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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. ^ 33, 10. Februar 1913. veröffentlicht auch Beiträge in der Wochenschrift »Ta-Tung-pao«. Wie uns der Generalsekretär des Vereins Or. Timothy Richard sagte, würde er cs gerne sehen, wenn eine größere Anzahl deutscher Sino logen den Verein in seinen Bestrebungen unterstützte, ein Wink, der vielleicht zur Mitarbeit anspornt. Hinter der Fülle englischer Über setzungen ist bisher natürlich der deutsche Gedanke völlig zurückge- drängt worden. Soweit wir »ach der Durchsicht des Ubersetzungs verzeichnisses fcststellen konnten, ist von deutschen Erzeugnissen der Literatur nur Lessings »Nathan der Weise« in ein chinesisches Ge wand gekleidet worden. Kleine Mitteilungen. Das neue Strafgesetzbuch. — Die Ausarbeitung des Entwurfs des neue« Strafgesetzbuches durch die damit betraute Kommission wird vor aussichtlich Ende 1913 fertiggcstcllt sein. Alsdann soll, wie die Neue politische Correspondenz mittcilt, die Bearbeitung des Entwurfs eines Einführungsgesetzcs erfolgen. Die hiermit betraute Kommission wird aber eine erheblich kleinere Zahl von Mitgliedern aufwetsen als die Strafgesetzbuchkommission. Casanovas handschriftlicher Nachlaß. Wie den »Leipz. Neuesten Nachrichten« mitgetcilt wird, hat man in einem Zimmer des Schlosses zu Dux in Böhmen, in dem Casanova bekanntlich bei der Waldsteinschcn Familie seine letzten Lebensjahre zubrachte, den handschriftlichen Nach laß und die Bibliothek des Abenteurers aufgefunden. Es befinden sich darunter verschiedene interessante unbekannte Schriften Casanovas, die demnächst in Italien zur Veröffentlichung gelangen sollen. Neue Bücher, Kataloge etc. gtüncie. 31,0x23,4 em. 47 8. u. 32 l'akeln /tbdilclunßen. 134 dlrn. Lvrliu ^., LotsclamerZtr. 118 d. krisäeusu, Ilaocijsr^gtragge 72. 8°. 24 8. 397 dlrn. Personalnllchrichte». Gestorben: am 0. Februar nach langem Leiden der Verlagsbuchhändler 1)r. Jnnocenz Troschel, bevollmächtigter Geschäftsleiter des Verlags der Arbeiter-Versorgung A. Troschel in Berlin- Lichterfelde. Der Verstorbene trat am 1. April 1895 an Stelle des ausscheidenden H. Worms in die Firma Siemenroth L Worms ein, die von da an als er am 20. September 1897 in Gemeinschaft mit seiner Frau den Verlag der Arbeiter-Versorgung gründete, deren Geschäftsführer er mar. Am 1. April 1900 trat er aus der Firma Siemenroth L Troschel aus, um sich ganz feiner neuen Tätigkeit zu widmen, die durch Krank heit allerdings beeinträchtigt wurde, von der ihn jetzt der Tod durch ein schnelles und sanftes Ende erlöste. Sprechsaal. ^ Wer sorgt für uns? lVgl. Nr. 20.) Dem Einsender des Artikels »Wer sorgt für uns?« kann man in dem ersten Teile seiner Ausführungen nicht unrecht geben, wenn er die neue Angcstelltenversicherung aufs schärfste kritisiert, denn aus ihr erwächst weder für den Chef, noch für den Angestellten irgendein Vorteil, da erst bei lOjähriger Mitgliedschaft ein Recht gel tend gemacht werden kann. Bis dahin aber haben sich die meisten Versicherten totgelebt, sodaß lediglich der Staat den Vorteil hat. Daß aber der Herr Einsender des Artikels in Nr. 26 d. Bbl. von diesem Mißgriff nun auch auf die Krankenkassen und von diesen auf die Gehilfen überspringt, setzt mich nicht wenig in Staunen. Daß einzelne Gehilfen heute nicht mehr die sind wie früher, liegt an anderen Gründen, gewiß zumeist nicht an den Gehilfen selbst. Ich will hier die A. V., deren Mitglied ich nicht bin, ganz auS dem Spiel lassen, aber warum hat man denn im Buchhandel und in anderen Geschäftszweigen den weiblichen, meist unzulänglichen Kräften Tür und Tor geöffnet? Geschah cs nicht, weil diese Kräfte billiger sind, obwohl darunter auf die Tauer nieist das Geschäft leidet und die Gehilfenschaft stark in Mitleidenschaft gezogen wird? Auch der Buchhandel ist ein B e r u f s stand, und jeder Beruf ist dafür da, um dem im Berufe Lebenden einen seinen Fähigkeiten und den notwendigen Bedürfnissen entsprechenden Lebensunterhalt zu bieten, respektive ihm später die Möglichkeit zur Selbständigmachung zu geben. Es ist einfach unbillig, talentierten, wenn auch unbemittelten Gehilfen unseren Beruf verschließen zu wollen; ich selbst kenne eine Reihe Persönlichkeiten, die jetzt in ersten Lebensstellungen sind, ja so gar Inhaber namhafter Firmen, die mit einfacher Volksschulbildung aus mittellosen Ständen hervorgegangen sind. Denn eS ist durchaus nicht unbedingt notwendig, die Qualifikation zum Juristen oder Offi zier usw. zu haben, wie dies der Herr Einsender gern sehen möchte. Wäre es nicht besser, allen denen, die in den Staatsexamina ver krachten und dann ihre einzige Rettung im Buchhandel suchen, die Tore zu verschließen und dafür wenn auch unbemittelte Talente gelten zu lassen? Es kommt hier lediglich auf das Wohlwollen und die Empfehlung der Herren Chefs an, und gerade hierin mangelt es in den letzten Jahren, trotz eifriger Bemühung mancher Gehilfen. Ich will ab solut nicht bestreiten, daß es auch im Gehilfenstande leider Elemente gibt, die ohne Geschäftsinteresse sind und ihren Beruf rein egoistisch auffassen. Demgegenüber aber lassen auch viele Herren Prinzipale ihre Angestellten nur als bezahlte Maschinen gelten und hören den Gehilfen, wenn er Vorschläge im Interesse des Geschäftes macht, nicht einmal an, sondern untersagen ihm sogar dieses Tun, in der irrigen Meinung, daß ihre Autorität darunter leiden könnte. Gewiß gibt es auch Prinzipale, die nicht so denken, sondern ihren brauchbaren Angestellten als Menschen wohlwollend und aner kennend gegenüberstehen und diese Stellungnahme schon deswegen nicht zu bereuen haben, weil durch sie allein das Interesse des Gehilfen für seinen Chef und dessen Betrieb geweckt wird. In diesem Falle wird ein Gehilfe alles daran setzen, seinem Chef eine brauchbare Stütze zu sein. Was die Gehaltsfrage betrifft, so möchte ich wissen, wie ein Ge hilfe mit dem von dem Einsender vorgeschlagenen Gehalt von 75 auskommen soll,*) da nur wenige das Glück haben, von Hause den erwähnten Zuschuß zu bekommen, wozu sich auch gewiß viele Väter berechtigterweise nicht verstehen würden. Es sind eben nicht alle Menschen so vorsichtig in der Wahl ihrer Väter gewesen, wie es anscheinend der Herr Einsender war. Wie will man nun mit 75 .// auskommen, wo man heutzutage für diesen Preis in einer Großstadt kaum Kost und Logis erhalten kann; wer zahlt alsdann alles Weitere? Von all diesem jedoch abgesehen, ziehe man nur einmal in Betracht, welche Kenntnisse ein brauchbarer Gehilfe heutzutage gegen früher haben soll. Da werden außer Allgemeinbildung und allgemeinen Kenntnissen des gesamten Buchhandels, noch Kenntnisse des Kunst- nnd Musikalienhandels, sowie der Schreibwarenbranche usw., englische und französische Sprachkenntnisse, eventuell auch noch Spanisch oder Italienisch usw. verlangt, »auch muß«, wie es meist am Schlüsse heißt, »der betreffende Herr perfekter Stenograph und Maschinenschreiber sein«. Wir Gehilfen sind herzlich dankbar, daß die größere Zahl der Herren Chefs diese Leistungen nicht mit dem gleichen Maße messen, wie der Herr Einsender; es haben sich, den andersgearteten Ver hältnissen entsprechend, die Gehälter in den letzten Jahren wenigstens etwas gebessert, wofür die Gehilfenschaft den Herren Prinzipalen auch erkenntlich ist. Hoffen wir, daß in Würdigung der erhöhten Ausgaben für die Lebenshaltung dem Angestellten das wird, was er seinen Fähigkeiten entsprechend verlangen darf. Eine ganze Reihe Firmen, sowohl aus dem Sortiment wie aus dem Verlag, hat dies längst erkannt und geht mit führendem Beispiel voran, wie die Stellenangebote im Börsenblatt beweisen. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß es sich mit den Krankenkassen usw. nicht ganz so verhält, wie der Herr Einsender glaubt. Diese Ein richtung ist recht segensreich, da nicht jeder Geld genug besitzt, um sich von einem Privat- oder gar Spezialarzt behandeln zu lassen, zumal wenn er nur 75 ./k monatlich haben sollte. Ferner beschwert der Herr Einsender sich darüber, daß die Herren Chefs die ganzen Beiträge zu zahlen haben, cs ist dies aber gesetzlich keinem der Herren Prinzipale zur Bedingung gemacht; tut der Chef eS dennoch, so werden seine Angestellten dieses Entgegenkommen gewiß auch zu würdigen wissen. F. *1 Davon ist in der Einsendung des Herrn G. nicht die Rede, da dort nur die alte Zeit mit ihrer materiellen und ideellen Entlohnung vergleichsweise herangezogen und der neuen Zeit mit ihrer ausschließ lichen Wertung des Geldstandpunktes gegenübergcstcllt wird. Red.
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