195, 31. August 1920. Künftig erscheinende Bücher. «Irse«»lLtt s. d. rtsq«. »uchhimdki.szss DZW In Kürze gelangt zur Ausgabe: ^ Memoiren-Bibliothek, 5.Reihe 13.Bd. ^ sjl Ein Opfer der Pompadour >>> 35 Jahre in Staatsgefangenschast lil ^ Von Masers de Latude Autorisierte Llebersetzung von Heinrich Conrad. Preis geh. M. 17.—, Halbleinen mit GoldpressungM.24.— W W Es gibt Dokumente zur Geschichte des französischen Absolutismus, die buchstäblich mit Bis 15. Oktober eingehende Bestellungen erledige ich mit 40°jo Rabatt u. Iljlv lim übrigen siehe die Bedingungen auf dem Zettel) !>> Stuttgart Zs» Es gibt Dokumente zur Geschichte des französischen Absolutismus, die buchstäblich mit Blut geschrieben sind: die Zeughausbibliothek in Paris besitzt einige große Fetzen Leinwand, die Masers de Latude von seinen Lemden gerissen und mit Schriftzügen aus seinem Blute bedeckt hat. Dieser Masers de Latude wurde auf Befehl der Pompadour als Fünfundzwanziajähriger in die Bastille geworfen; als Sechzigjähriger erhielt er seine Freiheit wieder. Seine Gefangenschaft bildet den Inhalt seines Lebens, er war gewissermaßen Gefangener von Beruf und hat die Geschichte seiner Last als Greis in einem Buche veröffentlicht, das in vieler Linsicht die Bezeichnung eines Menschheitsbuches verdient. Der Band ist an gefüllt mit den unerhörtesten Kerkergreueln, die ein Mensch zu erdulden vermag, und mit dem 35 Jahre währenden Bemühen, die Freiheit wtederzuerlangen: durch wiederholte kühne Ausbrüche aus dem Gefängnis, durch Intrige», Beschwerden und Gnadengesuche. Das Buch führt daher ungewollt zu einer Veranschaulichung des französischen Despotismus, der in der Bastille sein Symbol hatte. Die Erinnerungen des Latude wären ein einziger quälender Alpdruck, wenn nicht in das grauenvoll düstere Bild das Licht des edelsten und schönsten Menschentums fiele. Erst sind es zwei Mädchen, die unter Gefährdung der eigenen Sicherheit in selbstloser Lingabe sich um die Befreiung Latudes bemühen, dann eine simple Bürgersstau, Madame Legros, die unter Aufopferung ihres Vermögens und unter ständiger Gefahr mit einer durch nichts zu brechenden Energie die Befreiung des alten Mannes aus reiner Menschenliebe durchsetzt. Diesen Teil des Buches hat Heinrich Mann zu seinem Drama „Madame Legros" verwendet. ZLZ : s- Sk Robert Lutz DDI