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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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173, 5. August 1S20. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. io oft gelesen wie gekauft werden. Wie viele der auf den Markt gekom menen und gekauften 20 OM Exemplare von Spengler mögen wohl zu Ende gelesen worden sein? Hier nun ist die schlimmste Seite der gegenwärtigen Zustände im Buchhandel: daß die Wandlung in seinem Gesicht eine folgenschwere Wandlung in dem Verhältnis zum Buch überhaupt mit sich bringt. Das Buch, ehedem ein Denkmal geistiger Tätigkeit und eine Veranlassung dazu, wird Dekoration, Rinommiergegenstand, Reklame. Man sieht es den gegenwärtigen Käufern der Büchereien und Bibliotheken von wei tem an, daß sie ihre Bücher nie ausschlagen, man sieht cs auch Le» meisten Luxusausgaben und Lederbänden an, daß sie nicht dazu da sind, nicht dazu geeignet sind, aufgemacht, noch viel weniger gelesen zu wer den. Man denke sich in den Unsinn dieses Mißverhältnisses einmal gründlich hinein: das geistigste Ding, bas man sich denken kann, wird Schmuckgegeustanb. Andererseits: die sestzuftellcnde Verinner lichung gewisser Kreise, ihr Willen zum Ernst, der unleugbar vor handene Drang zur Philosophie und Vertiefung, das alles ist kein oder nur ei» sehr schwaches Gegengewicht gegen diese ins Ungeheuerliche wachsende Herabsetzung der Bücher und aller geistigen Güter und gegen die völlige Veräußerlichung der Beziehungen zu dem Buch.» Bilau; der Union Deutsche Berlagsgesellschaft vom 31. De zember 191». — Aktiva. ,ic .<t L> 1 664 756 «3 ab: Amortisation . . 1 064 756,43 1919 25 000,— I 989 7SS 43 576 909 — Maschinen, technische Einrichtungen, Jnven- tarien, Utensilien und Mobiliar 2 184 3SI 06 ab: Amortisation . . .kL 1 941 924,92 1919 92 466,13 2 034 391 05 ISS ovo — Verlagswerke und Vorräte aller Art 2 397 862 93 ab: Amortisation . . 1926 896,68 1919 131 966,24 I 157 862 93 1 150 000 — Debitoren einschließlich Bankguthaben . . 2 879 067 34 Kassen-, Wechsel- und Wertpapierbestand . 4 410 602 51 Lorausbezahlte Versicherung 27 943:90 Bestand des Angestelltensürsorgefonds . . 923 797 60 Bestand der Heinrich Beck-Stiftung . . . 26 014 10 Bestand der Otto Kröner-Stiftung . . . 23 735 16 io 166 160 60 Passiva. Aktienkapital 3 500 000 — Reserve.4 350 000 Reserve L 1 750 000 — 2 100 000 — Kreditoren 2 444 848 87 Angestelltensürsorgefonds 923 797 60 Heinrich-Beck-Stiftung 26 014 10 Otto-Klöner-Stiftung 23 735 15 Gewinn- und Verlustkonto 1 147 764 88 10 166 160 60 Gewinn- und Verlustkonto der Union Deutsche Verlagsgesellschaft pro 31. Dezember 181S. Soll. Generalunkosten: Gehalt, Steuern, Versiche rungen, Frachten, Mieten, Heizung, Be leuchtung usw t« 2 099 010 64 Amortisation in 1919 auf Immobilien 25 000 auf Maschinen und technische Einrichtungen 92 466 13 auf Verlagswerte und Vorräte aller Art 131 966 24 249 432 37 Reingewinn in 1919 889 566 75 Gewinilvorirag von 1918 258 198 13 1 147 764 88 Haben. 3 496 207 89 Vortrag vom Vorjahr Bruttoerträgnis am Verlagsgeschäft und den 258 198 13 technischen Anstalten 3 238 009 76 3496 207189 lDeutscher Neichsanzeiger Nr. 121.) Zum Kapitel Papierprciswuchcr. — Der Redaktion des Börsen blattes ging aus Buchhändlerkreiscn folgende Zuschrift zu: -Der Ar tikel in Nr. 147 des Bbl. bedarf einer Berichtigung. Die dort ange führte Papierfabrik Teisnach fabriziert ausschließ lich nur braunes Packpapier und kein weißes Werk druckt die Herren Verleger dürfen also vollständig beruhigt sein. Unverantwortlich ist es aber von dem Artikelschreiber, solche unwahre Behauptungen, die nur Mißstimmung Hervorrufe», durch die Presse in die Welt zu setzen.« Wir wandten uns daraufhin an den Verfasser des aus der München-Augsburger Abendzeitung entnommenen Ar tikels, Herrn Professor Oe. S. Schlittenbauer, der zu der Berichti gung bemerkt: »Dem Verfasser war wohl bekannt, baß die Papierfabrik Teisnach ausschließlich braunes Packpapier fertigt. Es war ihm aber ebenso bekannt, daß die Preise für braunes Packpapier nicht ohne Rück wirkung sind auf die Preise für Zeitschristen, periodisch versandte Wochenblätter und vor allem für Bücher, denn die hohen Preise für braunes Packpapier zum Versand von Zeitschriften, Fachblätter» und Büchern verteuern ganz außerordentlich die Preise der Zeitschriften, Fachblätter und Bücher, wie, jeder größere Verlag ziffernmäßig Nach weisen kann. Dazu kommt, daß die hohen Preise für Packpapier stän dig ein Anreiz waren für die Fabrikanten von Druckpapier, auch ihrer seits mit den Preisen in die Höhe zu gehen.» Auch die bayerische Akademie der Wissenschaften ohne Geldmittel. — Die bayerische Akademie der Wissenschaften sieht sich genötigt, den Druck ihrer Schriften einzu st eilen, da keine Mittel zur weiteren Drucklegung vorhanden sind. Die Kommission slir den Schillerpreis. — Die Kommission für den Schillerpreis ist nunmehr vom preuß. Minister für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung berusen worden. Sie besteht aus sieben Mitgliedern: Gerhart Hauptmann, Julius Peterseu, Hans Pfitzner, Max Reinhardt, Arthur Eloesser, Theodor Däubler, Heinrich Lilienfein. Lautsammlung bei der Berliner Staatsbibliothek. — Der Preußi schen Staatsbibliothek wirb jetzt eine bedeutsame Neuschöpfung unge gliedert. die als Ergänzung der bisherigen ausschließlich in Schrift und Bild bestehenden Überlieserung gedacht ist. Zu ihrem Direktor wurde Studienrat Pros. Or. Wilhelm Toegen ernannt. Die Abtei lung soll durch Festhalten des gesprochenen Lautes sowohl der deut schen wie fremder Sprachen und Mundarten die Unzulänglichkeit des gedruckten Textes ausgleichcn und wird durch Darbietung der Laut- platten zur Benutzung in Einzelräumen dem wissenschaftlichen und praktischen Sprachstudium voraussichtlich erhebliche Dienste leisten. Sic wird außerdem die Aufgabe der von Pros. vr. Ludwig Darm städter begründeten Stimmensammlmig übernehmen, nämlich die Monogramme hervorragender und führender Persönlichkeiten der Nach welt auszubcwahren. Der Wiederaufbau der Löwener Bibliothek. — Aus Brüssel wird gemeldet: Die erste Bllcherscndung aus Deutschland zur Wiederherstel lung der Löwener Universitätsbibliothek ist soeben ln Löwen eingetrof fen. Sie umfaßt annähernd 19 900 Bände. Personalrmchrichieo. Gestorben: am LS. Juli der frühere Bcrlagsbuchhändlcr Carl Richard Dreher in Berlin. Der verstorbene Kollege hatte am t. Dezember 18öS in seiner Vaterstadt Königsberg i. Pr. seine bnchhänblerischc Lehrzeit begon nen, war als Gehilfe in Berlin und Bern tätig gewesen und über nahm am 1. Juli 1878 zusammen mit seinem Freunde B. Stürtz die altangesehen« Buchhandlung Gräfe L Unzer in Königsberg, die unter der tatkräftige» Leitung der beiden Inhaber schon damals zu großer Blute gelangte. Kamilienverhältnlsse vcranlaßten Dreher, im Jahre 1894 nach Berlin übcrznsiedcln, wo er durch Ankauf von Wer ken des S. Gerstmannschen Verlags «in Verlagsgeschäft unter seinem Namen gründete und neben dem Gräfe L Unzerschen Verlage be trieb. Vom Juli 1895 bis Oktober 1992 war er Mitbesitzer der »Deut schen Hirtniacher-Zettung», die er nach dem Tode des Gründers Or. Hasse an den jetzigen Besitzer Ol. Salomo» verkaufte. Dreher war eine feinsinnige Natur von heiterem, liebenswürdigem Wesen, seinem Berus mit ganzer Seele zugeian. Leider waren die letzten Jahre seines Lebens durch körperliche Leiden getrübt. Sein« zahl reichen Freunde im Buchhandel werden die Nachricht von seinem Hin- scheiden init aufrichtiger Teilnahme vernehmen. G. S. SpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Abbau der Preise. Von VerlagsbnchHändler I. F. Lehmann in München. Der »Korrespondent für Deutschlands Buch drucker u n d .S ch r > f t a i e s; e r« schreibt in Nr. 79: »V e r l e g c r s a b o t a g e.« Zn unserm Artikel unter vorsieben der Aufschrift in Nr. 76 wird nus nachträglich mitgeteilt, daß der Ver leger Lehmann in München in direktem Gegensätze zu seiner im »Bör- 9l6
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