EMil Scholl Der Roßtäuscher Lin Roman aus dem alten Wien * Die erste Kritik Diesem neuen Werk widmet Frti? Engel im Verliner Tageblatt eine umfangreiche Würdigung. Dort wird es gesagt: „Nur ungern nenne ich Emil Schölls .Roßtäu scher' einen.Roman', nur ungern einen .historischen'. Er verdient einen höchsten Titel. Es ist mit geschichtlichen Hintergrün den und Reflexen eine Dichtung. Das Wien im 15. Jahrhundert; in lan ger Kette schleppt die Stadt die Tyrannei der Mächtigen, eines nach dem andern. Grauenvolle Roheit und wüsteste Habsucht bohren sich den Bürgern ins Fleisch. Die Bür ger mir ihrer kriechenden und wetterwendischen Demut, mit ihrer Wohllebigkeit sind nicht ohne Schuld. Dieses Buch ist eine Zuchtrute über Wien, eine harte Anklage gegen die Städter, über haupt gegen die Masse, die unter Freiheit nur die Freiheit des Magens versteht. Die Tatsachen, auf denen die Dichtung daherläuft, sind uns fremd, aber prachtvoll heben sich Stimmungen daraus empor, svnnbeglänzte Nebel aus einem Sumpf. Scheußliches wird in zart Schöpferisches aufgelöst. Einzelne Gestalten beleben die bunte Fläche, große, eigenwillige, verbrecherische Menschen, lie bende, treue, pittoreske Frauengestalten wie Lilith, wie die heilige Jungfrau. Das Ganze wie eine jener Jesuitenkirchen in edelstem Barock, visionär, magisch überspielt,ineinzelneSzenenverflüchtigt,dennochvvnsiarkerHand zusammengehalten. Emil Scholl wird noch jung sein: seine Dichtung aber ist mehr als ein Gesellenstück." Zwei Bände geheftet M. 16.—, gebunden M. 26.— Hierzu 30"/<, Lerlagszuschlag Georg Müller Verlag München »H!IIH!III!!!!!II!I!IIIIK