidung der ersten Kammer des Pariser Appell hofes vom 13. Juli d. I. in eben dieser Sache der Briefe Merimees. Bisher hatten die französischen Ge richte entschieden, daß man aus gewissen Umständen aus ein stillschweigendes Ausgeben des Autorenrechtes schließen könne. Bei Briefen hatte man eine solche Verzichtleistung ange nommen, wenn der Briefschreiber kein Brouillon oder keine Kopie feiner Briefe bewahrt hatte. Diese, namentlich auf Erben eines Schriftstellers angewandte Rechtsprechung hat die oft exzessiven Folgen des Rechtes in glücklicher Weise eingeschränkt. Nunmehr hat aber der Pariser Appellhof das Gesetz noch strenger ausgelegt. Ein Aufgeben des Autorenrechts kann nicht präsumiert werden — es muß formell sein. Da hier eine solche formelle Verzichtleistung offenbar nicht vorliegt, darf die unbekannte und unbeteiligte Madame Hsmon, vielleicht aus Prüderie oder aus Bigotterie, der gebildeten Welt den brieflichen Nachlaß eines berühmten Schriftstellers entziehen. Es ist natürlich, daß sich die Halbmonatsschrift »Usreurs äs Uranos« über dieses an der literarischen Welt be gangene Unrecht ärgert und dafür eintritt, daß die Rechte der Erben und Repräsentanten eines Schriftstellers beschränkt werden müßten; es dürfe nicht geduldet werden, daß durch einen Zufall des Erbganges das Werk eines Schriftstellers von der Laune oder den einseitigen Ansichten eines beliebigen Individuums abhängig werde. Zum Zolltarif von Uruguay. — In Uruguay besteht Zoll befreiung für broschierte oder mit gewöhnlichem Einband ver sehene Lese- und Schulbücher laut eines im viario oLeial ver öffentlichten Gesetzes. Die Zollfreiheit erstreckt sich auch auf ge druckte Musikstücke. Dagegen sind ausgenommen Bücher, die im Ausland für Rechnung von im Lande ansässigen Urhebern oder Herausgebern gedruckt sind, und Bücher in Prachteinbänden. (lournal okLoiol äs la keyubliqus k'ianyaiss.) Ausstellung moderner Illustratoren in Berlin. — Im Kunstsalon Schulte in Berlin ist gegenwärtig eine Sammlung von Originalen der »Berliner Illustrierten Zeitung« zu sehen, die ein originelles und bisher arg vernachlässigtes Gebiet der Kunst umfaßt. Es sind Illustrationen aus der Zeitgeschichte, aus dem modernen Leben geschöpfte eigenartige und interessante Vorgänge, die die ersten Illustratoren des In- und Auslandes mit Zeichenstift und Tusche festgehalten haben. Der Verlag Ullstein <L Co. als Herausgeber der »Berliner Illustrierten Zeitung« hat bekanntlich vor einiger Zeit zum Zweck der Hebung des Interesses für künstlerische Illustration ein Menzelpreis- Ausschreiben erlassen, einen zunächst in drei aufeinanderfolgenden Jahren zur Verteilung gelangenden Preis von je 3000 .<t für die beste, von einem deutschen Künstler herrührende, modernes Leben schildernde Illustration. Zum erstenmal ist dieser Preis in diesem Jahre verteilt worden. Die Jury, die sich aus den Malern Pro fessor Max Liebermann, Professor Arthur Kampf, Professor Franz Kruse und Carl Schnebel, sowie dem Kunstschriststeller Georg Hermann zusammensetzte, hat sich in diesem Jahre für die Arbeiten von Fritz Koch-Gotha und Heinrich Zille ent schieden. Infolgedessen hat sich der Verlag der »Berliner Illustrierten Zeitung« entschlossen, seinen diesjährigen Menzel preis zu verdoppeln und jedem der beiden Künstler den vollen Betrag von je 3000 auszuzahlen. Die gegenwärtige Aus stellung bei Schulte stellt das Resultat des vor ungefähr Jahres frist erlassenen Menzelpreisausschreibens dar. Fritz Koch- Gotha ist am stärksten vertreten. Seine lustigen Philister typen und seine Bilder aus dem Mililärleben haben diesen aus gezeichneten, in seiner Art ganz einzigen Künstler in den weitesten Kreisen berühmt gemacht. Sein gesunder Humor und die treffliche Charakterisierungsgabe haben ihm unzählige Freunde erworben. Auf der gegenwärtigen Ausstellung sind seine Bilder aus dem russischen Volksleben und seine Zeichnungen aus Paris besonders fesselnd. Der zweite Menzelpreisträger Heinrich Zille ist mit einer Reihe der für ihn charakteristischen Zeichnungen aus den niedrigen Berliner Volksschichten vertreten. Die treffend natur echte Art, in der er das Leben an der Peripherie der Millionen stadt schildert, besonders die Straßenkinder der Großstadt, ist auch bei seinen neuesten Illustrationen wieder zu bemerken. Das ele gante moderne Leben, das sich in den Badeorten, auf den Renn plätzen, im Theater- und Konzertsaal abspielt, haben Ernst Heile mann, Rolf Niczky, die Franzosen Jacques Wsly, Franyois Kupka und die Engländer Frank Craig, Cyrus Cuneo, Georges Scott und Tony Sarg behandelt. Daneben sind lustige Tierbilder von Heinrich Kley-München, und gelungene Porträts von Professor Emil Orlik und Wilhelm Jordan ausgestellt. Die Zeichnungen sind hübsch angeordnet und geben einen Überblick über den gegen wärtigen Stand der modernen künstlerischen Jllustrationskunst. Vom Berliner UniversitätSjubilänm. (Vgl. Börsenbl. 239.) — Wie die Tageszeitungen melden, befindet sich unter den Jubiläumsgaben auch eine Barspende von 13000 die die Berliner Verlagsbuchhandlungen Dietrich Reimer, Georg Reimer und Weidmannsche Buchhandlung »im Gedächtnis an Georg Andreas Reimer, den Freund Fichtes, Niebuhrs und Schleiermachers« dargebracht haben. Sie soll der Vermehrung der Bücherbestände der Universitäts-Bibliothek dienen. Von den Ehrenpromotionen der philosophischen Fakultät seien hier hervorgehoben die von Frau Cosima Wagner und Engelbert Humperdinck. Frau Cosima Wagner empfing den philosophischen Doktorhut, weil sie das Gedächtnis unseres größten deutschen Meisters der Neuzeit Richard Wagner und sein heiliges Vermächtnis wahre und in den Bühnenfest spielen einen Wallfahrtsort für die ganze Welt erhalte. Engelbert Humperdinck wird als »der hochberühmte Meister und Lehrer der Musik, der Schöpfer köstlicher Werke« gepriesen, der den Spuren Richard Wagners folge und dessen Ruhm wie den der deutschen Musik überhaupt überall hin verpflanze. Auch zwei Künstler sind noch als neue Ehrendoktoren zu nennen: Graf Kalckreuth und der Berliner Bildhauer Tuaillon. Ausstellungspreise. — Von der Jury der 1. Internatio nalen Jagdausstellung in Wien sind die bekannten »Lebens bilder aus der Tierwelt«, herausgegeben von H. Me er Warth und K. Stoffel, mit der bronzenen Staatsmedaille ausgezeichnet worden. Ähnliche Ehrungen wurden dem Verleger des Werkes R. Voigtländer's Verlag in Leipzig aus der Weltaus stellung in Brüssel zuteil, wo ihm zwei große Preise, ein Ehrendiplom und eine ehrenvolle Erwähnung zuerkannt wurden. Postscheckverkehr im September d. I. — Allmählich wird die monatliche Zunahme der Kontoinhaber kleiner, was natürlich ist, da nunmehr fast alle Geschäfte und Personen, für deren Be dürfnisse der Postscheckverkehr überhaupt geeignet ist, sich bereits angeschlossen haben. Im September d. I. betrug die Zunahme 990 gegen 1046 im Juli d. I. Damit ist die Zahl der Kontoinhaber auf 46 093 gestiegen, von denen 9184 (Ende August 1904) aus das Postscheckamt in Köln, 9788 (8585) auf das in Berlin und 8370 (8205) auf das in Leipzig entfallen, während die geringste An zahl von Inhabern Danzig hat mit 1494 (1469). Der Geldverkehr und sonstige Umsatz war auf den Postscheckämtern im September d. I. nicht so groß wie im August. Es wurden an Gutscheinen gebucht 761,16 (im August 787,35) Millionen Mark; darunter be fanden sich 3 426 403 (3 541 281) Einzahlungen mit Zahlkarten im Betrage von 425,25 (445,31) Millionen Mark und 353 837 (335885) Übertragungen von anderen Scheckkonten im Betrage von 334,17 (340,24) Millionen Mark. Die Lastschriften beliefen sich im ganzen auf 765,03 (786,19) Millionen Mark, darunter waren 66 180 (67 553) Auszahlungen durch die Zahlstellen der Post scheckämter im Betrage von 196,18 (216,64) Millionen Mark, 506 552 (502 234) Auszahlungen durch die Postanstalten im Betrage von 239,27 (234,45) Millionen Mark und 342 217 (340 339) Übertragungen auf andere Konten im Betrage von 329,64 (335,34) Millionen Mark. Erfreulich für die Entwicklung des Postscheckverkehrs ist, daß die Zahl der Übertragungen von anderen Konten oder auf solche wieder um rund 20000 gestiegen ist; das Gesamtgut-
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