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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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VSrsrnblatt f. d. Dischn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 187, 21. August 152«. als dies allgemein bisher geschehen ist, einzuschätzen. Bei dieser keineswegs eine völlig ungetrübte gewesen zu sein scheint. Die Gelegenheit wäre auch dort, wo es sich nicht um die Wiedergabe Frage, wie der Autor zum Verleger gekommen sei, bedarf bei von Briefen eines Dichters, sondern um den brieflichen Ge- Hitzig keiner besonderen Beantwortung. Sander, der nicht nm dankenaustausch zwischen Dichter und Verleger handelt, festzu- Buchhändler, sondern auch Schriftsteller war, ist Werner doir stellen, ob und inwieweit eine gegenseitige Befruchtung der Ar- Hitzig empfohlen worden, an den er sich wegen eines Verlegers beit stattgefunden hat. Ferner kämen in besonderem Matze die seiner »Söhne des Tales« gewandt hatte. Im Beginn seiner in der Zwanglosigkeit brieflichen Gedankenaustausches ausge- Dichterlaufbahn brauchte Werner als Inhaber einer gering be sprochenen Meinungen über Buchhandel und Publikum in Frage, soldeten Beamtenstelle Geld und wünschte von vornherein einen Bei der Darstellung wird es demnach darauf ankommen, die Per- zahlungswilligen Verleger. Der Verkehr Werners mit Sander sönlichkeit des Briefschreibers oder der »Briefwechselnden« in- gestaltet sich schnell zu einem sehr freundschaftlichen, über die nerhalb ihrer jeweiligen Umgebung menschlich schärfer hervor-' Wahl des Titels von Werners Drama »Söhne des Tales- ent- treten zu lassen und alle Dinge mit besonderer Aufmerksamkeit spinnt sich ein lebhafter Meinungsaustausch. Wir sehen auch zu verfolgen, die den Werdegang des Werkes von seinem Ur- hier, welchen Wert der Verleger auf eine möglichst zugkräftige sprung im Gehirn des Dichters bis zum Laden oder Magazin Form legt. Werner lätzt ihn außerdem tief in seine geistige des Buchhändlers begleiten. Hierin wäre der Gewinn einer Werkstatt blicken. Wer darauf ausgeht, Einzelheiten seiner Ar- solchen Darstellung zu erblicken. Wenn davon abgesehen wurde, beit kennen zu lernen, wird sicher aus dem Briefwechsel die reiche Literatur an Dichter- und Künstlerbriefen nach der von Verleger und Autor die wertvollsten Aufschlüsse gewinnen, angedeuteten Richtung in ihrer Gesamtheit zu erfassen und zu Noch tiefer weiht Werner den Freund Hitzig in seine Gedanken untersuchen, so waren dafür ausschlaggebende Gründe maß- Welt und in den Kreis seiner Arbeit ein. Im Verkehr mit seinem gebend. Zunächst würde eine solche Untersuchung und Darstel^ Verleger erscheint Werners Charakter entschieden in sreunb- lung weit über den hier verfügbaren Raum hinausgegangen lichem Lichte. Niemals findet man eine Schroffheit, höchstens sein und sicherlich den Leser auch ermüdet haben. Auf Voll- den Vorwurf längeren Schweigens. Dafür stets eifriges Be ständigkeit kam es aber auch deshalb nicht an, weil ein Bei- ^ mühen, dem Verleger und seiner Stellung größtes Verständnis spiel, ein Ausschnitt aus dem Gebiet vollauf ausreicht, um dem entgegenzubringen. Freilich wissen wir nicht, ob Werner hi« Leser die Tiefe der Fundgrube, die sich hier erschließt, zu zeigen nicht auch die Absicht geleitet hat, es nicht mit seinem Verleger und ihn anzuregen, die Wege, die sich eröffnen, selbst weiter zu zu verderben, von dem er zeitweise materiell stark abhängig war, verfolgen. Wnd der den« Protektionsbedürfnis Werners dank seinen Be- Wertvolle Einblicke in die deutsche Geisteskultur vom Ende Dehlingen zu den höchsten Kreisen des preußischen Beamtentums des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts gestatten die Briefe " N'°'?er Bez,ehung entgegenkommen ounte. Daß der Verk des Dichters Ludwig Zacharias Werner, die noch auch ub die Zeitpekuniarer Schwier gketten hinaus in u während des Krieges in einer schönen zweibändigen Ausgabe verbind .chen und überaus freundschafi lchen We.se weitergest' von vr. Oswald Floeck herausgegeben und mit ausführlicher worden ist, spricht allerdlngs dagegen Werner äußert M Einleitung versehen worden sind.*) Die Persönlichkeit Werners gegenüber einmal . »Übrigens sehen Sie . .., daß ich rn Jh tritt uns aus diesen Briefen mit einer Unmittelbarkeit entgegen,' Buchhändler sondern den gebiide wie wir sie kaum erwartet hätten. Von Jugend auf eine Zi- ^ " vchrem Schreiben geunernatur, ein Haltloser, um nicht zu sagen sitMch Verwahr- s dessen Rath ich mit Danke anhören und benuzz loster, begabt mit glänzenden Geistesanlagen und umfassendem Verleger ristsinrt ohnehin bey einem Werke so Wissen, erscheint uns Werner als eine seltsame, von tiefen Schat- der Verfasser, es iß daher billig, daß dieser mit jenem, st len und Hellen Lichtern umgebene Dichtergestalt. Hervorstechende materiellen cks couvstt handle«, ein andermal: »Der Borleg Eigenschaften seines Charakters bilden ein starkes Anlehnungs- ^lcht Handlanger, sondern frei und Freundschaftsbedürfnis, eine fast bis zur Kriecherei gehende ^^m^^gohutsse des Verfassers, zur Erreichung des Zwecks, Unterwürfigkeit gegenüber den Höhergestellten, auch in der Lite- Menschheit lioth thut, die oft durch die Kinderpappe ratur, und eine ganz unfeine Art, zu schmeicheln. Selbst wenn guten .mhrungsstofs erhalt.« An dieser Auffassung ko man einen Teil dieser Gefühlsübertreibungen auf den im Brief- ^ mancher Autor ern Beispiel nehmen, ^n die Bezieh» S stil der Zeit herrschenden Überschwang anrechnet, bleibt noch ge- Werner, zu Cotta, der spater einen Teil seiner Werke ver es nug übrig, um beim Leser den Verdacht der Heuchelei aufkommen holten wir keinen tieferen Einblick, weil dem Herausg ^ zu lassen. Zuerst waren es die Freunde, bei denen Werner Rückhalt ^ Einsich cm Werners Briefe an den großen Stuttgarter , fand, schließlich wurde die Kirche der Boden, in dem sich seini^er verwehrt war. Dagegen bringt die Ausgabe einen anlehnungsbedürftiges mhstisches Wesen verankern konnte. Werner ^ Brockhaus, der rein geschäftlicher Natur ist. Bekanntlich hat mit einer großen Zahl seiner berühmten Zeitgenossen in Brief- ^°Zaus, nachdem die Verbindung m.t Cotta gelöst wa^eA Wechsel gestanden, u. a. mit Goethe, der einmal sein »schein- Werner,chen gramen verlegt. Bemerkenswert ist Wer heiliges Wesen« betont und ihn bekanntlich nach längerem Ver- Berhaltms A.^hann Wallishausser in Wien, der kehr von seinen Rockschößen abschüttelte, mit Jfflaud, mit dem W^ke des Dichters nachdruckte und von ihm dafür m er wegen Aufführung seiner Dramen in Verbindung stand, mit ^nefe mit den bittersten Vorwurfm bedacht wurde. Johannes von Müller, Chamisso, Gräfin Brühl, E. Th. A. Hoff- Ausser scheint Wert aus eine friedliche Beilegung des Ko >- mann, Johanna Schopenhauer, Ludwig von Knebel, Karoline zu haben, ^enn spater nimmt er selbst Werners - ^ von Humboldt, Wilhelm von Humboldt, Karl von Dalberg, Groß- m Verlag und empfangt Beitrage des W s § Herzog Carl August von Weimar. Seine Briefe haben oft den sein ^ahrbuch Agla;a. -.er malerrelle Erfolg der Werke We .^ Umfang kleiner Abhandlungen. Für uns kommen in erster Linie die warim attgeiueinen ern recht guter. -er Dichter der Sei Briefe in Betracht, die Werner anseine Verleger Johann Daniel wagvdie braucht sich nicht über Mangel an ^^lick,er - ^ Sander und Julius Hitzig in Berlin geschrieben hat. Mit Julius ^ENP S« beklagen. Aus allem, was uns diese -ri ^ Eduard Hitzig, der nur vorübergehend den Buchhandel (u. a. Atteln können ersehen wir nur die Betätigung von Loew als Inhaber der Rassischen Buchhandlung) betrieb, verband ihn besten W>nger und Schüler ,ich Werner naimt, ^ schon vorher eine langjährige Freundschaft, die in der Folge aber Ratschlage, aus der Wirrn s seiner mystischen Gedankeuwe t > « - u v " o den klaren Himmel der Natürlichkeit zuruckzukehren, er ^, ' den Wind schlug. Hierin folgte der Dichter der eigenen . 1 Friedrich Ludwig Zacha. E wenn er heute für uns und die spätere Nachwelt so ü' I riaS Werner. Mit einer Einführung herausgegeben van I)r. Os- der einrwen arönettN st!', wald Floeck. Kritisch durchgesehene und erläuterte Gesamtausgabe. Erster Rand. Mit Porträts und Faksimiles. Gr. 8°. OXII, 485 S. Zweiter Band. Mit Porträts und Faksimiles. 532 S. u. Stammtafeln. München 1814, Georg Müller Verlag. Ladenpreis der beiden Bände begegnen, geh. 58.5V, gcb. in Hatbleöer .-k 104— (ohne Zuschläge). wie verloren ist, so ist dieser Verlust der einzigen größeren 1^ ständigen Regung zuzuschreiben, der wir an dem in mancher ^ ziehung noch immer rätselvollen Charakter Zacharias Wer» ^ begegnen. Daneben bilden die Briefe ein typisches Beispiel W den Briefstil einer Zeit, die, obschon sie gar nicht so sehr ^
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