Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1910

15688 Virlrnklatt s. d. Dtlchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 293, 19. Dezember 1910. beschreibt. Ein Sachregister in 27 Abteilungen erleichtert die Benutzung des Heftes, das auf dem Umschläge das Bild eines Ackers in der Bearbeitung zeigt, im Vordergründe eine Reihe Bücher. Die Firma Friedrich Pustet in Regensburg hat einen »Weihnachtskatalog« in braunrotem Umschläge, den Titel in Golddruck, veröffentlicht, der von der dritten Seite an bis gegen den Schluß hin auf jeder zweiten Seite ein Kalendarium für 1911 mit Raum für Notizen bietet. Dazwischen finden sich fortlaufend Werke belletristischer Richtung, Haus- und Familienbücher, Erbauungsbücher, Lebensbeschreibungen usw., theologische Bücher und Jugend schristen aufgesührt, teilweise mit näherer Kennzeichnung. Die Überschriften sind in Rotdruck gehalten, und jede Kalender seite ist am Kopfe mit einem Bilde geschmückt. Zum Druck ist mittlere, klare Antiqua verwandt, die sich von dem guten Kunstdruckpapier wirkungsvoll abhebt. Die Königliche Hofbuchhandlung Theodor Ackermann in München hat auch dieses Jahr einen eigenen »Weihnachts- Katalog« für ihre Kundschaft herausgegeben. Er enthält, wie in den letzten Jahrgängen, eine kritische Rundschau über die Neuerscheinungen, in elf Abteilungen geordnet, das Ver zeichnis einer sachlich gruppierten Auswahl hervorragender Neuigkeiten des Jahres 1910 und ein systematisch geordnetes Verzeichnis älterer Bücher auf vierzig zweispaltigen Seiten. Einige Probebilder und Verlegerbeilagen sind über das ganze Heft verteilt, das, von einem kleinen Anzeigenanhang abgeschlossen, in einer kleineren, aber leicht lesbaren Fraktur gedruckt ist. Mit einer hübschen Titelzeichnung von Hugo Klugt in Grün- und Schwarzdruck auf dem braunen Umschlag hat die Firma C. Boysen in Hamburg ihren »Weihnachts katalog 1910/11« herausgegeben. Die Einteilung des In halts ist die der letzten Jahre. Auch diesmal wird jede zweite Seite von einem oder mehreren, recht gut gedruckten Probebildern geschmückt. Jeder Abteilung des Verzeichnisses ist ein passender Sinnspruch vorangestellt. Zum Druck ist eine kleine, kräftige, dabei angenehm wirkende Antiqua be nutzt. Der Katalog »Empfehlenswerte Schriften für katholische Töchter (und Frauen)« der Firma Breer L Thiemann in Hamm liegt Heuer in neunter Auflage vor und empfiehlt in der von früher beibehaltenen Einteilung die im Titel bezeichneten Bücher in neun Gruppen und einigen Unter abteilungen. Im Anhang gibt er noch eine Liste franzö sischer und englischer Literatur und einen Nachtrag. Das in mittlerer Fraktur sauber gedruckte Verzeichnis, dem auch einige gute Bildproben beigefügt sind, findet durch »Lese regeln für die weibliche Jugend« von Hedwig Dransfeld, in denen gesunde, wenn auch nicht neue Gedanken niedergelegt sind, und »Einige Gedanken über Lesen und Bücher« u. A. eine paffende Einführung. Der »Praktische Führer durch die Geschenkliteratur« der Firma I. Esser in Paderborn weist im vorliegenden 18. Jahrgang dieselbe Anordnung des Stoffes wie seine Vorgänger auf. Im ersten Teil werden nach einer Wür digung des Malers Eduard v. Steinle die Neuigkeiten in sieben Gruppen besprochen; im zweiten werden empfehlenswerte ältere Bücher in systematischer Anordnung verzeichnet, wäh rend ein kleiner Jnseratenanhang den letzten Teil bildet. Den Titel ziert das Bild vom vorigen Jahrgang. Eine Reihe Probebilder ist dem Texte eingeschaltet. Die Nummer 2 des fünften Jahrgangs der »Wiener Kunst- und Buchschau« von Hugo Heller in Wien ist als Weihnachtsausgabe besonders gut ausgestaltet. Sie bringt einen Artikel von Richard Specht »Die Mildenburg«, der Zeitschrift »Schaubühne« entnommen, aus Gottfried Kellers »Pankraz, der Schmoller« zwei Ausschnitte, Gedichte von Paul Wertheimer und drei neue, noch nicht veröffent lichte Gedichte von Wladimir von Hartlieb. Weiter enthält das Heft eine Zusammenstellung von Sinnsprüchen be rühmter Schriftsteller »Von Liebe und Freundschaft«, Beiträge über »Oestcrreichische Kunstschätze«, über Lio- nardos Gioconda, von Pudor über Bilderbücher, von Großmann über Frau Tolstoi und eine Würdigung der Wirksamkeit der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst unter dem Titel »Eine Zentrale der graphischen Künste«. Einer Reihe literarischer Notizen über neue Memoiren, Biographien und Neuausgaben schließen sich dann ein Ver zeichnis Klassiker- und Gesamtausgaben an und eine Aus wahl belletristischer Werke österreichischer Schriftsteller in sechs Gruppen, worin Neuigkeiten und Neuausgaben be sonders bezeichnet sind. Das auf gutem, starkem Papier in moderner Antiqua gedruckte Heft wird von einem kleinen Anzeigenteil abgeschlossen. Die vorzüglichen Probeabbil dungen, zum Teil auf Jllustrationspapier, erscheinen selbst als kleine Kunstblätter. Wie schon der Titel sagt, bringt der »Goldene Schnitt« der Firma Alexander Köhler in Dresden im vierten Jahrgang eine Zusammenstellung der hauptsächlich vom Kunstwart und Dürerbund, von Professor Engel-Berlin und Professor Witkowski - Leipzig, von den Jugendschriften- Prüfungsausschüssen und der im Katalog der deutschen Unterrichtsausstellung in Brüssel und im Musterkatalog für Volksbibliotheken empfohlenen Bücher. Die Titel werden in drei Abteilungen: Für die Jugend, Für Erwachsene und Neue Erscheinungen 1910 und einigen dreißig Unterabtei lungen, zum Teil mit kurzen, anderen Verzeichnissen ent nommenen Charakteristiken versehen, angeführt. Vor den Titeln der Jugendschriften ist kenntlich gemacht, von wem sie empfohlen sind, ebenso in der zweiten Abteilung, nach den Titeln, während die dritte Abteilung eine eigene Auswahl der Firma bietet. Etwa zwanzig Seiten Anzeigen und einige Verlegerbeilagen ergänzen den stattlichen Band, der die Autorennamen in kleiner, fetter Antiqua, die Bllchertitel aber in Fraktur wiedergibt. In grauem, steifem Umschlag mit braunem Titeldruck erscheint der »Katalog 1911« der Firma Ulrich Putze Nachf: Hans Goltz in München, der in vier Gruppen Neudrucke älterer Literaturwerke, Luxusausgaben und Bücher für Biblio philen — Neuere und neueste Literatur (Belletristik) — Kunst und Kunstgeschichte — und antiquarische Geschenkwerke empfiehlt. Zum Druck des Verzeichnisses ist eine schön ge schnittene, moderne Antiqua verwandt. Zwei Autotypien veranschaulichen den Laden der Firma, die auch eine Abteilung für Kunst pflegt, von außen und innen. Mit einem treffenden Geleitwort von H. Eyssen über Bücherschenken und Buchkultur führt sich der »Bücher- Almanach für das Jahr 1911« der Firma Ottmar Schön- huth Nachf. (Stobbe, Dultz L Co.) in München ein, der zugleich ein ansprechend von Vignetten und Leisten ein gefaßtes Kalendarium bietet. Der Buchschmuck von Hubert Wilm und die anziehende, moderne Schwabacher Fraktur auf dem festen, gelblichen Papier sind einander gut angepaßt. Der Almanach führt in neun Abteilungen Bücher für Bibliophilen, Klassiker und Gesamtausgaben aus dem Ge biete der Belletristik, Literaturgeschichte, Biographien, Kunst- und Kunstgewerbe, Geschichte und Kulturgeschichte, Länder und Völkerkunde auf. Er wird von einem kleinen Anzeigen anhang ergänzt und durch eine Reihe von Probebildern belebt. »Unser Heim im Schmuck der Kunst«, das von der Firma Lipsius L Tischer in Kiel soeben in dritter Auf lage veröffentlicht wurde, ist nicht allein für das reine Kunst geschäft bestimmt, sondern auch für das Sortiment, das