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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 60, 13. März 1912. Nichtamtlicher Lei!. Mrl-Ntl-O i. v. »ttchn. «uchh-nd-u 3249 gerade Nordböhmens in jüngster Zeit durch die Konkurrenz ganz unfähiger, dem buchhändlerischen Beruf bisher fern gestandener Personen zu leiden habe. Er bittet um Annahme des Antrages. Herr Heller findet auch diesen Antrag unklar. Er könne sich nicht dafür aussprechen, daß das ganz rückständige Konzessionssystem auf diese Weise noch verschärft werde. Man möge doch etwas liberaler denken. Herr Müller konstatiert, daß nach den ihm zugekommenen Informationen und nach den Korrespondenzen zu schließen der österreichische Sortimentsbuchhandel des Schutzes der Behörde bedürfe, und daß er sich daher veranlaßt sehe, den bisherigen Weg fortzuschreiten und nach Möglichkeit zu ver hindern, daß nicht zum Buchhandel gehörige Elemente sich en bemächtigen. Herr Feiler spricht sich sehr warm für den Antrag des Vorstandes aus und polemisiert gegen Herrn Heller. Ec betont insbesondere die großen Vorteile, die den Buch druckern aus ihrer genossenschaftlichen Organisation in Böhmen erwachsen seien und tritt dafür ein, daß auch die Buchhändler einzelner Gebiete sich in eigene Zwangs- gcnossenschasten vereinigen mögen, da ihnen hierdurch die Möglichkeit erwachse, den Befähigungsnachweis bei den Ge suchen um buchhändlerischc Konzessionen zu prüfen. Herr Pohlschröder teilt mit, daß in Innsbruck eine derartige Bewegung im Zuge ist. Auch er betont die Vor teile eigener Genossenschaften und begrüßt den Antrag des Vorstandes auf das lebhafteste. Nachdem auch die Herren Karafiat und Brecher sich für denselben ausgesprochen haben, wird der Antrag zur Ab stimmung gebracht und angenommen. Herr Müller bittet Herrn Feiler, nunmehr das Wort zum Punkt 8 der Tagesordnung zu ergreifen, sich aber mit Rücksicht aus die vorgeschrittene Zeit möglichst kurz zu fassen. Der Saal sei von 3 Uhr ab von einer anderen Versammlung in Anspruch genommen und müsse daher bald geräumt werden. Herr Feiler bedauert, mit Rücksicht auf die Wichtigkeit dieser Angelegenheit sich kurz fassen zu müssen, teilt mit, daß er im Verein mit einigen anderen Herren im Begriff stehe, eine Graphische Bank in Prag zu gründen, die speziell den Interessen der Buchdrucker gewidmet sein soll. Dieses Unternehmen könnte auch direkt dem Buchhandel zugängig gemacht werden, oder es könnte eine eigene Buchhändlerbank gegründet werden. Herr Müller dankt dem Vorredner für seine Aus führungen und bittet ihn, seinen Plan womöglich in der »Buchhändler-Korrespondenz« ausführlich darzulegen oder dem Vorstand positive Vorschläge zu übersenden, damit dieser zu der jedenfalls sehr interessanten und begrüßenswerten Idee Stellung nehmen könne. VomVerein der mährisch-schlesischen Buchhändler ist folgender Antrag eingebracht worden, der auch sonst unter stützt wurde. Der Antrag lautet: »Der Verein der österr.-ungar. Buchhändler möge die nötigen Mittel und Wege ergreifen, um die Herausgabe eines Handbuches der einschlägigen Gesetze und Verord nungen, die für unseren Beruf von Wichtigkeit sind, zu ermöglichen. Jeder Stand hat jetzt seine einschlägigen Bücher, die über Rechts und Pflichten Aufklärung geben, nur in unserem Stande gibt es solche Bücher, die eigent lich den Katechismus jedes geschäftlichen Betriebes im Buchhandel bilden sollten, nicht.« Der Vorsitzende bittet mit Rücksicht auf die vor gerückte Zeit, diesen Antrag dem Vorstande zur Behandlung zu überweisen. Die Versammlung spricht sich in diesem Sinne aus. Börsenblatt für de» Deutsche» Buchhandel. 7S. Jahrgang. Der Vorsitzende bringt sodann den folgenden von Herrn Heller gestellten und von 9 weiteren Mitgliedern Unterzeichneten Antrag zur Verlesung: »Der Vorstand wird beauftragt, bei der Regierung wegen Einbringung des schon längst angekündigten Gesetz entwurfs gegen den unlauteren Wettbewerb vorstellig zu werden.» Herr Müller begrüßt diesen Antrag auf das freudigste und bittet, denselben ohne Debatte anzunehmen. (Geschieht.) Herr Müller dankt sodann den Anwesenden sür ihr Erscheinen und will die Sitzung schließen. Herr Feiler ergreift jedoch noch das Wort und führt aus, daß der Verein dem Vorstande und insbesondere seinem Vorsitzenden zu wärmstem Danke verpflichtet sei. Er bittet die Herren des Präsidium?, in ihrer segensreichen Tätigkeit fortzufahren und nicht darin zu ermüden. Herr Müller dankt namens des Vorstandes und schließt hieraus die Sitzung um halb 3 Uhr. Protokollführer: Carl Junker. Kleine Mitteilungen. Im Kampf« gegen die Schmutzliteratur. — Ein zur Messe in Leipzig weilender Händler wurde, nach einem Bericht der -Leipz. N. N.«, festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugesührt, weil er einen schwunghaften Handel mit unsittlichen Schriften und Bildern betrieb. — Von anderer Seite wird dem selben Blatt noch gemeldet! Während der diesjährigen Oster messe sind von Beamten der Wohlsahrtspolizel wiederholt Personen dabei angetroffen worden, wie sie, namentlich in Schank- wirtschasten, unzüchtige Abbildungen und Druckschriften in den Handel brachten. Unter ihnen befand sich auch ein auswärtiger Kaufmann, der die fraglichen Sachen gleich cngros an hiesige Händler abzusehen suchte. Die vorgesundenen unzüchtigen Ab bildungen und Druckschriften wurden sämtlich beschlagnahmt. Für die Händler dürste noch ein gerichtliches Nachspiel ersolge». Der auswärtige »Grossist« kam vorläufig in Haft. «riinduug einer Buchhändlerbauk in Österreich. (Vgl. den Auszug aus dem Protokoll des Vereins österr.-ungar. Buch händler in dieser Nr.) — Wie uns Herr Feiler aus unsere An frage mitteilt, sind vor einigen Wochen in Prag die Lokalitäten sür eine zu gründende graphische Bank gemietet worden, die Mitte Mai eröffnet werden soll. Die Mitarbeit au dieser Sache in dem engeren Komitee von vier Personen gab Herrn Feiler Veranlassung, dem Buchhandel eine gleiche Einrich tung zu empfehlen. Ob dem Projekt jenseits der schwarzgelben Grenzpsähle ein besserer Erfolg beschicken sein wird als bei uns, bleibt abzuwarten, da die Verhältnisse im Buchgewerbe doch ein wenig anders geartet sind als im Buchhandel. Gleichwohl klingt das, was Herr Feller weiter schreibt, so hofsnungs- sreudig, daß wir uns gern — für Österreich — eines Besseren belehren lassen. »Sie haben«, heißt es in dem erwähnten Schreiben, »ganz recht, daß seinerzeit in Deutschland, als die Gründung einer Buchhändlerbank erwogen wurde, neben Wohlmeinenden sich auch Leute herandrängten, die selbst recht nötig Geld gebrauchten. Bei uns ist das anders. Das Komitee selbst hat die nötigen Mittel herbeigeschafft, so daß V2 Million Kronen, die wir zu nächst brauchen, von uns selbst — d. h. von den Buch druckern, lithographischen Anstalten usw. — ausgebracht wurde. Interessant ist es, zu sehen, daß, nachdem wir das Projekt an die Öffentlichkeit brachten, sofort mehrere Banken Offerten unter breiteten, die dahin gingen, daß die finanzielle Durchführung ihnen übertragen werde, wogegen uns die nötigen Mittel bis zu erstaunlicher Höhe angeboten wurden. Als wir daraus nicht ein- gehen wollten, wurde sofort ein Kredit von annähernd 7 Millionen Kronen zur Verfügung gestellt. Wir vertrauen indes aus unsere eigene Kraft und unsere eigenen Mittel und wollen das Unter nehmen auch selbst und persönlich leiten.« 424
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