Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1910

2S3, 19. Dezember 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. b. Ltschn. Buchhandel. 15687 XatitlvA der Luob- und Kunstbandluiiq Illriob Lutrs KaobkolAsr: Haas Coltr in Unvobsa, Lrisvnsr- strssse 8. 8". 20 8. in. Kbbildrwgsv. Bücher-Almanach für das Jahr 1911. Herausgegeben von Ottmar Schönhuth Nachf. (Stobbe, Dultz L Co.) in München, Schwanthalerstraße 2. Lex.-80. 54 S- m. Abbildungen. Unser Heim iin 8obwuoir der Kunst. Lin ruvsr- lLssi^sr ^VsAveiser bei der ^uswabl eines Kunstblattes. Ausaininsngestsllt von I-ipsins ck 3? isob er, KunstbandlunK in Kiel, Kalobstr. 9. 4". 298 u. 24 8. Reiob illustriert in Kinsebla^. Die Novelle des dänischen Humoristen Gustav Wied »Schuster Munter« aus dessen Buche »Wie die Menschen nun einmal sind- eröffnet die Reihe der literarischen Bei gaben, die »Seemanns Literarischer Jahresbericht und Weihnachtskatalog für 1910« der Firma E. A. Seemann in Leipzig seiner kritischen Rundschau über die Neuigkeiten des Jahres voranstellt. Außerdem bietet der Jahresbericht noch einen Beitrag von Mark Twain »Allgemeine Antwort an Schriftsteller oder solche, die es werden wollen«, litera rische Studien von W. Bcuchmüller über Hermann Anders Krüger, von Rudolf Krauß über Ernst Zahn, von Karl Heinemann über Gottfried Keller, und »Campagna- stimmungen« von Bruno Schräder, die Einleitung seines Werkes »Die römische Campagna«. An der Rund schau haben diesmal, außer den aus den letzten Jahrgängen bekannten Kritikern, vr. Bergner-Nischwitz, vr. Brandt und vr. Gutwasser-Leipzig mitgewirkt. Wie die früheren, so bietet auch der vorliegende vierzigste Jahrgang ein systema tisches Verzeichnis empfehlenswerter Werke, in 17 Abteilungen angeordnet. Ein Anzeigenanhang bildet den Schluß des Jahresberichts, dem viele Verlegerbeilagen, z. T. illustriert, eingeheftet sind und zahlreiche, teilweise farbige, meist vor züglich wiedergegebene Probebilder zur Zierde gereichen. Der in Buntdruck ausgeführte Umschlag trägt das Bild eines Kindes mit einem kleinen Weihnachtsengel in der Hand. Als Nachzügler sind auch noch drei Verzeichnisse eng lischer und eines italienischer Zunge eingegangen. Der »Obristwas Loobssllsr 1910« berichtet einleitend über eine Anzahl hervorragender Neuerscheinungen und dann über die Tätigkeit der einzelnen Verlagshäuser durch Inhalts angaben und Besprechung ihrer Erzeugnisse, wozu ein Ver- legerverzeichuis mit Hinweisen auf die entsprechenden Seiten als Schlüssel dient. Der Anzeigenteil nimmt etwa ein Viertel des in großem Lexikonformat erschienenen Bandes ein, der, in splendider Papierausstattung, von zahlreichen, wohl gelungenen Probebildern geschmückt, auf dem Umschlag den Laden eines Buchhändlers früherer Jahrhunderte zeigt. »Tbk illustratkd Obristmss 1910« der Zeitschrift rkub- lisbsrs' viroular« in London, in großem Quartformat erschienen, gibt in ganz ähnlicher Anordnung nach einem einleitenden WeihnachtS- und Neujahrsgruß, von einigen Ge dichten begleitet, eine Würdigung wichtiger Neuigkeiten, worauf die Neuigkeiten der einzelnen Verleger zusammen fassend näher beschrieben und, durch zahlreiche, gute Probe abbildungen unterbrochen, empfohlen werden. Die Papier- und Druckausstattung des Bandes, der mit einem mehr als ein Drittel des Raumes beanspruchenden Jnseratenanhang abschließt, sind von besonderer Güte. In handlichem Oktav ist wieder »Tbs Obristwas Book 8bslk« zugleich als Weihnachtsnummer von »Unblisbsrs IVsslrl^« in New Dork erschienen. Auf einen Anzeigenteil von 82 Seiten folgen in acht sachlich angeordneten Gruppen Berichte über neue Geschenkliteratur, von vielen Bilderproben begleitet, und ein Titelverzeichnis in sechs Abteilungen mit Preis- und Verlegerangaben. Eine Jnseratenliste und ein zweiter Anzeigenteil schließen den auch typographisch gut ausgestatteten Band. Als Weihnachtsnummer in unserm Sinne wurde Nr. 49 des »Oiorvsls dslls. Kibrsris.« in Mailand unter dem Untertitel »vibri 8trsvns 1910/1911- ausgegeben. Das Heft bringt Verlegeranzeigen von Geschenkwerken im Alphabet der Verleger. Ein Verzeichnis der Verfasser mit Angabe der Verleger erleichtert das Aufsuchen bestimmter Bücher. Eine Reihe von Probebildern ist auch hier den Anzeigen beigegeben. In dem kleinen, orangefarbigen Verzeichnis »Neue Bücher« empfiehlt C. F. Amelangs Verlag in Leipzig eine engere Auswahl von Geschenkwerken, hauptsächlich für Frauen geeignet, und kennzeichnet sie näher durch Wür digungen aus der Presse. Das Heftchen ist auf gutem Papier in moderner, ansprechender Fraktur gedruckt. »Literarische Festgeschenke — Weihnachten 1910« nennt die Firma I. P. Bachem in Köln ein in hübscher, neuer Antiqua gedrucktes und mit wirksamen Probebildern ge schmücktes Heft, in dem sie die zu Geschenken besonders ge eigneten Bücher ihres Verlages empfiehlt, voran die Neuigkeiten mit näherer Kennzeichnung nach Inhalt und Bedeutung. Eine Übersicht der Verlagstätigkeit für 1910 schließt das Verzeichnis ab. Auf der Titelseite des Umschlags zeigt es in einfachen Schattenlinien die Umrisse des Domes und der neuen Rheinbrücke. Die »Veröffentlichungen des Kunstwarts und des Dürer - bundes- der Firma Georg D. W. Callwey in München gewähren einen Überblick der unter Ferdinand Avenarius' Leitung stehenden Kunstwart-Unternehmungen. Das Ver zeichnis führt zuerst die Vorzugsdrucke der »Kunstwart- Bilder« in alphabetischer Reihenfolge der Künstler mit An gabe der Vervielfältigungsari, der Größe und des Preises, dann die »Meisterbilder- fürs deutsche Haus in der Nummern folge auf, durch ein Register der Künstler ergänzt. Weiter folgen die Künstler-Mappen mit Inhaltsangaben, die Kunstwart-Bücher, Bilderbücher und Kunstwart- Noten. Die vom Dürerbunde herausgegebenen »Flug schriften zur ästhetischen Kultur«, die Sammlung »Der Schatzgräber« und eine Empfehlung von Rahmen und Rahmenleisten vollenden den Inhalt des Heftchens, dessen Text auf gelblichem Papier in geschmackvoll geschnittener Antiqua gedruckt ist und von einer Reihe vorzüglich wiedergegebener Probebilder auf Kunstdruckpapier geziert wird. Das »Dürerhaus Dresden-A.« führt in großen Zügen Zweck und Ziel dieses vom Kunstwart und Dürer bund geschaffenen Unternehmens aus, die auf die Popu larisierung der Kunst und die Verbreitung künstlerischen Ge schmacks im Volke hinauslaufen, und legt die beratende und vermittelnde Tätigkeit des Dürerhauses näher dar. Das Heftchen ist in schöner Antiqua auf Jllustrationspapier ge druckt, die Abbildungen kunstgewerblicher Gegenstände, eines Ausstellungsraumes und Wiedergabe zweier Kunstdrucke sind von gediegener Ausführung. Als »Empfehlenswerte Geschenkwerke« hat Otto Meißners Verlag in Hamburg eine Liste seiner Kunst blätter und Mappenwerke, geschichtlichen und belletristischen Werke u. a., z. T. mit näherer Beschreibung, zu einem Verzeichnis zusammengestellt, das in seiner sorgfältigen typo graphischen Behandlung und guten Papierausstattung, besonders aber durch die vortrefflichen Bildproben seiner Wirkung sicher sein darf. An land- und forstwirtschaftliche Kreise in erster Linie wendet sich das Verzeichnis der Firma Paul Parey in Berlin, das auf 100 Seiten den Verlag der Firma, mit vielen Autorenbildnissen und Probeabbildungen geschmückt, in Anzeigenform empfiehlt und durch Inhaltsangaben näher 2032»