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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 173, 5. August 1920. (Herr Opetz verzichtet auf das Wort.) Herrmann A. L. Degener (Leipzig): Wer die Denkschrift und die Erwiderung gelesen hat, und wer den Reden gefolgt ist, die hier gehalten worden sind, dem wird sicher blitz- und donner artig klar geworden sein, daß wir vor einem ganz außerordent lich wichtigen Punkt in der Entwicklung des ganzen deutschen Buchhandels — man kann noch so weil zurückdlicken — stehen. Wir müssen das persönliche Gekränktsein der einen Gruppe, wir müssen das Vorgehen der andern Gruppe aus dem Spiele lassen. Das mögen beide unter sich abmachen. Aber drei Punkte, glaube ich, muß die Kommission bei ihren Arbeiten unter allen Umständen berücksichtigen. Zum Teil ist das, was ich in dieser Beziehung sagen will, schon berührt worden. Der erste Punkt ist der, daß wir uns doch vor allen Dingen fragen müssen: durch welche Ursachen sind wir in die jetzige Lage gekommen, auf welche Ursachen ist das jetzige Versagen des Kommissionsgeschäfts zurückzufllhren? Wir dürfen nicht ver gessen, daß daran der Krieg und die Folgen des Krieges schuld sind, daß es nicht die gewöhnliche Entwicklung der Sackw ge wesen ist. Beheben wir diese Ursachen, zunächst soweit es geht, so wird sich wahrscheinlich die Wirkung dieser Ursachen wesent lich anders darstellen als jetzt. Der zweite Punkt ist der: Wir haben es — in Sortiment und Verlag gleichmäßig — mehr und mehr als «ine Gefahr be- trachtet, daß einzelne Betriebe sich zu gewaltiger Größe entwickel ten, bei der die Fühlung des Einzelnen mit seinem Vertreter vollständig verloren ging. Diese Gefahr solcher Riesenbetriebe würden wir in einem derartigen Genossenschaftsbetriebe nur noch ins Unendliche steigern. Damit würde die Fühlungnahme zwischen Kommittenten und Kommissionär noch mehr verloren gehen, als es schon geschehen ist. Es würde aber außerdem in diesem Geschäft die Führung mehr und mehr aus den Händen der Prinzipale, der Prokuristen usw., der leitenden Köpfe an die Masse der Angestellten übergehen, und der würden wir die Ge schäfte übergeben müssen, und zwar nicht nur die Geschäfte der Kommissionäre, sondern auch unsere Geschäfte. Und der dritte Punkt würde sein, daß das Ganze doch prak tisch nichts weiter ist, als eine Sozialisierung, und da bitte ich die Kommission zu bedenken, ob diese vielleicht praktisch durch führbare und dann durchgesührte Sozialisierung nicht sehr gut Schule machen könnte, ob man nicht genau so sagen könnte: dann gehen wir weiter und sozialisieren die und jene Gruppen des Verlags und Sortiments usw. Diese drei Punkte, glaube ich, mutz die Kommission unter allen Umständen berücksichtigen, abgesehen von den schon ge machten übrigen Ausführungen. (Zurufe: Schluß der Debatte!) Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): Die Redner liste ist erschöpft. Um in dieser Frage zu einem gewissen Abschlüsse zu kommen, möchte der Vorstand von sich aus die Annahme der Entschließung empfehlen — nur mit Abänderung des Kopses —, die auf der Hauptversammlung des Verlegervereins gefaßt worden ist. Ich darf sie Ihnen nochmals vorlesen: Die Abgeordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine begrüßt die von Leipziger Verlegern für die Schaffung einer einheitlichen Verkehrszentrale für den deut schen Buchhandel in Leipzig auf genossenschaftlicher Grund lage in der Denkschrift vom 20. April d. I. geleistete Vor arbeit. Sie hält die Weiterversolgung der darin gegebenen Anregungen angesichts der dringenden Notwendigkeit einer Reform des buchhändlerischen Verkehrs für unbedingt geboten und bittet den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch. Händler zu Leipzig gemäß der Entschließung Leipziger und auswärtiger Buchhändler vom 5. Januar 1920 um sofortige Einsetzung eines Ausschusses zur Beratung der erforderlichen Schritte. Ich stelle diese Entschließung zur Diskussion und bitte, sich dazu zum Worte zu melden. Kommerzialrat Wilhelm Müller (Wien) : Ich glaube, wir können uns doch nicht mit fremden Federn schmücken. Ich glaube, wir schließen uns einfach der Resolution des Deutschen Verleger- Vereins an. (Zuruf: Weiter ist es ja nichts!) — Aber nicht mit Abänderung des Kopses, sondern indem wir beschließen, daß wir uns der vom Vorsitzenden des Verlegervereins vorgeschlagenen Resolution anschließen. Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): Das ist meiner Ansicht nach eine rein formale Frag«. Es macht, glaube ich, keinen Unterschied. Kommerzialrat Wilhelm Müller (Wien): Sonst kommen zwei Resolutionen. Die wird doch morgen auch beantragt. Hans Volckmar (Leipzig): Ich vermisse in der Resolution nur das, was ja bereits von verschiedenen Seilen, auch von Herrn Geheimrat Siegismund, gesagt worden ist, und was eine Forderung der Leipziger Kommissionäre ist: daß die Verhand lungen nunmehr mit den Leipziger Kommissionären gesührt wer den. (Zuruf: Selbstverständlich!) — Es ist wiederholt gesagt worden, daß dies eine Selbstverständlichkeit sei; aber ich möchte gerade mit Rücksicht auf das jetzt vorgekommene Versehen darum bitten, diesen Zusatz in die Resolution aufzunehmen. (Zuruf: Es liegt kein Versehen vor!) — Wenn die bisherige Ausschließung der Kommissionäre eine Absicht War, dann kann ich das nur be dauern und muß hervorheben, daß mit Rücksicht auf diese Ab- sicht es nunmehr meiner Ansicht nach eine absolute Notwendig keit ist, die Kommissionäre hinzuzuziehen, um die bei diesen herrschende Mißstimmung zu beseitigen. — Meine Herren, Sie sind auf die Mitarbeit, auf die freudige Mitarbeit der Kom missionäre angewiesen. Deshalb müssen Sie in dieser Re solution den Kommissionären zum Ausdruck bringen, daß Sie in Zukunft ihre Mitarbeit wünschen und sie dazu heranziehen werden. Ich würde also bitten, in die Resolution die Worte aufzu nehmen, daß der Vorstand des Börsenvereins ermächtigt wird, diese Kommission zu ernennen, um unter Hinzuziehung der Kommissionäre über die Vorschläge der Antrag steller zu verhandeln. Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Ber lin): Meine Herren, ich halte es nicht für notwendig, daß der von Herrn Volckmar gewünschte Zusatz zu der Resolution ge- macht wird. Wenn der Börsenvereinsvorstand sich der Sache annimmt, ist es ganz selbstverständlich, daß er, über den Parteien stehend, diejenigen Kreise heranzieht, von denen er glaubt, daß sie zur Klärung der Dinge beizutragen die Pflicht und das Recht haben. (Sehr richtig!) Meine Herren, ich habe hier eine vorläufige Liste derjenigen Herren, die wir für diese Kommission heranziehen wollen. Ich will sic zunächst nicht zum Vortrag bringen, weil sie innerhalb des Vorstands noch nicht erörtert ist; aber dabei stehen — und nicht an letzter Stelle —: die Vertreter des Vereins Leipziger Kommissionäre, — und eventuell sollen auch di« Leipziger Grosso- buchhändler in der Komisiisston vertreten sein. Also es ist ganz selbstverständlich (Zurus), daß die Herren, die in erster Linie als Sachverständige anerkannt werden müssen, in diese Kommission berufen werden. Ich halte es infolgedessen nicht für notwendig, daß wir die vorgelegte Resolution abändern. Hans Volckmar (Leipzig): Ich konstatiere, daß der Vorstand des Börsenvereins sich bereits mit dieser Frage beschäftigt hat. Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Ber lin): Das hat er nicht; das ist eine private Sache. Hans Volckmar (Leipzig): Nach der Erklärung des Herrn Geheimrat Siegismund halte ich meine Anregung für erledigt. Vorsitzender Walther Jäh (Halle a. d. S.): ES ist niemand Wetter zum Worte gemeldet. Ich stelle nunmehr diese Ent- schließung zur Abstimmung. Ich möchte zunächst — um auf das einzugehen, was Herr Kommerzialrat Müller gesagt hat — fragen, ob Sie wünschen, daß wir uns einfach der Resolution des Verlegervereins an schließen, oder ob wir eine eigene Resolution mit einem beson deren Kopf fassen sollen. (Zurufe von verschiedenen Seiten: Nein! — Anschließen!) — Praktisch ist es ja genau dasselbe. (Zurufe von verschiedenen Seiten.) Ich werde nunmehr über die Resolutton in der von mir vor- getragcnen Form abstimmen lassen: mit dem Kopfe: -Die Ad-
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