12226 Börsenblatt?, ». »Nchn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 241, 17. Oktober 1910. Hermann Zieger, Verlagsbuchhandlung, Leipzig Demnächst erscheint: Der Nutzen des Gebens von «t» :« «» e« * :» : ^ Sir ^)ohn Lubbock dem Right hon. Lord Aoebury, p. L. 2lutc>risierte deutsche Übersetzung von h. B. Mischer. 8°. VllI, 2H6 weiten. Geheftet M. 1.?5 ord., gebunden M. 2.50 ord. Ausgabe auf Vütteupapiehk: in Ganzleder gebunden mit Goldschnitt M.6.—ord. ^HHas Werk desselben Autors „Die Freuden des Lebens" hat in der deutschen Ausgabe bereits 3 Auflagen erlebt, und diese gute Aufnahme veranlaßt« mich, nuninehr auch das obige Werk den Deutschen zugängig zu machen, denn es enthält eine solche Fülle von für alle gebildeten Menschen ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit gültigen Lebensweisheiten, daß ich mir ein besseres Werk nach dieser Richtung hin nicht denken kann. Den Nutzen des Lebens ! Nicht wenige denken dabei wohl an Vermehrung ihres Gewinnes und sonstige Einnahmen und erwarten Belehrung, wie sie solche in steigendem Maße erzielen können. Allerdings auch darüber macht der Verfasser Andeutungen in dem Kapitel „Uber Geldangelegenheiten"; er rechnet aber das Geld, das gemünzte Gold, von dem Gretchen im „Faust" bedauernd sagt: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles! Ach, wir ArmenI" nicht zu den Lebenswerten, von denen sein Buch handelt. Das Geld ist ihm ein Geschäftswert, mit dem man sich allenfalls auch Lebenswerte verschaffen kann, nichts weiter. Er erblickt vielmehr den Nutzen des Lebens darin, alle jene Schätze zu sammeln, von denen Thristus gesagt hat, daß sie „weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben und stehlen" — und der Verfasser bemüht sich, zu zeigen, welche Eigenschaften wir zu diesem Zwecke in uns zu entwickeln haben. Das erste Kapitel, das „die große Frage" behandelt, beginnt mit den Worten: „Das wichtigste, was man im Leben zu lernen hat, ist die Tiunst, zu leben". Die wenigsten haben eine Ahnung davon, daß das Leben eine Kunst ist und daß von der Erwerbung und Übung in dieser Kunst es abhängt, wie groß der Nutzen unsers Lebens für uns und andere ist. sie alle, jung und alt, reich oder arm sollten Lubbocks köstliches Buch zur Band nehmen und sich von ihm dazu erziehen lassen! Das zweite Kapitel über „Takt" im Umgänge mit Menschen ersetzt jedes Komplimentierbuch, indem es, der Forderung Goethes gemäß, über den sittlichen Grund der äußeren Zeichen der Höflichkeit Aufklärung gibt. Zm Kapitel „Patriotismus" bekennt sich Lubbock als auf sein Vaterland stolzer Engländer. Natürlich sind auch hierin die englischen Verhältnisse — wie in mehreren andern Kapiteln — vom Autor in den Vorder grund gestellt worden, aber jeder deutsche Leser wird sein Herz in gleicher Weise schlagen fühlen: was über den Patriotismus im englischen Sinne gesagt ist, muss ebensoviel, wenn nicht noch viel mehr, für uns Deutsche gelten! Wir Deutschen sind nicht nur uns selbst und unserm Volke zur pflege eines solchen Patriotismus verpflichtet aus Gründen, die jedem Deutschen aus der Geschichte seines Volkes klar werden müssen; wir Deutschen haben auch ein gutes Recht dazu, patriotisch zu fühlen und, gleich den Engländern, niit Stolz auf alles das zurückzublicken, was das Deutschtum Großes für die kulturelle Entwickelung der Menschheit geleistet hat. . »k. ch ch ch h ch :