I -58 «Silinbl»,, d. D-schn «uch«»»d,I. fertige Bücher. ^4/ 47, 26. Februar 1914. Die Notlage des deutschen Sortiments wird von keinem Einsichtigen in Abrede gestellt. Dem Verlangen nach einem er höhten Rabatt - 25 nnd 3O°tz genügen wirklich nicht mehr - ist van vielen Ver legern Rechnung getragen worden. Es sei heute einmal einem Sortimenter- Verleger gestattet, znm Rabattproblem einige Vorschläge zu machen. Ich habe nämlich gefunden, das; ein Mehr oder Weniger von 30 oder 50 Pfennigen bei belletristischen und populärwissenschaftlichen Büchern kann; irgend welchen Einfluß auf den Absatz ausübt. Ob ein Roman M. 4-.5O oder M. 5.- kvstet, spielt beim Publikum keiue Rolle. Beweis: die großen Bucherfolge der letzte» Jahre, die samt uud sonders von Romanen errungen wurden, die durchaus keinen mäßigen Preis hatten. Daraus leite ich folgende Überlegung ab: Wenn der Verleger vvrhatte, den Verkaufspreis eines Buches auf M. 2.5Ö festzuseheu uud dem Sortimenter 3O7, zugedacht hatte, könnte er dann nicht, ohne sich oder einen andern zu schädigen, sagen: Das Buch soll M. L.8LD ord. kosten nnd der Sortimenter soll 507 statt 307 erhalten? Man wird mir hier vielleicht einwenden, daß ich einer unnötigen Verteuerung der Bücher das Wort rede. Das iss nicht der Fall. In den letzten Jahren iss überall und insbesondere mich im Buchgewerbe ein wiederholter Preisausschlag sowohl der Materialien als auch der Arbeitslöhne zu verzeichnen gewesen. Was aber war der Erfolg? Die Bücher sind (infolge der ungesunden Überproduktion) immer billiger geworden, so billig, daß schon keine Beziehung zwischen Preis und Gebotenem mehr sichtbar iss und daß sich dein Publikum alle Begriffe über den Wert eines Buches verwirren müssen. Nachdem die wirtschaftliche Not lage des Sortiments allgemein anerkannt iss, ist nicht einzusehen, warum der Verleger nicht dem Konsumenten eine minimale Lass ausbürden soll, wenn da durch die Möglichkeit geboten wird, einem ganzen Stand aufzuhelfen. Vielleicht bestimmen diese Zeilen den einen oder anderen Verleger, einmal bei der Preis festsetzung die hier geschilderte Praxis zu üben. Daß diese nicht immer anwendbar iss, ist selbstverständlich. Ich selbst freue mich, den 'Anfang machen zu dürfen. Nachdem die Vorräte des nebenstehend angezeigten Buches in wenigen Monaten verkanft worden sind, rüste ich eine neue unveränderte Auflage von weiteren 3000 Exemplaren. Ich lasse den Ordinär-Preis M. 2.8O bestehen, erhöhe aber den Rabatt ans volle o « Düsseldorf Ernst Ohle Verlag