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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1910
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- Deutsch
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14158 vörsenblatt f. d. Dlschn. Luchhindel. Sprechsaal. ^ 268, 19. November 1910. zu der Annahme bekennen, daß die »Deutsche Jugendbücherei« für die Jugend geeigneter sei, als die »Bunten Jugendbücher«, so mögen sie, wie Herr Pape ganz richtig annimmt, hierzu von dem Bestreben geleitet worden sein, einen Zwiespalt der Lehrer schaft zu vermeiden. Für mich fällt diese Rücksichtnahme fort; ich bin der Überzeugung, daß die »Deutsche Jugendbücherei« zur Bekämpfung der Schundliteratur besser geeignet ist und deshalb auch größere Erfolge zu verzeichnen hat, als die »Bunten Jugend bücher«. Der Beweis ist leicht geführt: Bei der Beurteilung der Güte beider Sammlungen scheiden ältere honorarsreie Erzählungen, die seit langem in billigen guten Ausgaben, in Meyers Volksbüchern, Reclams Universal-Bibliothek, den Wiesbadener Volksbüchern usw. zur Genüge vertreten sind, zunächst vollständig aus. An modernen Autoren weisen die »Bunten Jugendbücher« aber nur die Namen: Johanna Spyri, Volkmann-Leander, Th. Justus, Ed.deAmicis, Hermann Heiberg und I. Frey auf, während in der »Deutschen Jugendbücherei« Detlev von Liliencron (2 Bde.), L. v. Tolstoj, A. v. Persall, A. Schmitt- henner, E. S. Thompson, Ernst Zahn, Wilh. Fischer, Phil. Kniest, Joh. Wilda, Fridtjof Nansen, R. v. Werner, Hermann Heiberg, Friedrich Sundermann, Peter Rosegger, H. Aanrud, H. Drachmann, I. S. Nylander u. a vertreten sind. — Die Reichhaltigkeit an guten Dichtungen unserer zeitgenössischen Erzähler sichert also der Deutschen Jugendbücherei ohne weiteres ein ssbergewicht, nennt doch auch, um nur eine unter den vielen Hunderten anerkennender Kritiken der Presse anzusühren, Herr O>. Hans W. Fischer in der neuesten Nummer »Uber Land und Meer« in seinem Aufsatz »Schund literatur» die »Deutsche Jugendbücherei die tresslichste aller dieser Sammlungen« zur Bekämpsung des Schundes und hebt hervor: »den packenden Umschlag und die bewegte Handlung, die die Bücher gerade der Jugend wert machen kann. Man vergleiche die Titelblätter dieser Sammlung mit denen der Schundbücher, die demselben Stoffkreis entstammen, und man wird gewahr werden, wieviel hier gelernt, gearbeitet und errungen wurde!« Herr Pape scheint über die internen Verhältnisse der »Bunten Jugendbücher« genau orientiert zu sein, denn er behauptet kühn- lich, daß deren Berliner Herausgeber keinen Pfennig Zuschuß für 48 Seiten starke Bände erhalten, und folgert daraus, daß sie mit ihrem Verleger vorteilhafter abgeschlossen hätten, als die Heraus geber mit mir. Für diese Behauptung dürfte Herr Pape einen Beweis schuldig bleiben! — Sollte es ihm wirklich nicht bekannt sein, daß zum Teil sehr hohe Honorare für die in der »Deutschen Jugend- bücherei- reichlich vertretenen Erzählungen moderner Autoren zu zahlen sind? Mit besonderem Nachdruck weist Herr Pape ferner darauf hin, daß die Ausstattung der »Bunten Jugendbücher« besser und der Umfang größer sei, als die der »Deutschen Jugend bücherei«. Die vereinigten deutschen Prüfungs-Ausschüsse für Jugendschristen glaubten mit mir, daß der Kampf gegen die Schundliteratur erfolgreich nur geführt weiden kann, wenn unserer deutschen Jugend Erzählungen zeit genössischer Dichter zu billigem Preise geboten würden. Wir waren uns darüber klar, daß das sehr erhebliche Opfer an Honoraren erfordert, und bei der Frage, was für die Bekämpsung der Schundliteratur besser sei, mehr bedrucktes Papier zu liefern oder einen besseren Inhalt, entschieden sich die Prüfungs- Ausschüsse mit mir für den besseren Inhalt: die Er zählungen zeitgenössischer Schriftsteller. Erst die Prü fungsausschüsse haben mit mir den Weg gezeigt zur Bekämpfung der Schundliteratur, denn die »Deutsche Jugendbücherei« war die erste für die Jugend bestimmte, zum Zwecke der Verdrängung der Schundliteratur ins Leben gerufene Zehnpfennig-Sammlung. Durch sie sollte die Jugend zum Guten »verführt« werden! Ihr blieb es denn auch Vorbehalten, ähnlichen Sammlungen die Wege zu ebnen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die die Schundliteratur leider bevorzugende Jugend gute Erzählungen von vornherein ablehnte, wenn sie sich äußerlich von jenen Hesten wesentlich unterscheiden. Um dies zu vermeiden, war ich gezwungen, der »Deutschen Jugendbücherei« ein Gewand zu geben, das diese trotz der künst lerisch besseren Umschlagzeichnungen nicht sofort als Gegnerin der Schundliteratur erkennen ließ. Nachdem aber von der »Deutschen Jugendbücherei« weit über 2 Millionen Exemplare hergestellt werden mußten, um der Nachfrage zu genügen, schien mir der Zeitpunkt gekommen, diese Sammlung auch äußerlich vornehmer auszustatten. Zu meiner Freude konnte ich für die Umschlagzeich nungen jetzt auch Künstler wie Professor R. Knötel, Professor Ernst Liebermann, Hans Rudolph Schulze u. a. gewinnen, und in Zu kunft wird nicht nur bedeutend besseres Papier Verwendung finden, das guten, klaren Druck bedingt, sondern auch die Umschläge werden in so künstlerisch vollendetem Vierfarbendruck her gestellt werden, daß auch Herr Justus Pape und seine Freunde ihre Helle Freude an der Ausstattung haben sollen. Auch die älteren Bände werden diese Vorzüge, die bisher keine ähnliche Sammlung erreichte, mit der Zeit aufweisen. Daß einige Bände der »Bunten Jugendbücher« 48 Seiten stark sind, während jeder Band der »Jugendbücherei« 32 Seiten umfaßt, ist nur ein scheinbarer Vorzug der »Bunten Jugendbücher«. Vergleicht man beispielsweise die 32 Seiten starke Nr. 42 der »Deutschen Jugendbücherei« (Reineke Fuchs) mit der 48 Seiten umfassenden Nr. 10 der »Bunten Jugendbücher«, so ergibt dieser Vergleich, da jede Zeile der »Jugendbücherei« 18 Silben und jede Seite 48 Zeilen enthält, während die »Bunten Jugendbücher« nur 17 Silben pro Zeile und 42 Zeilen pro Seite umfassen. Der Umfang des Inhaltes eines 48 Seiten starken Bandes der »Bunten Jugendbücher« stellt also den 32 Seiten starken Band der »Deutschen Juaendbücherei« kaum in den Schatten. Zum Schluß betone ich noch einmal, daß ich mich nie ver messen hätte, Herrn Pape zu meiner Ansicht zu bekehren. Zu diesen Ausführungen wurde ich aber gezwungen durch das Interesse für die »Deutsche Jugendbücherei«, die wie jedes Sorgenkind meinem Herzen am nächsten steht. Zwar wird auf die Erllärungen der Herausgeber-Kommission der »Deutschen Jugendbücherei«, im Austrage Köster und Brunckhorst, Bezug genommen, sie werden aber in ihrem Wortlaut dem Leser vor enthalten, so daß ein ganz schiefes Bild dem Leser vor Augen steht. Berlin, den 17. November 1910. Hermann Hillger. Unverlangte Bestellungen. Zu wiederholten Malen verlangten wir von der Stahel- schen Verlagsanstalt, Würzburg, Verlagsartikel. Die Taten sind 8. IX., 3. X., 16. X. Am 29. Oktober schrieben wir eine Postkarte mit Rückantwort und ersuchten um Aufklärung. Alle Bestellungen, sowie auch die Karte mit der Frankorückkarte blieben seitens der Firma unbeantwortet. Wir können uns die Sache nicht erklären und möchten die Frage uns erlauben, ob andere Firmen gleiche Erfahrungen mit der Würzburger Firma machen mußten. Wir sind in großer Verlegenheit unserm Auftraggeber gegenüber, dem wir nicht erklären können, warum wir nicht liefern. Passau, 7. November 1910. Gg. Kleiter, Buchhandlung. Zeitungeplämie! Vom hiesigen »Tageblatt« wird zurzeit dessen Abonnenten angeboten und auch jetzt bereits geliefert: »Allgemeiner Handatlas über sämtliche Teile der Erde 48 Kartenblätter usw.« für 4 ^t! Für Nichtabonnenten 10 .^i! Das betreffende Inserat liegt der Redaktion des Börsen blattes vor. Der in unser» Händen befindliche Atlas ist von Otto Herkt, Verleger ist Geographischer Verlag, G. m. b. H., in Leipzig- Reudnitz, Göschen straße 2211 (laut Adreßbuch: Mitglied des Börsenvereinsü). Buchhändlerischen Anfragen gegenüber erklärt der Verlag: »Ist im Buchhandel nicht erschienen! Auslage für den Buch handel erscheint erst April 1911.« Zwei dieser Erklärungen liegen ebenfalls der Redaktion des Börsenblattes vor. Sondershausen, den 8. November 1910. Friedr. Bertram's Hofbuchhandlung. Otto Krüger, Hosbuchhändler.
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