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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1922
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- 1922-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1922
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Redaktioneller Teil. X: 254, 30, Oktober 1322. rungen an diesen beiden Posten, sondern es ist das das natürliche Verhältnis, weil eben vorläufig diese beiden Posten nicht so rasch wie die Rohstoffe und aus ihnen hergestellie Erzeugnisse der Ent wertung gefolgt sind, Tatsache ist es jedenfalls, daß früher das Honorar vielfach die gleiche oder nahezu gleiche Höhe hatte wie die Kosten für Druck und Papier, während heute das Honorar, an ihnen gemessen, höchstens die Hälste, ja meist nur bis ^ aus- macht, namentlich dann, wenn Bogen- oder Pauschalhonorare vereinbart sind, die heute nicht über das Fünfzig- bis Hundert fache der Friedenssätze gestiegen sind. Im gleichen Verhältnis sind, wie schon erwähnt, Spesen und Erträgnis hinter der Stei gerung der Druck- und Papierkosten zurückgeblieben. Darum scheint mir das von mir für die Errechnung der Schlüsselzahl angegebene Verhältnis im rohen Durchschnitt das Richtige zu treffen. Mehr können wir auch gar nicht verlangen in Zeiten, wo sich die Verhältnisse täglich ändern. Den Goldankausspreis als Richtschnur zu nehmen, wäre gewiß sehr bequem und würde die Verantwortung erleichtern. Ich glaube aber doch, daß wir die Mühe nicht scheuen dürfen, mit größter Gewissenhaf tigkeit die jeweiligen Veränderungen unserer eigenen Herstellungskosten zu verfolgen und sie unseren Berechnungen für die Schlüsselzahl zugrundezulegen. Ferner wird es notwendig sein, und hier scheint mir das Beispiel der Reichsbank nachahmenswert zu sein, allwöchentlich in der Sonnabendnummer des Börsenblatts den für die nächste Woche geltenden Schlüssel bekanntzugsben, gleichgültig, ob er sich verändert oder nicht. Schon die letzten Tage haben eine raschere Veränderung notwendig gemacht, vor allen Dingen gezeigt, daß sich der Schlüssel von 110, der schon bei seiner Festsetzung zu niedrig war, nicht bis Ende des Monats aufrechterhalten läßt und auf mindestens 180 erhöht werden mußte. Auf noch einen Punkt möge am Schluß dieser Zeilen hinge wiesen werden. Es erscheint außerordentlich wichtig und wün schenswert, daß in allen Ankündigungen von Werken niit Grund zahlen sowohl !m bibliographischen wie im Anzeigenteil des Börsenblatts diese Grundzahlen durch eine entsprechende Be zeichnung c-, 2, zum Ausdruck kommen und daß auf alle Fäll« eine Markbezeichnung der Grundzahlen unterbleibt. Es kann zu den unangenehmsten Jrrtümern und Verwechslungen führen. Die Grundzahlen sind eben keine Markpreise und dürfen deshalb als solche auch gar nicht bezeichnet werden. Die offizielle Schlüsselzahl. Von vr. Kurt En och, Hamburg. Heute, wo die vom Börsenverein und vom Verlegerverein ein- geschlagcne Grund- und Schlüsselzahl-Politik eine geraume Zeit in Wirksamkeit ist, wo auch für diejenigen Verlagsfirmen, die sich bisher abwartend Verhalten haben, der Zeitpunkt einer endgültigen Entscheidung, ob Anschluß oder nicht, immer näher rückt, dürste der geeignete Augenblick gekommen sein, nicht mehr rein theoretisch, sondern nunmehr gestützt auf die bisherigen Erfahrungen den neuer! Weg einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Erreicht worden ist zunächst eine in ihrem Wert nicht zu unterschätzende Verdeutlichung der Geldwert-Veränderung für die große Zahl derjenigen, die die augenblicklichen Preisände rungen noch immer als Verteuerungen auf der Warenseile zu be trachten nicht aufgegeben haben. Ein großer Vorteil ist ferner der, daß die Preisänderungen eines großen Teiles der Verleger gleichzeitig erfolgen und daß außer einer enormen Arbeitserleichterung für das Sorti ment die mannigfachen Unannehmlichkeiten beseitigt werden, die für den einzelnen Verlag infolge der verschieden schnellen Anpas sung der Preise an die Geldentwertung entstanden sind. Vor allen Dingen ist aber erreicht, daß die einmal festge setzten Preise von weiteren Veränderungen des allgemei nen Geldwertes unberührt bleiben. Das ist schon viel, ja sogar außerordentlich viel im Verhält, nis zu der Lage, in der sich der Gesamtbuchhandel vor Einfüh rung des neuen Systems befand. Es ist aber noch nicht alles ldis und vor allen Dingen keineswegs das, was nach den grundsätz lichen Ausführungen des Herrn I)r, Menz im Bbl. Nr, 226 der Kernpunkt der neuen Politik ist, nämlich das in einem Verlags unternehmen investierte Kapital in seinem W er tbest and zu erhalten. Für das Sortiment allerdings bedeutet die jeweilige Fest setzung der Schlüsselzahl die Festlegung der tatsächlichen Wieder- beschafsungskosten, und wenn das Sortiment richtig disponiert, kann es auf Grund dieser Tatsache durch Balancierung seiner Verkäufe auf der einen Seite mit seinen Einkäufen aus der ande- ren Seite feinen Warenbestand und damit sein investiertes Kapi tal unter gleichzeitigem ausreichenden Verdienst Erhalten. Für den Verlag bedeutet jedoch die jeweilige Festsetzung einer Schlüsselzahl nur eine Berücksichtigung der allgemeinen Geldentwertung, die aber mit der Verteuerung der für die Buch- Herstellung erforderlichen Bestandteile (Papier, Druck usw.j durchaus nicht immer parallel läuft, sodaß eine Erhaltung seiner Kapitalsubstanz keineswegs gewährleistet ist. Dasür folgende Beispiele (mit willkürlichen Zahlen): Setzt ein Sortiment in einem Zeitraum von acht Tagen für 100 000 Mk, Ware um, die es für 50 000 Mk, eingekaust hat, und bestellt oder erhält es in der gleichen Zeit Ware (es muß nicht dieselbe Ware sein) zu dem Preisstand derselben Woche für ebenfalls 50 000 Mk, und setzt es in der nächsten Woche infolge erhöhter Schlüssel, zahl für 125 000 Mk, Ware um, während es sich gleichzeitig wieder zu diesem Preis mit derselben Anzahl Ware in Höhe von nun mehr 62 500 Mk, eindeckt usw,, so hat es die erzielten Überschüsse ohne Verringerung der Substanz tatsächlich verdient. Setzt der Verlag aber gleichzeitig in der ersten genannten Woche für 50 000 Mk, Ware an das Sortiment ab, während die gleichzeitig in bezug auf die Herstellung neuer Bücher, bzw, neuer Auslagen (es können ebenfalls ganz andere Bücher als die ver kauften sein) eingegangenen Verpflichtungen 25 000 Mk, betra- gen, und setzt der Verlag in der nächsten Woche infolge Erhöhung der offiziellen Schlüsselzahl das gleiche Quantum wie für 62 500 Mk, ab, so zehren gleichzeitig in derselben Menge einge gangene Verpflichtungen auf der Herstellungsseite (die Wieder beschaffungskosten) den Verdienst ganz oder zu einem Teil auf, wenn eine Erhöhung eines oder mehrerer Produktionsbestandteile eintritt, bevor die nach der allgemeinen Geldentwertung bemes sene Schlüsselzahl des Börsenvereins von neuem erhöht wird, bzw, wenn die Preiserhöhung der Produktion eine größere als die allgemeine Geldentwertung war. Besonders der erste Fall ist aber die Regel, und der umge- kehrte Fall dürfte kaum jemals eintreten, da die Steigerung der Herstellungskosten der allgemeinen Geldentwertung zu folgen Pflegt und gewöhnlich noch andauert, auch wenn der Goldan kaufspreis der Reichsbank, der Ausdruck der allgemeinen Geld entwertung, einmal längere Zeit stabil bleibt; da außerdem die Bemessung der allgemeinen Geldentwertung eine Durchschnitts- bemessung ist, während, wie schon angedeutet, einzeln« Produk tionsteile, wie z, B, das Papier kürzlich, eine ganz abweichende Preisgestaltung aufweisen können. Letzterer Fall nun gewinnt für den Buchhandel deshalb eine ganz besondere Bedeu tung, da sich die Preise im Buchhandel und im graphischen Ge werbe infolge ihrer langjährigen unnatürlichen Niederhaltung in einem allgemeinen Erholungsprozeß befinden und befinden müssen. Zur Erläuterung des hier Gesagten möge folgende statistische Zusammenstellung dienen (siehe nächste Seite): Aus dieser statistischen Zusammenstellung geht zunächst her vor, daß die Veränderungen des Goldankausspreises, der ja be kanntlich den Hauptmaßstab für die offizielle Schlüsselzahl bildet, durchaus nicht parallel mit der Verteuerung der Herstellungs kosten gelaufen sind. Es erweist sich ferner, daß eine Schlüssel zahl, nach dem tatsächlichen Stand der Herstellungskosten errech- net, infolgedessen erhebliche Abweichungen von der offiziellen Schlüsselzahl aufweist. Um zunächst bei diesem Punkt zu verweilen, so ist dieser Mangel nur aus dem Grunde in den meisten Fällen noch nicht zutage getreten, da infolge einer unklaren Ausdrucksweis« der ersten offiziellen Erklärung hinsichtlich der Schlüsselzahl von den
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