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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1892
- Strukturtyp
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- 1892-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1892
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- Deutsch
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28, 4 Februar I8S2. Nichtamtlicher Teil. 695 Eiurichtungeiuer Paket-Bestellanstalt, die überhaupt auch der weiteren Ausbildung der Technik des buchhändlerischen Kommissionswesens ungemein förderlich , sein würde. Diese Einrichtung aber zu schaffen, dazu bedürfe cs einer wohl vorbereiteten, lebenskräftigeren Bewegung, als in dem gegenwärtigen Antrag liege. Aus diesem Grunde sei er für die Ablehnung des Antrages. Herr vr: Kirchhofs: Der Herr Antragsteller habe her vorgehoben, daß sein Antrag im Interesse der kleineren Firmen gestellt sei. In der Praxis werde sich die Sache wohl anders gestalten. Seine (des Redners) Firma sei auch zu diesen kleineren Firmen zu rechnen; er finde aber, daß er nur Mehrkosten haben werde. Denn de» einen Markthelfer, den er habe, werde er bei behalten, dazu aber noch den gewiß nicht unerheblichen Beitrag zur Paketbestellanstalt leisten müssen. Herr Pfau: Es könne nicht wohl verlangt werden, daß der Einzelne die Unterlagen schaffe, die zur Begründung eines solchen Antrages notwendig seien. Das müsse vielmehr dem Vereine überlasse» bleiben. Herr vr. Kirchhoff habe insofern unrecht, als er übersehe zu erwähnen, daß er den beizubehalienden Markt- helser auch für andere Arbeiten, nicht nur für die Paketaus tragung gebrauchen könne. Herr Richard Schulze: Der Verein Leivziger Kommis sionäre habe seinerzeit diese Angelegenheit in eingehender und er schöpfender Weise bearbeitet. Er sei dabei zu dem Ergebnis ge kommen, daß die Ausführung des Planes praktisch undurchführ bar sei und zwar namentlich auch deswegen, weil sich heransge- stellt habe, daß nach Errichtung der Paketanstalt der Einzelne nicht nur sehr viel mehr Kosten, sondern auch sehr viel mehr Arbeit zu tragen haben würde, als bisher. Herr Gerhard: Vielleicht empfehle es sich, ein Abkommen mit einem Spediteur zu treffen. Das werde jedenfalls billiger sein. In der Abstimmung wurde der Antrag Pfau mit allen gegen die eine Stimme des Antragstellers abgelehnt. (Schluß der Hauptversammlung.) Bcrmischtcs. Buchhändler-Verband Hannover-Braunschwcig — Di? Verbandsvcrsammlung des Buchhändlerverbandes Hannover-Braunschweig. 6. März, stattftnden. handlungsgchilfenvercin zu Leipzig, der sich diesmal bedeutend zahlreicher im Bucb'händlcrhause versammelt halte, den Faden seiner Vortragsreihe wieder auf. Der Vortragende knüpfte an die in seinem ersten Vorträge abge- an. berührte kurz die Costcrlegende und gab eine glaubhafte Erklärung der seit dem Jahre 1402 eintretendcn schnellen Verbreitung der Kunst in Deutschland und anderen Ländern zumeist durch deutsche Trucker. Was di? Erscheinung des gedruckien Buches anlange, so sei zuerst der Beachtung wert, daß dieType durchaus nach dcrSchreibschrist gebildet sei; erst mithin weiteren Fortschreitcn der Druckkunst entwickelte sich mehr und mehr ein selbstständiger Charakter des Buchstabcnbildes, es werde komprcsscr und gleichmäßiger. In diesem Bestreben einer möglichst getreuen Nachahmung der Handschriften sei auch der Grund für den Umstand zu suchen, daß die frühen Drucke der farbigen Ausstattung nicht entraten konnten Man finde die Ini tialen aufs sorgfältigste ausgemalt, gewöhnlich sei cs ein roter Buch stabenkörper mit blauen Schreibcrschnörketn oder unigekehrt ein blauer fach vor.^ Der Eindruck der ersten Drucke ergebe also ein entschieden farbiges Bild. Die ersten mittels Holzschnitts illustrierten Bücher seien von Albrccht Pfister in Bamberg nachweisbar, demjenigen hockbedeutenden Drucker, der der Forschung bisher die meisten Schwierigkeiten bereitet habe. Von ihm habe man -Buch der vier Historien« (1462), -Boncr's Edelstein oder Fabclbuch. (1461), eine -Armenbibel- und -Rechtsstreit des Men schen mit dem Tode«; alle diese Drucke seien mit Holzschnitten geschmückt, glückter Linienführung; bei einigem Nachdenken erkenne man. daß diese Drucke keineswegs das erstrebte fertige Bild gäben, sondern daß auch sie auf die Mitwirkung der Farbe und zwar zum Teil recht stark aufgc- wcil in eckt?r künstlerischer Umgebung und auf dem sicheren Grund einer doch entwickelten Kunst ausgewachsen, tre'c der italienische Holzschnitt in die Erscheinung, seine Blüte balte aber nur wenige Jahrzehnte an. Die Ursache seines Niederganges sei dieselbe, wie die sein s schnellen Auf schwunges. der italienische Holzschneider habe sich mit seinen Arbeiten zu wenig an die Bedingungen der qravbischcn Technik gehalten, eine un erläßliche Forderung, die in Deutschland viel richtiger ersaßt und festge halten worden sei und darum zu guten Ersolacn geführt habe sein müsse. In die vorerwähnte Lücke nach Pfister, die von 1462 bis etwa 1470 gedauert habe, sei zunächst Augsburg einqetreten, das. damals Hoch- Venedigs Macht — Augsburgs Pracht — Nürnbergs Witz — Straßbu?qs Geschütz — Ulms Geld — Reaiert die Welt Kein Wunder, daß die Kunst in Ulm gute Lebensbedingungen gefunden Meisterschaft Albrccht Dürers eine klassische Periode des Holzschnittes geschaff'N habe. Zum Schluß gab der Vortragende eine Ucbersicht über die frühe Verwendung des Kupferstichs zur Buchillustration, einer Verbindung zweier technisch grundverschiedener Druckmcthoden, die nach mannigfachen ver- Hörer folgten seinen klaren und interessanten Ausführungen mit gespannter Aufmerksamkeit und spendeten ihm am Schluffe lebhaften Beifall. Der dritte Vortrag wird nächsten Sonnabend stattfinden. »Reicksland«, Verein jü nqe rer Buchhändler zuStraßburg i. E. — Am letzten Vereinsabnd fand aus Anlaß des Geburtstages Seiner 95*
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