Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1922
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,>§ 254. 3V. Oktober 1922. Redaktioneller Teil. «Sr>,»bl»U I, d, D»chn, «uchhondu. sichtigt und begrüßt worden ist. Hier darzulegeu, weshalb das «rstere vermutlich überhaupt nie vollständig erreichbar wäre, würde zu weit führen. Es kommt dabei aus eine deutliche Unterschei dung zwischen Kaufkraftminderung und Vermögensschwund an, Angedcutet war dies bereits in dem von Herrn vr, Enoch zitier ten Aufsatz in Nr, 226 des Börsenblatts, Wenn ich die Ausführungen von Herrn Urban recht verstehe, so ist er an sich mit der Geldentwertungsausgleichstheorie mitzu gehen bereit. Seine Bedenken richten sich nur gegen die Me thode der Ermittlung der Geldentwertung, Er lehnt den einfachen Anschluß an den G o l d a n k a u f s p r e i s der Reich sbank ab! ihm scheint allein ein eigener ge- wogenerJndcx brauchbar, Tie Forderung hat viel für sich, sobald man dabei nur klar den Gedanken des Geldentwertunzs index festhäll und nicht etwa wieder in die Wiederbeschaffungs- theorie zurückbiegt, Denn die dagegen vorgetragene» Bedenken (vgl, Börsenblatt Nr, 214, 226 und 245) bestehen weiter zu Recht und sind bisher nicht widerlegt. Wie soll nun ein solcher ge wogener, d, h, die einzelnen Faktoren nach ihrer Bedeutung rich tig abwägender Index der speziell für den Buchhandel zutreffen den Geldentwertung ermittelt werden? Herr Urban verweist auf die seinerzeit von Herrn Or, Delbanco gemachten Vorschläge, Diese erscheinen deswegen nicht annehmbar, weil sie eine zu will kürliche Mischung darstellen und z, B, dasselbe Element in mehr facher Form zur Auswirkung kommen lassen wollten. Nebenhin sei dabei gleich bemerkt: je künstlicher und differenzierter ein der artiges System aufgebaut würde, desto unhandlicher müßte es werden. Es ist keineswegs so, daß alle Unterlagen stets sofort zur Hand sind. Die Ermittlungen würden also Verzögerung;» erleiden, Raschheit und Beweglichkeit sind aber wesentliche Erfordernisse, Herr Urban selbst gibt ein einfacheres Schema, Er scheint bereit, als Ausdruck der für die immateriellen Herstellungskosten (Honorare, allgemeine Geschäftsunkosten, Ver legergewinn) anzusetzenden Geldentwertung einfach den Lebens- haltungsindex des statistischen Reichsamts anzunehmen. Der mittlere Entwertungskoessizient für die materiellen Herstellungs kosten (Papier, Druck, Broschur) ist unschwer an Hand der Kon- ventions- und Tarifsätze zu finden, Das Mittel aus beiden gäbe dann den gewünschten Geldentwertungsindex, der für die Bemes sung der Schlüsselzahl zugrundezulegen wäre. Auch hier sei nebenhin gleich bemerkt, daß die so gefundene Zahl nicht etwa die Schlüsselzahl selbst sein dürfte, sonder» nur eine Art Richtuugs- zahl, wie das bisher der Goldankaufspreis der Reichsbank war, F ü r d i« H ö h e d e r S ch l ü s s e l z a h l i st m i t i h r e r Fest setz u ng auf 60 Anfang September endgültig ein Ausgangspunkt festgelegt, der nicht verlassen werden darf, sollen nicht alle bisher ermittel ten Grundzahlen wertlos gemacht und die heillosesten Verwirrungen heraufbeschworen weiden. Seitdem kann es sich immer nur um Er höhungen der Schlüsselzahl relativ zu jener ersten gemäß der fortschreitenden Geldentwertung und Teuerung handeln, nicht aber etwa um völlig neu« Festsetzung, Sollte also jetzt tatsächlich der Goldankausspreis durch eine in der erwähnten Art zu ermit telnde eigene Indexziffer ersetzt wenden, so dürfte und brauchte nur die Relation zwischen dieser und den bisher bekanntgegebenen Schlüsselzahlen festgestellt und den künftigen Ermittlungen zu grundegelegt zu werden! sonst hätte sich nichts zu ändern. Da es sich nur um die Gewinnung einer solchen anderen Richtungs zahl, nicht aber, wie gesagt, um die Ermittlung des tatsächlichen Ausmaßes der Teuerung handelt, braucht auch nur einfach das Mittel aus dem Index der materiellen Herstellungskosten als Ausdruck der spezifisch buchhändlerischen Produktionsverteuerung und dem Lebenshaltungsindex als Ausdruck der allgemeinen Kaus- kraflminderung gezogen zu werden. Eine Abwägung beider in irgendwelchem besonderen Verhältnis ist entbehrlich. Das von Herrn Urban angedeutete Verhältnis von : °/z erscheint auf keinen Fall annehmbar. Denn im Beirat des Verlegervereins stellte sich heraus, daß für andere Verlage eine solche Relation nicht zutrtfft. Sonst ist, wie gesagt, dieser Weg durchaus gangbar. Hier handelte es sich nicht um eine grundsätzliche Änderung, Denn tatsächlich ist das Verfahren schon heute fast genau dasselbe. Die Festsetzungen des Goldankausspreises, der vorläufig als Rich tungszahl benutzt wurde, hielten sich, wie in Nr, 245 bes Börsen blattes nachgewiesen, bisher immer in der Mitte zwischen Lebens- haltungsindex und Großhandelsindex, An Stelle des Großhan delsindex als Ausdrucks der allgemeinen Produktionsverteuerung sollte jetzt der Judex der speziellen buchhändlerischen Produktions verteuerung treten. Aber auch dieser ist ja schon bisher durchaus berücksichtigt worden und müßte natürlich auch künftig ebenso be.< rücksichtigt werden, da an eine sklavische, blinde Benutzung des Goldankausspreises nie gedacht war (vgl. Bbl, Nr, 245, S, 1458, rechte Spalte oben). Die Schlüsselzahl 110 war z. B, nicht nach dem tatsächlichen Goldankaufspreis 3250 für 10, sondern nach ->er damals auf Grund der besonderen Papiervcrteuerung usw, korri- gierten Ziffer 3400 aufgestellt. Es ist daher zu vermuten, daß nach der neuen Methode im großen ganzen doch dasselbe Ergeb nis hcrauskommen würde, und deswegen lohnt es sich Wohl gar nicht, diese rein formale Frage so besonders wichtig zu nehmen, Sachlich herrscht im Grunde völlige Übereinstimmung, Was nun noch einmal die sehr zu Unrecht so stark umstrittene Frage des Goldankausspreises der Reichsbank be trifft, so kann zunächst auf das ini Bbl, Nr, 245 vom 19, Oktober, S. 1458, linke Spalte unteie Hälfte, dazu Ausgeführte verwiesen werden. Dort war bereits betont, daß selbstverständlich im Gold ankaufspreis die Wirkung der Devisenkurse zu spüren sei. Kann sich denn überhaupt noch irgend etwas innerhalb der deutschen Wirtschaft in irgendwie wesentlichem Ausmaß« der Wirkung mrserer Valutaverschlechterung entziehen? Das Papier z, B, folgt doch in seiner Preisgestaltung ebenfalls ganz und gar den Devisenkursen, und zwar in Welt engerer Angleichung als der Goldankausspreis, Freilich zeigen andere Faktoren (Mieten, Ge hälter, Verkehrstarife u. S,) eine wesentlich geringere Anpassung, Jede Kalkulation, die so verschiedene Elemente zu umfassen hat, muß daher eben nach einem mittleren Ausgleich suchen, im Inter esse der Stetigkeit vor allem auch nach einem Ausgleich gegen die wilden Schwankungen der Devisen, Was Herr Urban (offenbar doch Wohl von der Reichsbank selber) erfahren hat, bestätigt nun durchaus diese Feststellungen (zwar unvermeidliche Abhängig keit von den Devisen, jedoch »unter Vermeidung allzu großer Schwankungen und Ausschläge-), Sehr interessant ist es aber, daß die Reichsbank sogar auch dem tatsächlichen Angebot an Gold münzen Rechnung trägt. Hier wird also selbst das naive Volks- empsinden für die binnenländische Bewertung der Mark beob achtet, Die Reichsbank bietet soviel Paptermark für das Gold stück, daß sich der Bauer dadurch angereizt fühlt, es dafür herzu geben, Nun, der Bauer würde bas nicht tun, wenn er nicht wirk lich das Wertverhältnis für angemessen hielte. Mag diese Fest setzung des Goldankausspreises also immerhin durchaus gefühls mäßig erfolgen, mag sie durchaus nicht bewußt als Index der inländischen Entwertung gewollt sein, praktisch kommt sie dennoch daraus hinaus. Das die gesamt« deutsch« Wirtschafts lage vom Brennpunkt aus überschauende Zentralinstitut ist eben besser qualifiziert, das Wertverhältnis zwischen Gold- und Papiermark sei es auch nur zu erfühlen, als es irgendwelche anderen Stellen mühsam, auf sekundäre Unterlagen angewiesen, zu errechnen vernrögen. Die Mitteilungen der Reichsbank, wie sie Herr Urban angeführt hat, sind also nur geeignet, die Brauch barkeit des Goldankausspreises zu stützen. Nicht umsonst schenkt die volkswirtschaftliche Publizistik dem Goldankausspreis weit gehende Beachtung, Es kommt ja nun aber — wie schon wieder holt unterstrichen — überhaupt nicht daraus an, aus dem Gold ankausspreis das absolute Ausmaß der inländischen Geldent wertung abzulesen und den Buchhandel darauf festzulegen, viel mehr lediglich auf die Erkenntnis dessen, was Herr Urban als »Gangart- bezeichnet, und hier herrscht eigentlich volle Uberün- stimmung mit Herrn Urban; denn er schreibt, er sei ohne wei teres zuzugeben bereit, baß unser »Schlüssel in Zeilen starker Devisenbcwegung meistens auch mit dem Goldankausspreis un gefähr in gleicher Gangart sich aufwärts bewegen wird», N » c auf die Gangart kommt es an, wie gesagt, und allein dafür die Reichsbank zum Schrittmacher zu wählen, ist um so an nehmbarer in Hinblick aus die Prcisprüfungsstellcn, wie eben falls schon wiederholt erwähnt. Daß die Reichsregierung beim IS2I
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