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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1922
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- Deutsch
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^4 254, 30. Oktober 1922. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschrr. Buchhandel. Ende August 3. Sept. 17. Sept. 27. Sept. t. Okt. 7. Okt. 15. Okt. Druck eines 16 Bogen starken Romans 10.— 10.— 16.— 16.— 16.— 24.— 24.— Broschur '6.— 16.— 26.— 26.— 26.— 3g — 39.— Papier 11.— 33.— 33 — 33.-- 38.— 36.— 50.— Wiederbeschaffungskosten*) 37.— 59.— 75.— 75.— 78.- 99.— 113.- Goldankaufspreis 175.— 250.— 250.- 250.— 250.— 325.— 325.— Wicderbeschassungsschlllsselzahl 60 95 120 120 125 160 185 Offizielle Schlüsselzahl 60 60 60 80 80 80 110 Wiedcrbcschaffungsfchlüsselzahl bet Zugrunde- legung der Septemberpreise — 60 75 75 88 Ivo 115 meisten Verlegern angenommen werden mußte, daß nicht der Preisstand von Ende August, sondern vom 8. September für die Errechnung der Grundpreise maßgebend sein sollte. Wenn man diesen Preisstand zugrundelegt, so ergibt sich allerdings saber wohlgemerkt nur infolge eines Fehlers) bis jetzt eine gewisse Parallelität in der Höhe der nach den Herstellungskosten errechnet«» und der offiziellen Schlüs selzahl. In der Höhe würden sich wohl auch sonst kaum beson dere Abweichungen zeigen, wenn, wie in dieser Zeit, nur sanf tere Veränderungen der Herstellungskosten einträten. Sowie da gegen Sprünge auch nur annähernd ähnlicher Heftigkeit wie Ende August eintreten, und dieser Fall ist durchaus nicht ausge schlossen, würden aber derartige Unterschiede, wie sie nach unserm Beispiel bei der richtigen Anwendung der vom Börsenverein vor geschlagenen Politik entstanden wären, bei einer Bemessung des Schlüssels nach der Geldentwertung nicht zu vermeiden sein. Aus den oben aufgestellten Zahlen zeigt sich aber weiter, daß auch zeitlich große Differenzen zwischen den eingetretenen Herstellungskosten-Erhöhungen und den Veränderungen der offi ziellen Schlüsselzahl bestehen. Besonders hinzuweisen ist auf die Zeitspanne von der Erhöhung der Buchdrucker und Buch binder am 17. September bis zur Schlüsselzahl-Erhöhung am 27. September und wiederum auf die Zeitspanne vom 7. Oktober, an welchem Termin neue erhebliche Buchdruck-Erhöhungen ein traten, bis zur Erhöhung der Schlüsselzahl am 15. Oktober. Das sind Zeitspannen von 8 bis 10 Tagen. Diese können, besonders bei einem lebhaften Geschäft, ganz erhebliche Verluste für den Verleger bedeuten, denn es läßt sich die Tatsache nicht aus der Welt schassen, daß er, als Anhänger der offiziellen Schlüsselzahl, in dieser Zeit für seine Bücher nicht den Betrag erhalten konnte, den er zur Wicderbeschaffung einschließlich Verdienst benötigte. Eine in solchen Fällen kurzfristige fortwährende Veränderung der Grundzahlen dürfte aber ein gänzlich unzureichendes Schutz mittel sein. Dem Verlag kann cs aber nichts nützen, wenn seine Preise sich der allgemeinen Geldentwertung anschließen, ohne ihm die Wiederbeschasfung seiner Ware zu gewährleisten, denn dann geht der Verfall seines Kapitals wenn auch langsamer als bisher, so doch unaufhaltsam weiter vor sich. Nicht zu leugnen ist natürlich die von Herrn vr. Menz be- zeichnete Gefahr, daß die Preise einzelner Produktionsteile sich vielleicht einmal überspannen können, sodaß Rückschläge eintre- ten, jedoch dürste man dieser Gefahr, besonders im Hinblick auf die oben erwähnten Nachteile, noch keine allzugrotze Bedeutung einräumcn, zumal da, wie von Herrn Diederichs im Bericht über die Lauensteiner Tagung angeführt wurde, die Preise, mit denen der Verlag zu rechnen hat, auch bei evtl. Rückgängen durch starke Kartellorganisalionen vor zu großen Differenzen geschützt werden dürften. Einem allgemeinen Nückgang müßte natürlich aber auch die offizielle Schlüsselzahl schließlich folgen, jedoch auch diesem wie- Um die Veränderungen der Preise der H erste ll UN gsbc stand teile zu oerdeutlichen, genügt, wie hier angcwcndet, eine Zusammenstellung der Papier-, Druck- und Broschurpreise. Diese bilden ja die drei für den Ladenpreis und dementsprechend für die Schlüsselzahl maßgebenden Hauptsaktorcn, während alles andere in der Kalkulation auf diese Fak toren direkt ober indirekt zuvückgercchnet wird. Die angegebenen Zahlen selbst stellen Prcisbestandteile eines normalen Romans im Umfang von 18 Bogen bei einer Auslage von 4888 dar und sind im übrigen abge rundet, da es hier ja nicht auf die einzelne absolute Richtigkeit, sondern nur auf di« verhältnismäßige Veränderung ankommt. der nicht entsprechend der allgemeinen, sondern der speziellen Buchhändler-Geldentwertung. Wenn Herr vr. Menz in dem bereits mehrfach zitierten Artikel weiter aussllhrt, daß die fortschreitenden Preiserhöhungen bei manchen Betrieben dazu führen können, daß infolge der Kauf kraftverhältnisse im Markt die Absatzanssichten zu gering werden würden und auf eine Einsetzung des Wiederbeschaffungspreises unter Umstünden verzichtet werden müßte, so darf diese Möglich keit doch nicht ausschlaggebend sein für eine Maßnahme, die der Erhaltung des Buchhündlerkapitals dienen soll. Solche Fälle wird es natürlich immer geben, und dafür lassen sich Regulie rungen in den Grundzahlen vornehmen. Wenn der Buchhandel schon so weit wäre, daß die allgemeine Absatzmöglichkeit von Büchern infolge der Verarmung Deutschlands zu ordnungsge mäßen Preisen nicht mehr möglich ist, dann wäre jede Sanie rungstätigkeit, die doch gerade auf dem Fortbestand gewähr- leistet ist, überhaupt unmöglich und unnötig. Der Haupteinwand nun gegen die Wiederbeschaffungskosten- Kalkulation, daß eine Bestimmung der Schlüsselzahl nach den Wiederbeschaffungskosten deshalb unratsam sei, weil Verteile- rungen auf den verschiedenen Gebieten der Herstellung sich bei verschiedenartigen Erzeugnissen verschieden auswirken, liegt also auf einem ganz anderen Gebiete. Diese Schwierigkeiten an sich find keineswegs zu leugnen, aber ob sie zu den gezogenen Konfeqenzen führen müssen, dürste nach dem vorhin Gesagten doch sicherlich zu überlegen sein. Die bisherige Entwicklung war so, daß aus einem Chaos gänzlich vereinzelter Preisänderungen jedes einzelnen Buches eine große Zahl von Verlegern zu prozentualen Zuschlägen aus ihren Gesamtvcrlag und später einzelne Verleger wie auch ein zelne Verlegergruppen zu Grundzahlen mit eigenen Teuerungs zahlen übergegangen sind. Jetzt wird versucht, die gesamte Buchproduktion unter einer ' einzigen Schlüsselzahl zu vereinen. Dürfte das nicht über das Ziel hinausgeschossen sein, beson ders wo dies scheinbar nur auf eine, wie eben dargelegt, bisher nur unvollkommene Weise möglich erscheint und wohl auch aus prinzipiellen Gründen nicht anders möglich sein kann? Ließen.sich nicht dieselben Vorteile unter Vermeidung der geschilderten Nachteile erreichen, wenn man folgendes bedenkt? Man kann die Gesamtheit der buchhändlerischen Produktion unschwer in einige typische Zweige zerlegen, von denen jeder in bezug auf die Art der Herstellung und der erforderlichen Roh materialien eine Einheitlichkeit aufweist, ein Umstand, der auch bisher schon zu einer Reihe von spezialisierten Interessengemein schaften geführt hat. Solche Zweige sind z. B.: Wissenschaftlicher Verlag, Schulbücher-Verlag, Kunst-Verlag, Jugendschriften-Verlag, Bilderbücher-Verlag und Roman-Verlag. Wenn z. B. für diese Gruppen entweder von einer von den in Betracht kommenden Verlegern zu bildenden wirtschaftlichen Interessengemeinschaft selbst oder von dem Börsenverein als Zentralstelle die den jeweiligen Bedürfnissen dieser Zweige an- gemessene Schlüsselzahl festgesetzt würde, so wäre der einzige, in Anbetracht aller andern Umstände Wohl kaum zu erwähnende Nachteil der, daß das Sortiment nicht mit einer, sondern viel leicht mit 5 bis 10 Schlüsselzahlen zu arbeiten hätte, wahrend ISIS
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