91, 22. April 1914. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dlschu. Buchhanbel. 3595 des nichtWifsenswerten Ein Kollegienheft. Zweite, vermehrte und veränderte Auflage Geheftet Mark 1.— Gebunden Mark 2.— Zur Orientierung des mit dem vorliegenden Buche noch nicht bekannten Lesers sei be richtet, daß es sich hier um eine überaus anschauliche Kritik am Schulbetrieb der klassischen Philologie durch einen ihrer früheren Angehörigen handelt. Mehr als jede andere Erklärung sagen die nachfolgenden Rezensionen: Generation auf Generation leidet furchtbar unter dem Joch eines geistlos gewordenen Schul betriebes, wir starren wie gelähmt auf dies gehäufte Nationalunglück, das Herz belastet von Trauer und Zorn. Der letzte Grund des Übels ist immer der entseelte, entkernte, ausgehöhlte, spitzfindig-alexandrinische Betrieb der alten Sprachen auf unseren Gymnasien, dieser Zwangs anstalten für unschuldige Kinder. Hatvany bekämpft das erstarrte Philologentum nicht von außen her, sondern er dringt in die Burg des Feindes vor und zeigt uns die erstaunlichen Funde, die sich da machen ließen: die verstaubten, wurmstichigen Schilde und Sperre, die zu keinem Kampfe mehr taugen. Was die Burg noch erhält, ist der heilige Respekt, den wir selber wie einen schützenden Wall um ihre Nichtigkeiten legen. Max Lester im „Wiesbadener Tageblatt". Ein mit dem ganzen Rüstzeug seiner Fachdisziplin versehener junger Gelehrter macht sich hier zum Herold einer Strömung, die schon seit Nietzsches Tagen unverkennbar in der Jugend vor handen ist. Weniger leidenschaftlich als ironisch-seuilletonistisch gehalten, übt sein Buch einen starken subjektiven Reiz aus wie alle Erstlingswerke dieser Art. Das Buch muß jeden, der Respekt vor der Wissenschaft, aber nicht vor dem toten Wissen hat, recht nachdenklich stimmen. Es ist eines der wenigen Bücher, die geschrieben werden mußten. vr. H. Landsberg im „Berliner Lokalanzeiger". Bis zum Tage des Erscheinens 4v°/„ Einbd. no. u. 7/6