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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1924
- Sprache
- Deutsch
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Redaktioneller Teil (Nr. 36.) Bekanntmachung. Wiederholt richten wir an unsere Mitglieder die Bitte, bei Zahlungen an die Geschäftsstelle ans den Fakturen oder sonstigen Zahlungsbelegen (Postanweisung, Zahlkarte usw.) die auf den von der Geschäftsstelle ausgestellten Rechnungen durch rote Zettel vermerkten A b re ch n u n g s ze i chen (beispiels weise Deb., L. 50, v 2, tckL.) zu vermerken. Diese Angaben er sparen nicht nur unproduktive Arbeit, sondern ermöglichen auch, eingehende Aufträge unverzüglich zu erledigen. Ebenso bitten wir bei Zuschriften an die Geschäftsstelle in der Anschrift die Abteilung, an die das Schreiben ge richtet ist, anzugeben. Die Abteilungen bei der Geschäftsstelle sind folgende: Sekretariat, Redaktion des Börsenblattes, Expedition des Börsenblattes, Verlag, Redaktion des Adreßbuches, Kasse, Buchhaltung, Werbestelle, Ausschuß Deutsche Gesellschaft für Aus landsbuchhandel, Bibliographische Abteilung, Bibliothek. Leipzig, den 18. Februar 1924. Geschäftsstelle des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. l)r, Heß, Syndikus. Württembergischer Buchhändler-Verein. Die satzungsgemäß einberufene Mitgliederversammlung hat am heutigen Tage durch Mehrheit beschlossen: Der bisher im Ver sammlungsgebiet geltende Sortimenterteuerungszu- s ch l a g w i r d u m 526 aus 1026 ermäßigt. Die Abmachun gen bzgl. der Erzeugnisse der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger bleiben davon unberührt. Stuttgart, den 15. Februar 1924. Der Vorstand: P. Schumann, 1. Vorsitzender. Amerikahilfe! Als Ergebnis eines Aufrufes im ?ttbiisk«r.°,' Wsslciv, der auf Veranlassung des Herrn Eifelein Firma Brentano's in NewAork erschienen ist, sind uns durch Herrn CarlBüchle in Berlin anteilig 237.10 8 -- 978.75 Goldmark für Unterstützung notleidender Berufskollegen überwiesen worden. Wir sprechen allen Beteiligten für diese reiche Spende hierdurch unseren herzlichsten Dank aus mit dem Hinzufügen, daß die Ver teilung durch unsere Notstandsunterstützungskasse Mitte Januar d. I. erfolgt ist. Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes. Richard Hintzsche. Edgar Pilz. Karl Schmidt. Otto Krüger, Geschäftsführer. Das Berlagsfignet als Werbemittel fürs Buch. Von Carl Kräh, Propagandaleiter von K. F. Koehlers Antiquarium. Interessenten werben heißt Seelen fangen. Ich betone aus drücklich »Interessenten---, denn gerade beim Buche als nicht lebens notwendigem Gegenstände kommt der »Kauf« meist erst auf Umwegen zustande. Da nun die Kaustraft der Bücherinteressenten von vor dem Kriege voraussichtlich noch für Jahre, wenn nicht für dauernd ge lähmt ist, gilt es, an ihrer Stelle dem Buche Neuland zu erobern. Als solches kommen in erster Linie die Schichten in Frage, die durch Zufall oder Geschicklichkeit heute zu den »best! po-iÄäsnts»« zählen, ferner die Studentenschaft, die Heranwachsende werktätige Jugend, Angestellte, Lehrlinge, die Stenotypistin, der junge Fabrik arbeiter. Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft«, -aS gilt auch im Hinblick auf das Buch. Das Interesse der Vorkriegs-Bücher-- käuser hatte seinen Grund in geistigen oder ästhetischen Bedürf nissen. Diese scheiden den oben genannten Schichten gegenüber in der .Hauptsache aus. Infolgedessen müssen ihnen gegenüber auch die Vertriebsmethoden versagen, -die sich auf jene Bedürfnisse grün deten. Tatsächlich sind heute z. B. die früher vielfach für unent behrlich gehaltenen Ansichtssendungen verschwunden. Als Gegen stück kann inan das Umsichgreifen sogenannter Kulturabende an führen. Ein weiteres Mittel, um in breiten Schichten für das Buch zrl werben, sehe ich in der Mobilmachung der Sammelleidenschaft für die Wertmarken des Verlags: die Signete. In Handel und Industrie spielt das Warenzeichen als Propa gandamittel von jeher eine wichtige Rolle. Besonders in der allge meinverständlichen Sprache des Bildes, die von Groß und Klein, in Dorf und Stadt, von Ausländern und Stammesangehörigen gleich gut verstanden wird, schlägt man mit ihrer Hilfe Brücken zwischen Erzeugnis und Verbraucher, oft über Länder und Meere hinweg. Das trefflichste Beispiel hierfür aus neuerer Zeit ist die heute in der ganzen Welt bekannte Monogramm-Verbindung L. M. M. des Pla- katkllnstlers Lucian Bernhard für die Leipziger Mustermessen. Noch einige weitere Beispiele seien angeführt. Auf Schritt und Tritt wird dem Menschen der Gegenwart eingehämmert, daß die besten Grammophonplatten die sind, auf denen ein Foxterrier der Stimme seines Herrn lauscht, daß Zeit und Geld spart, wer Erdal-Schuh- crsme mit dem Fraschkönig als Schuhputzmittel wählt, daß der Wikinger-Drachenkopf der Firma Reemtsma dem Zigarettenraucher Qualität und Genuß verbürgt. Das letzte Beispiel zeigt ganz de- sonders treffend, welch hervorragende Werbekraft einer bekannten- Wertmarke zugeschrieben wird. Sonst hätte wohl kaum die Likör fabrik Rückforth in Stettin sich mit ihrem Plakat so eng an Pas Werbezeichen der Reemtsma-Fabriken angelehnt. Da übrigens Zi garetten und Likör sich in zahlreichen Fällen an die gleichen Ver- braucchr irrenden, so ist hier vielleicht sogar eine wechselseitige Wir kung nicht ausgeschlossen. Während Handel und Industrie den Wert einer einprägsamen Werbemarke klar erkannt haben und ihr Bekanntwerden mit allen Mitteln anstreben, hat der Buchhandel den praktischen Nutzen seiner Signete mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen aus dem Auge verloren. Das kommt deutlich in den zahlreichen veralteten, unschönen, teilweise überhaicht kaum noch erkennbaren Verleger zeichen zum Ausdruck, die meist Wohl nur noch aus Gedankenlosig-s keit oder höchstens aus lieber Gewohnheit, zuweilen nennt man es auch Pietät, mit abgedruckt werden. Dabei gehören die Ursprungs marken gerade des Buchgewerbes zu den ältesten und originellsten Weltmarken. Sie gehen vielfach bis in die Frühzeit der Druckkunst zurück und waren schon damals, was heute die gute Fabrikmarke der Industrie ist: Werber für Qualität, wenngleich sie ihr Entstehen wohl in erster Linie der Freude am Schmückenden verdankten. Nun frage man einmal einen Bücherliebhaber nach dem Verlagszeichen für gute Reisewerke, einen Kunstfreund nach der Wertmarke des Kunstwartverlages, den Sammler gehaltvoller Dichter-Biographien nach dem Zeichen des Verlags, -der solche herausbringt! Ich glaube, man wird allgemein ein bedauerndes Achselzucken als Antwort erhalten. Daß, wie H. Kliemann in seiner Schrift: »Werbung fürs Buch« behauptet, heute schon »sehr viele Bücher fast unbesehen gekauft werden«, nur auf Grund der Wertmarke des Verlegers, habe ich in meiner jahrelangen Tätigkeit auch als Sortimenter nirgends feststellen können. Selbst die Verlagszeichen von Eugen Diederichs und des Insel-Verlags, den bekanntesten Firmen, die auch ihre Si gnete planmäßig in den Dienst der Werbung fürs Buch gestellt haben, dürften über einen Kreis ästhetisch interessierter und gebildetei Bücherfreunde hinaus kaum breiteren Schichten bekannt sein. Um ein Verlagszeichen bekannt zu machen, selbst wenn eS künstlerisch hochsteht und eine eigene Sprache rodet, genügt es nicht, es auf Briefköpfen, Prospekten und in Büchern abzudrucken. Es muß genau wie die Fabrikmarke, wenn auch mit anderen Mitteln, den breiten Massen auf Schritt und Tritt eingehämmert werden. Eines dieser
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