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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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8966 Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil. ^ 178, 2. August 1912. k. V. ^Vkite L 6». IQ Ovlläoll. kleaäe, I.. 1., Oorci and Oadzk Xitt^. 8°. 6 8li. Französische Literatur. ^12^ 50 e. ^ ^ ^0 'otloauaire pratigue 6es ^ ^ ^ kerxer - Oevrault L Oie. iu karis. klalo, 0., 1a proedaiue Zuerre. 8°. 2 kr. ka^arä L Oo. iu karis. Oz^p, 1a meilleure amie. 8°. 95 c. 1910."75 kr. ^ Oidr. XüadiA in Oeuk. Oramaussel, L., 1e sommeil ä'un petit enkant. 8". 1 kr. 50 e. L. Oeroux in ?ar»8. ^^20 ^ ' 0bcouveit68 6N klon - kisurrit L Oie. ill karis. Ooekin, V., ^kkaire8 maroeaine8. 16°. 3 kr. 50 e. ?. V. Stock iu karis. ^7 ^'50 6?^^ ike 3P6 t q 6 d6 L 6 6 app q 66. 8. Nationalgefühl und Deutschschrist. Von Gustav Ruprecht. I. Durch den Druck des Rohrbachschen Buches »Der deutsche Gedanke in der Welt« in Lateinschrift und durch den aus dem Junihest des »Bücherwurms« hier abgedruckten Artikel des Herrn Weichardt und die gleichzeitig veröffentlichte Erwide rung der Herren Karl Robert Langewiesche und Hans v. Weber ist die Frage des Zusammenhangs zwischen Nationalgcfühl und deutscher Schrift zur Erörterung gestellt. Ehe ich in einem zweiten (Schluß-) Artikel darauf eingehen kann, muß ich eine aufgeworfene Vorfrage erledigen. Herr Langewiesche hat nach seiner Erklärung die Über zeugung. daß die Lateinschrift »größere augenhygienische Vorzüge« habe, und erklärt es für unmöglich, daß es »undeutsch« sein könne, solcher Überzeugung zu folgen, selbst wenn sie falsch sei. Dagegen muß zunächst betont werden, daß diese Frage doch vor allem nach objektiven Maßstäben und jedenfalls nicht ohne Kenntnis der tatsächlichen Ver hältnisse beurteilt werden sollte. Und da ist es doch auf- sallend. daß gerade Herr L. zum Druck des Deutschen Gedankens in der Welt ausgerechnet eine der unleser lichsten Lateinschriften verwendet hat, die überhaupt auszutreiben sind. Lateinschrift mit ihren Rundbogen wird durch schmalen Schnitt, wie er hier vorliegt, in ganz ungewöhnlichem Maße schwerer leserlich, während im Wesen der Frakturschrift mit ihrer Brechung der Bogen gerade der schmälere Schnitt begründet ist, der ihre Leserlichkeit so steigert und sie der deutschen Sprache mit ihren vielen langen Wörtern und Wortzusammensetzungen angemessener macht. Je kürzer, bis zu einer gewissen Grenze, und vor allem je charakteristischer in ihren Umrissen unsere langen Woct- bilder sind — wie ich dies in meinem »Kleid der deutschen Sprache» technisch nachgewiesen habe —, desto leichter und schneller muß das Auge sie erfassen. Daraus folgt aber, daß die deutsche Schrift der lateinischen in der bequemen Lesbarkeit deutschen Textes überlegen sein muß. Dies ist denn auch durch die weiteren Forschungen aufs gründlichste klargestellt worden. Selbst ein Lateinschriftler hat das in der Kölnischen Zeitung vom 14. Februar 1911 ritterlich anerkannt wie folgt: »Und da läßt sich nun nicht leugnen — und experimentelle tachistoskopische Untersuchungen, die ich selbst mehrere Jahre lang betrieb, haben di^°, bestätigt —, daß nach dieser Richtung hin die sogenannte (I) deutsche Schrift wenn sie nicht unnütz verschnörkelt ist, der Lateinschrift über legen ist.« Wie wenig man die leichtere Lesbarkeit der deutschen Schrift jetzt mehr bestreiten kann, zeigt die Besorgnis, welche seitdem ausgerechnet immer wieder Lateinschriftler aussprechen, um eine höchst sonderbare Nutzanwendung daranzuknüpfen: wir läsen zu schnell, und deshalb sei es von Wert, wenn uns die Lateinschrift zwinge, bedächtiger zu lesen. Daß das Überwinden mechanischer Hemmungen des Leseprozesses, die uns durch Lateinschrift bereitet werden. Kraft beansprucht, also auch das geistige Verständnis des Gelesenen beeinträchtigen muß. ist so klar, daß es erstaunlich ist. wie jener Trugschluß immer wieder ernsthaft vorgebracht werden kann.') Hätten diese Latein schriftler mit ihrer Nutzanwendung recht, so dürsten sie logischerweise bei ihr nicht stehen bleiben, sondern müßten Keilschrift oder chinesische Bilderschrift fordern. Je weniger Auge und Gehirn mit dem Mechanischen des Lesens angestrengt werden, desto freier müssen sie für Er fassung des Inhalts des Gelesenen werden. Die deutsche Schrift ermöglicht leichteres Überfliegen und damit Schonung der Augen, geringere Er müdung und leichtere Konzentration auf den Inhalt. So hat denn auch der frühere Führer der Latein schriftler. Universitätsprofessor vr. O. Brenner 1911 geschrieben: »Früher wurden gerne Gutachten für die Schädlichkeit der Deutschschrift angeführt. Mit Recht zweifelt man jetzt daran. Es scheint vielmehr die reine Lateinschrift auf die Dauer die Augen und die Nerven mehr anzugreifen.» Wenn Herr Robert Lutz den in Nr. 162 abgedruckten Äußerungen von zwei Schwachsichtigen zugunsten der Fraktur seine umgekehrte Erfahrung entgegensetzt, so übersieht er, daß Lesen zum guten Teile Gewohnheitssache ist und da her rein subjektive Urteile, die einer schon experimentell festgestellten Regel widersprechen, gar keinen Wert haben können, daß aber der Bericht des Pfarrers Mader auch >> Z. B. vom Herausgeber der Monatsschrift Wandervogel 1911, Heft I (deren u. a. auch damit verteidigter Übergang zur Lateinschrift bereits nach sechs Monaten wieder rückgängig gemacht werden mußte) und von Pros. O. Brenner, der im Hessischen Schulboten 1911, Nr. 3S sragt: »Ist sie (die Zeitersparnis) auch nur wünschenswert? Lesen wir nicht jetzt schon fast zu schnell?«
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