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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240213
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192402136
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240213
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- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-02
- Tag1924-02-13
- Monat1924-02
- Jahr1924
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1924
- Autor
- No.
- [9] - 1601
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dem abgelaufenen Jahr der Fall. Der wahnsinnige Marksturz mit allen seinen Komplikationen, die sich überhastende Steuergesetzgebung und tausend andere Dinge stellten die Kollegen vor immer neue Situationen, in denen sie Rat und Hilfe beim Verein suchten . . . . Das Vereins-leben war äußerst rege. Es fanden insgesamt acht Sitzungen sowie eine spezielle Steuerberatung statt, und der Vorstand hatte die Freude, festzustellen, daß der Besuch der Sitzun gen mit jedem Male besser wurde. Die Besucherzahl hielt sich zum Schluß etwa auf der halben Mitgliederzahl: das ist, wie ich als alter Vereinsfachmann bezeugen kann, für Berlin eine unerhörte Leistung. Die Sitzungen selbst verliefen durchgängig so anregend und die Diskussionen förderten soviel Interessantes zutage, daß von allen Seiten der Wunsch an mich ergangen ist, im kommenden Jahr möge nach Möglichkeit in jedem Monat eine Sitzung stattfindcn .. . . Bei Übernahme meines Postens hatte der Verein 48 Mitglieder. Hiervon schiedlen aus durch Austritt 3, durch Tod 2 Mitglieder, so- daß 43 Mitglieder verblieben. Dem stehen 32 Neueintritte, d. h. 50°/» gegenüber, sodaß der Verein heute 65 Mitglieder umfaßt. Hier zu kommen noch mehrere Aufnahmegcsuche, die im Augenblick vor liegen Möge das kommende Jahr dem Verein iveitere Entwicklung bringen, die Mitglieder näherführcu, dem Antiquariat zu seiner wohlverdienten Stellung verhelfen und schließlich uns den deutsche» Verein bescheren, den wir alle von Herzen ersehnen! Der dritte Punkt der Tagesordnung (Neuwahlen) erledigte sich dadurch, daß sich kein Widerspruch erhob, die Ämter des Vorsitzenden und des Beisitzers in den Händen der Herren verblieben, die sie bis dahin innegehabt hatten. Der Vorstand setzt sich also zusammen aus dem Vorsitzenden: Herrn S. Martin Fraenkel, dem Schrift führer: Herrn Günther Mecklenburg i. H. I. A. Stargardt, dem Kassenwart: Herrn Josef Altmann, dem Beisitzer: Herr» Paul Schulze i. H. Hirschwaldsche Buchhandlung. In der folgenden Aussprache über den zu gründenden deutschen Spitzcn-Vcrein vertrat Herr Karl W. Hiersemann den Stand punkt, daß die Verhältnisse für eine N-e-ugründUng noch zu ungeklärt seien, und hielt die Ostermesse 1024 für den geeigneten Gründungs termin. Demgegenüber betonte Herr Fraenkel, daß gerade die Ungc- klärtheit der Verhältnisse eine Z-entralvertretung aller deutschen Anti quare und Antiqnarvcreine gebieterisch qordere. Eine große und starke Organisation, die imstande ist, Behörden und anderen Organisationen gegenüber die Interessen des Antiquariats kraftvoll zu vertreten, sei gerade jetzt von größter Notwendigkeit. Die angeregte Debatte zeitigte das erfreuliche Ergebnis, daß Herr Hiersemann schnellste Erledigung der Angelegenheit unter Hinzuziehung der Hamburg-Bremer und Münchner Vereine versprach. G. M e ck l e nb u r g i. H. I. A. Stargardt. Berliner Bibliophilcuabcud. — In der Versammlung vom 5. Fe bruar sprach Herr Antiquar Strußberg über den PseuLodrucker Pierre du Marte au. Unter diesem fingierten Druckernamen, den man auch in deutschen und anderen Übersetzungen findet (z. B. Peter Hammer), sind Veröffentlichungen von 4660 bis 1830 erschienen, und zwar solche, die aus Gründen politischer Natur (in Frankreich wurden unter Franz I. Drucker wegen mißliebiger Publikationen gehenkt) nicht unter dem wahren Namen des Druckers und des Druck ortes erscheinen sollten. Bis 4000 verschiedene Drucke sind unter dem Namen Martcau nachweisbar. Auch die Elzevirs haben sich mindestens neunmal dieses Namens bedient, um Bücher politischer und erotischer Art in französischer Sprache zu veröffentlichen. Der Vor tragende ließ eine größere Zahl interessanter und sehr seltener Druck werke zirkulieren, sowie auch das große Buch von Brouillant über diesen.Gegenstand, das 1888 bei Quantin erschienen war. An der lebhaften Diskussion beteiligte sich auch Herr Prof. Ho üben, der Wichtiges über den ebenfalls fingierten Peter Hammer zu sagen hatte. Der weiter auf der Tagesordnung stehende Vortrag von Herrn Ür. Diesch über die Louis Schneidersche Theatersammlung wurde auf die nächste Sitzung verschoben, und zwar soll diese in der Preußi schen Staatsbibliothek stattfinden, wo diese in ihrer Art einzige Sammlung, die die Intendanz der Staatlichen Theater der Bibliothek leihweise überlassen hat, sich befindet. Dafür legte Herr I)r. Dicsch eine größere Zahl neuerer bibliophiler Publikationen vor. Dann sprach Herr Or. Crous, ebenfalls unter Vorlagen, über Oxforder und Cambridger Inkunabel-Forscher. Ein bedeutungsvoller Moment war es weiter, als er die ersten Korrekturfahnen des neuen großartigen Inkunabel-Katalogs vorlegte, die hauptsächlich die Ablaßbriefe ver zeichnen. Antiquar Fraenkel sprach über eine von ihm entdeckte, bisher noch unbekannte Fälschung des berüchtigten Luther-Handschrif- ten-Fabrikanten Kyrie! e i s, die, wenn sie früher bekannt .geworden ^ wäre, einen viel schlagenderen und schnelleren Nachweis der Unechtheit der Fälschungen erbracht hätte, weil K. in diesem Kalle versehentlich eine vorzüglich verfertigte handschriftliche Widmung Luthers in einem im 18. Jahrhundert gedruckten Buche angebracht hatte. Es wurde dann weiter beschlossen, in Zukunft mehr, als das bisher geschehen, neuerscheinendc bibliophile Literatur zu berücksichtigen (Verleger von solcher werden vielleicht ihren Vorteil finden, wenn sie sich mit der Vereinigung in Verbindung fetzen), sowie auch unter gewissen Bedin gungen an die Veröffentlichung eigener, für die Mitglieder bestimmter Drucke zu gehen. W. I. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Die Vorstands wahl in der Hauptverfammlung vom Januar hatte nachstehendes Er gebnis: 1. Vorsitzender: Karl Peters; — 2. Vorsitzender: Walter Schulze; — 1. Schriftführer: Hans Meuter; — 2. Schriftführer: Jo hannes Schaumann; — 1. Bücherwart: Ernst Hertel; — 2. Bücher- wart: Hermann Saupe; — Schatzmeister: Willibald Luck; — Stellen vermittlung: Heinrich Rübner; — Kassenprüfer: Ernst Starke und Felix Hoydem. Die Zeitschrift »Das Notgeld« hat nicht, wie im Börsenblatt Nr. 21, S. 770, irrtümlich angegeben wurde, das Erscheinen einge stellt, sondern wird vom »Verlag der Zeitschrift ,-Das Notgeld', 4>r. Arnold Keller L Co. G. m. b. H. in Berlin GW. 38, Zimmer-Str. 22«, regelmäßig monatlich herausgegeben. Zoll auf Büchcrsendungen nach dem besetzten Gebiet. (Siehe auch Bbl. Nr. 20, 31 und 35.) — Nach uns zugegangenen neuen Mitteilun gen wird jetzt im ganzen besetzten- Gebiet für Büchersendungen aus dem unbesetzten Deutschland eine P a u sch a lz o l l g e b ü h r erhoben, trotz der Aufschrift: Bücher! Zollfrei! Die Höhe dieser Gebühr ist aber, wie aus den nachstehenden Zuschriften hervorgeht, in jedem Ort ver schieden: Bingen: »Es dürfte noch nicht allenthalben bekannt sein-, daß feit kurzer Zeit auch Bücherpakete, die aus dem unbesetzten in- das besetzte Gebiet geliefert werden, verzollt werden müssen, und- es wäre angezeigt, wenn die Verleger bei der Auslieferung die ent sprechenden Maßnahmen (? Red.) treffen würden. Der Zoll muß auch dann bezahlt werden, wenn die Bücherpakete die große, deutliche Aufschrift: .Bücher! Zollfrei!' tragen.« Coblenz: »Seit dem 7. Februar wird auch hier auf alle aus Sem unbesetzten Deutschland eingehenden Bücherpostpakete, mögen sie den bekannten Vermerk tragen oder nicht, von- den Franzosen eine Zollgebühr erhoben. Diese beträgt vorläufig bei Postpaketen bis 4(4 !<Z (nicht etwa 5 kg!) Gm. 1.30; von 4)4—10 kz Gm. 2.50. Es wird sich deshalb in vielen Fällen empfehlen, in 1- oder 2-kg-Kreu-zbänöern zu expedieren. — Ist übrigens der Verlag bereit, dem Sortiment im besetzten Gebiet diese neue Belastung mittragen zu helfen? Auf den Bücherkäufer kann sie nicht abgewälzt werden.« Crcqeld: »Ich bin mit allen Beweisen, Zeitungsnotizen und Handelskammer-Berichten über die Zollfveiheit der Bücherscndungen an das hiesige Haupt-Postamt heran-getreten, welches mir erklärte: alle diese Verordnungen- bedeuten nichts. Für die Post gelten nur die Bestimmungen der Belgier, wonach jedes Paket ohne Ausnahme der Zoll-Abfertigungsgebühr unterliegt. Jedenfalls zahle ich seit 20. Januar 1024 täglich für jedes Bllcherpaket den geforderten Be trag.« (Aus dem »Musik-alienhandel«.) Düsseldorf (s. auch Bbl. Nr. 20): »Von der Besatzung sind kürzlich neue Zoll-Vorschriften erlassen, von- welchen auch die bisher zollfreien Bttcher-fendungen betroffen werden. Es kosten jetzt: Druck sachen über 250 g Mk. 1.30, Pakete bis 4,00 Irg Mk. ILO und von 5—10 bg Mk. 2.50 Zoll. Es ist also stets darauf zu achten, daß die Gewichtsangabe auf den gelben Adressen unter 5 Kilo lautet, viel leicht 4)4 Kilo, oder 4?4 Kilo, oder 4,00 Kilo. Tatsächlich werden ja auch die 5-Kilo-Pakete stets etwas unter 5 Kilo wiegen. Ich bitte dringend, darauf zu achten, daß dies bei der Versendung berück sichtigt wird, damit unnötige Kosten erspart werden.« Trier: »Bücherpakete aus dem unbesetzten Gebiet »ach dem besetzten werden vom 1. Februar an mit einem Pauschalzoll: 5 leg GM. 1.30, 10 kg GM. 2.50 ufw. belegt. Machen Sie die Ver leger im unbesetzten Gebiet darauf aufmerksam, daß infolgedessen sich der Versand möglichst in Kreuzbändern empfiehlt. In folge der Zollplackcrcicn sind Pakete 2-3 Wochen unterwegs.« * Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. Sl. Hahraana. 206
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