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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .U 34, l l. Februar 1813. Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Beginn des 60. Schuljahrs Ostern 1913. Die Extraner- (Vollschüler-) Abteilung mit ganztägigem Unterricht bereitet vor auf die praktische Lehre und erleichtert diese wesentlich. Buch Handlungsgehilfen und junge Leute mit höherer Vorbildung erwer ben durch erfolgreichen Besuch der öffentlichen Fachschule die Anwartschaft, später in hervor gehobene, besser bezahlte Stellen ctnzu rücken. Sämtliche Schüler der Buchhändler-Lehranstalt sind von dem Besuche der Fortbildungsschule befreit. Prospekte und jede nähere Auskunft bei dem Unter zeichneten. Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Platostrahe 1 L. Direktor vr. Curt Frcnzel. Aus dem französischen Buchhandel. n. il siehe Nr. 2.> Der neue Präsident. — Einhaltung des Ladenpreises. — Anchbuch- händler. — Moderne deutsche Dichter in Frankreich. — Schutzfrist für Kunstwerke. — Reue Bücher. - Vom »Vagabund«. Die Neuwahl des Präsidenten der Republik war ein Er eignis, das seine Schatten seit Wochen vorauswarf. Findige Zeitungsverlegcr benutzten diese Gelegenheit, um Preisausschrei ben zu veranstalten, in denen es sich darum handelte, den Nachfolger des Präsidenten Fallieres anzugeben. So hat z. B. die illustrierte Tageszeitung »kxcclsior«, die von dem bekannten Verlagsbuchhändler Pierre Lafitte gegrün det wurde, durch große Plakate auf ihren mit lÜOOOÜ Frcs. dotierten Wettbewerb aufmerksam gemacht, übrigens sind die Stimmen von 14626 Lesern des genannten Blattes auf Nah nt o n d P o i n c a r ö, den erwählten Präsidenten, gefallen, was zu beweisen scheint, daß diesmal ein populärer Mann aus den höchsten Posten der Republik berufen worden ist. Raymond Poin- carö war einer der berühmteste» Advokaten von Paris, Mit glied der Lcallömic krantzalso und ehemaliger Minister, als er mit der Neubildung des Kabinetts betraut wurde, das über ein Jahr bestand und in Frankreich mit » I« gram! ministörc« be zeichnet wird. Er ist als ei» Freund der schönen Künste bekannt, so daß Künstler und Schriftsteller viel von seinem persönlichen Einfluß erwarten, besonders, da er selbst auch schriftstellerisch tätig gewesen ist. Sein erstes Werk war rechtswissenschaftlicher Natur: Du ckroit cle suite llans In proprlötö mokilicrc. k'ancicn ckioit et le volle civil. 1883. 8°. (Rousseau, Paris. 6 Frcs.) Späterhin, als er ein gesuchter Redner geworden war, ver öffentlichte er eine Auswahl seiner in der Kammer und bei fest lichen Anlässen gehaltenen Ansprachen: lllöcs contcmporaincs <1906, 3.50 Frcs.; Fasquclle) und (Zicstions ct klxures politi- guvs (1907, 3.50 Frcs.; Ebd.). Bei Hachctte erschien von ihm ein Band: 6c qul llcinanllc Irr 6itö, der eine Bürger- kunde für die Jugend darstellt. Der gleichen Verlagsfirma hatte Poincarc für die Sammlung »bügurcs passces» einen Band über Thiers, den ersten Präsidenten der dritten Republik, ver sprochen. Während seiner Tätigkeit als Ministerpräsident konnte er nicht an die Bearbeitung seines Manuskripts Herangehen, und man ist mm sehr gespannt, ob er als Präsident sortsahrcn wird, sich literarisch zu betätigen. Wie aus den in dem voraufgehenden Artikel gemachten Angaben hcrvorgeht, macht die Bewegung für die Ein haltung des Ladenpreises gute Fortschritte. Je näher der Zeitpunkt rückt, an dem diese Frage zu einer befriedigenden Lösung kommen dürste, desto mehr beschäftigen sich die Sortimenter mit den sich hieraus ergebenden Folgerungen. Schon vor einer Reihe von Jahren, als eine ähnliche Bewegung in den Kreisen der Sortimenter ent stand, hatte ein Verleger medizinischer Literatur diese darauf aufmerksam gemacht, daß das Publikum teure Werke, wie die aus dem Gebiet der Rechtswissenschaft, Medizin oder Kunstge schichte, nicht mehr gegen bar kaufen würde, sobald der bisher ge währte Rabatt von 10 Prozent aufgehoben wäre. Vielmehr würde der Käufer dann den Kredit seines Buchhändlers in An spruch nehmen, wenn er nicht überhaupt vorzöge, seinen Bedarf bei einer der großen Firmen zu decken, die literarische Werke auf Abzahlung mit einem Kredit von 20—30 Monaten liefern. Diese Firmen lassen ganz Frankreich und auch Teile von Algerien besuchen und liefern jedes Buch auf Abzahlung. Die ortsange sessenen Sortimenter möchten der Konkurrenz dieser Häuser da durch begegnen, daß sie ihren Kunden ebenfalls einen Abzah lungsmodus zubilligen. Der Mindestbetrag einer Monats- zahlnng soll 10 Frcs. ausmachen, wobei als Minimum ein Konto von 50 Frcs. angenommen wird. Fast alle bedeutenden Pariser Verlagshäuser, die groß angelegte Sammlungen oder Gesamtwerke berühmter Autoren verlegen, haben eine besondere Abteilung für den Verkauf dieser Publikationen auf Abzahlung (vcntc L towpöramcnt). Die Aufträge werden durch Reisende (courticrs) hereingeholt, die aber sehr oft selbständig arbeiten, von keiner Rcisebuchhandlung abhängig sind und so mit den Mustern verschiedener Häuser reisen können. Die Lieferung er folgt dann seitens der Verlagsfirma, das Entziehen der Beträge geschieht im allgemeinen durch monatliche Tratten, die vorher vom Besteller akzeptiert und dann am Fälligkeitstage durch die Banken präsentiert werden. Im »Lullet in llcs Libraircs», dem offiziellen Organ der französischen Sortimenter-Kammer, wurde ein bemerkens werter Artikel über »Die Würde des Buchhändler- Schau s e nst e r s« veröffentlicht, dessen Verfasser konstatiert, daß seit einigen Jahren die Zeitungsverkäufer anfangen, neben Artikeln der Papeterie oder Kurzwaren auch populäre Literatur, die Kollektionen zu 65 und 95 Cts. oder gax die Romanbände zu 3 Frcs. 50 Cts. auszuslellen. Da liegt dann ein Werk aus einem ernsten Verlagshaus neben Büchern über Flagcllation und Post karten mit mehr oder weniger »akademischen Studien«, so daß das Ansehen der eigentlichen Buchhändler unter diesen Zuständen nur leiden kann. Außerdem halten diese Auchbuchhändler sich nicht etwa an die vom »6crclv llc la lüdrrüric« vorgeschriebenen Verkaufsbeslimmungen gebunden, sondern lassen dem Kunden, wenn er nur zu handeln versteht, den 3 Frcs. 50 Cts.-Band, den er in einer regulären Buchhandlung mit 3 Frcs. bezahlen müßte, für 2 Frcs. 80 Cts. oder gar 2 Frcs. 60 Cts. ab. Der Verkauf von literarisch wertvollen Büchern ist für diese Art Händler nur ein Hilfsmittel, um ihre Spesen zu vermindern und um gleichzeitig einen Deck mantel für ihren Handel von Postkarten mit Nuditäten oder Wecken pornographischer Tendenz zu haben. Die Schuld au diesen Verhältnissen soll nach den gemachten Angaben den »öl cs 8 LAS ri c 8«, den großen Zeitungsvertricbsanstalten, Zu fällen, die durch den Vertrieb von Büchern ihren Gewinn er höhen wollen, und darum jeden Zeitungsverkäufer oder Papetier mit einer genügenden Auswahl von Bänden versehen. Eine Änderung dieser Verhältnisse könnte nur dadurch erfolgen, daß die großen Verleger sich weigern, weiterhin den »ölessa- gcrics« zu liefern. Der reguläre Buchhandel wird sich dem Verleger für dies Entgegenkommen durch gesteigerten Absatz dankbar erweisen und ihm so ein Äquivalent für den auf der anderen Seite entstehenden Verlust schaffen. Sobald das Pu- blikum dann merkt, daß es bei den Zeitungsvcrkäufern und Papierhändlern nichts als pornographische Literatur erhält, wird es zum Buchhändler zurückkehren, wodurch die gute Literatur nur gewinnen kann. »Los Kammes llu jour«, eine moderne Wochenschrift für Politik und Literatur, brachte unlängst einen Artikel über den Einfluß der deutschen Literatur in Frankreich. Der Verfasser führt darin aus, daß man noch immer im französischen Parlament, in der Schule und in der Literatur fortfahre, die Deutschen als »die Böotier von Europa« zu bezeichnen, obwohl sie doch den (Fortsetzung aus Sette 1S8tzs
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