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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Te». M 118, 24. Mai 1923. leiten der heutigen Zeit Trotz bietend seine hehre» Aufgaben in mustergültiger Weise zu erfüllen bestrebt ist. Dazu ist nur ein Stand befähigt, an dessen Spitze solche großzügige und hervor ragende Menschen stehen, wie deren einer Herr Maurus Johannes Rövay ist. Im Namen des Rates der Haupt- und Residenzstadt Budapest begrüßte Bürgermeister Johannes Buzäth den Jubilar mit dem Hinweis darauf, daß das sorisetzungsweisc Erscheinen des Lexikons der tatkräftigste Beweis der Kultursuprcmatie des Ungar- tums, das Pfand einer schöneren Zukunft ist. Der hervorragende Schriftsteller Göza Bo in ob ich wür digte im Namen der ungarischen Akademie der Wissenschaften die vielseitige verlegerische Tätigkeit Röbays, die sich auf ein ganz großes Gebiet der ungarischen Literatur erstreckt und Monumental- wcrke von ständigem Wert hervorbringt. Den Gruß von achtundzwauzig kulturellen Vereinen über- brachte der König!. Rat vr. Karl Szundy in einer warm empfundenen, bilderreichen Rede. Die eigentliche Festrede hielt Verlagsbuchhändler Joseph Wolfner, der in großen Zügen den Lebenslauf Revahs schil dert«, die einzelnen Phasen seiner Tätigkeit einer eingehenden, stellenweise auch kritischen Besprechung unterzog. Insbesondere Hob er die verlegerische Großtat Röbays, die IVObändige Jubiläums- Monumentalausgabe von Maurus Jükais sämtlichen Wer ken hervor, ein Werk, wie es kaum irgendeine Literatur der Welt aufweisen kann. Mit warmer Anerkennung gedachte er auch des großen Mcmoirenwerkes Röbays, das als buchhändlerischcs und literarhistorisches Quellenwerk von großer Bedeutung ist. Den ungarischen Sortimentsbuchhandel vertrat Julius Benkö, der in einer längeren Aussprache auf den Ursprung Röbays hinwies und den Geist Samuel Röbays, des Vaters, zitierte, dieses idealsten Buchhändlers, der ein leuchtendes Beispiel der sich stets erneuernden Buchhändler-Generationen sein wird. Nun erhob sich Eugen Räkosi, der Doyen der ungarischen Presse, der dreiundachtzigjährige, noch ewig junge Dichter und geistige Führer seiner Nation, um in seiner klassischen, von Geist sprudelnden Rede auf die hohe Bedeutung der geistigen Arbeit des Verlegers und Buchhändlers hinzuweisen. »Was dranßen in der Politik gesprochen und getan wird — scheint mir nicht ernste Arbeit zu sein. Was hier, in Ihrem Kreise gewirkt und geschaffen wird — das ist ernste, wichtige, entscheidende Arbeit. — Nicht am Grad« des Analphabetismus kann man den Kulturzustand eines Volkes messen: wer nur lesen und schreiben kann, taugt noch nichts vom Standpunkte der Kultur einer Nation. Wieviel und welche Bücher Sie herausgeben — das ist das Wichtige. Im großen Kampf um die Kultur ist der Buchverlcgcr der Feldherr, der Stra tege, der Sortimenter — der Taktiker. Den Sieg der Kultur, ins besondere der ungarischen, sichert die gemeinsame Arbeit dieser bei den Faktoren. Diese gemeinsame Kulturarbeit kann so segensreich für das Leben der Nation sein wie der Frühjahrsregen, der soeben herniederfällt und der vielleicht das Nationalvermögen um Mil liarden bereichert«. Rach einer warmen Begrüßung seitens des technischen Per sonals der Pallas-Druckerei, vorgctragen von Valentin Lito- schck, und nach Übergabe einer schön ausgefllhrtcn Adresse er hob sich der Gefeierte, Maurus Johannes Rövay, um in einer längeren Rede seinen Dank für die so würdige, eindrucksvolle und liebevolle Ehrung abzustatteu. Nach einem Hinweis auf die soeben vernommenen Reden, welche alle die hohe Kulturmission des Verlegers hcrvorhoben, schätze er sich glücklich, daß dies nun auch anerkannt werde und dieses heutige Fest Gelegenheit ge boten habe, diesen Ausfassungen von berufenen Seiten Ausdruck zu verleihen. »Dies alles verpflichtet mich zu tiefem Dank denen gegenüber, die dieses Fest veranstaltet, und denen gegenüber, die durch ihr Erscheinen dasselbe zu einer ehrenden Feier der ver- legerischcn Tätigkeit und unserer kulturellen Arbeit geweiht haben. Ich kann wirklich aus vollem Herzen sagen, daß ich vor einer kleinen Stunde als armer Mann hierhcrgekommen bin und als sehr reicher Mann von hier heimkehren werde. Denn ich Hab« das Höchste erreicht, was man auf einer arbeitsamen, bürgerlichen 722 Laufbahn erreichen kann, ich habe die Anerkenmmg und die meine Verdienste weit übertrcfscnde Achtung meiner eigenen Berufs« genossen errungen. Daß Sie mich in den Besitz dieses unermeßlichen Schatzes gelangen ließen, daß Sic mich auf diese Weise reich ge- macht haben — ich weiß, ich kann es dem Umstande verdanken, daß Sie mich trösten, daß Sie mich sozusagen schadlos halten Wullen für die durch die Katastrophe des Weltkrieges verursachten unsag baren Schwierigkeiten, die sich der fortsetzungswcisen Herausgabe des Konversationslexikons cntgcgengcstellt haben und die wir dann schließlich doch überwinden konnten«. Nach einem interessanten Hinweis ans die Mannigfaltigkeit dieser Schwierigkeiten — zu deren tiefinnerem Bewußtsein er eigentlich erst jetzt, nach Bekämp fung derselben gelangte, wie der Reiter ans dem Bodensee in der ergreifenden deutschen Ballade erst nach dem Ritt über den See gewahr wird, welchen Gefahren er entronnen ist — schilderte Rövay die seelischen Kräfte, welche ihn nnd seine Mitarbeiter stets aufrecht erhalten hätten. »Wenn wir schon beinahe ermatteten, wenn unsere Kräfte zu versagen drohten, hielten wir uns die Worte unseres unsterblichen Maurus Jükai vor Augen, der gesagt hat: ,Das Konversations-Lexikon allein hat mehr für die Verbreitung des Wissens getan als alle unsere Schulen zusammen'«. Mit der in einen warmen patriotischen Ausklang endenden Rede wurde die Festsitzung geschlossen. Ihr folgte ein an geregtes Mittagessen im großen Saale des Hotels, bei dem der Generaldirektor der Sankt Stephan-Gesellschaft, Hochwürden Abt Karl Erdösi, die Festrede hielt. Es war ein schönes und erhebendes Fest, ein Zeichen der Soli darität des ungarischen Buchhandels. Rsksanie.Literatnr. Von Hans Schmie dicke. Ein Gradmesser für die wachsende volkswirtschaftliche und ge schäftliche Bedeutung der Reklame ist die von Jahr zu Jahr ständig anschwellende Literatur iiber Werbetechnik und Werbewissenschaft. Äon allen Seiten, von der künstlerischen und psychologischen einerseits, von der technischen und nationalökonomischen andererseits, hat man versucht, den Begriff »Reklame« zu umreißen, ohne indessen diese vielgestal tige, in ihren Feinheiten weder lehr- noch erlernbare Materie auch nur annähernd auszuschöpfen. Viktor Matajas auch heute uoch grund legendes, 1909 in erster und jetzt schon in vierter Auflage erschienenes Werk »Die Reklame«, eine Untersuchung über Ankündigungswesen nnd Werbetätigkeit im Geschäftslebcn (München, Duncker L Humblot), er- öffnete, wenn man von unbedeutenden Vorgängern absieht, die Reihe der deutschen Neklameliteratur. 1914, kurz vor Beginn des Krieges, trat dann das groszangelegte, hervorragend ausgestattete zweibändige von Paul Rüben herausgegebeue Werk' »Die Reklame, ihre Kunst und Wissenschaft« (Berlin, Hermann Paetel) auf den Plan. Bedeutende Fachleute behandelten hier in Form von Einzeldarstellungen fast jedes erdenkliche Sondergediet der Werbetheorie und -Technik. Um auch von den Werken über die Psychologie der Propaganda noch einige zu nennen, seien hier die Schriften Moedes und Weiöenmttllers und das auf neueren Forschungen basierende Werk von vr. Ehr. von Hartungen »Psychologie der Reklame« (Stuttgart, Carl Ernst Poeschel) erwähnt. Von Zeitschriften, die ausschließlich Neklamefachblätter sind, besitzen wir heute nur noch zwei, die beide ihre feststehende Bedeutung haben: »Die Reklame«, die Zeitschrift des Verbandes Deutscher Nc- klamcfachleute, und die sich mit Recht ein Blatt der Praxis nennende Zeitschrift »Seidels Reklame«. Das der Kunst und Kultur in der Reklame dienende »Plakat« (Organ des Vereins der Plakatfreunde) ist sehr zum Bedauern seiner Freunde zu sammen mit dem verdienstvollen Verein der Plakatfreunde eingegangen. Seine Erbschaft scheint bis zu einem gewissen Grade neuerdings das »Archiv für Buchgewerbe« (Leipzig, Deutscher Buchgewerbeverein) anzn- trctcn, allerdings ohne deu Ehrgeiz zu haben, eine reine Neklamczeit- schrift zu sein. Alle die hier kurz erwähnten Bücher und Zeitschriften, vielleicht mit Ausnahme einiger Aufsätze aus dem Nubenschen Werke und der Zeitschrift »Seidels Reklame«, sind Veröffentlichungen, die sich rein theoretisch mit dem Gegenstände befassen. Immer no^fchlen uns Werke über die Praxis. Die unumstößliche Wahrheit, das; alle Theorie grau ist, wird so recht deutlich iu dem
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