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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1924
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- 1924-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1924
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- Deutsch
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er das Bedürfnis hat, Geist oder Phantasie zu beschäftigen, abzulenken. Er sucht Trost, Erbauung, Erquickung, Beschäftigung der Phantasie, Spannung, Abenteuer, Belehrung und Unterhaltung in ihnen. Sie geben ihm Anregung, weiter zu denken, zu schriftstellerischen Arbeiten. Er kann, wie der Gelehrte ohne seine Fachschriften, nicht ohne Bücher leben. Ein bekannter Lustspieldichter des vorigen Jahrhunderts, Karl Laufs, las hundert ober mehr Lustspiele und Possen, meistens Neclam- hefte, um für das neue 101. Stück Bausteine, Einfälle und Gedanken daraus zu schöpfen. Dabei wird der Freund allerdings schon mehr zum Handwerkszeug, wie er andererseits Hilfsmittel zur Polemik oder Kritik, zum Gegenstand des berufsmäßigen Feuilletons wird. So läßt sich der Sinn der Freundschaft auf jedes gute Buch, auf alte und neu erscheinende, auf Bücher im allgemeinen ausdehnen, soweit sie dem einzelnen Leser willkommene geistige Nahrung bieten. Wenn wir aber zu dem engeren Begriff des »besten Freundes« zurückgehen, so wird die Anwendung nur auf einige wenige Bücher beschränkt sein, die uns in Wahrheit fördern und beglücken, sodaß wir zu ihnen immer wieder wie zu alteu lieben Bekannten zurückkehren. ü- Was versteht man unter der Grundlage einer Hausbibliothek? Eine HauSbibliothek soll wohl vielseitig sein, sie soll über alle vorkommenöen Fragen leidlich Auskunft geben können, aber doch nicht nur etwa aus einem Konversationslexikon bestehen. Sie soll neben Belehrung auch Erbauung, Erhebung und Unterhaltung bieten. Dem nach gehören eigentlich gute, nicht streng sachlich gehaltene Bücher aus allerlei Wissenschaften hinein, außerdem eine gute Auswahl aus der Dichtung der Weltliteratur. Läßt sich die Grundlage zu einer solchen Bibliothek in 2V Büchern schaffen? Man braucht die Frage nicht direkt mit Nein zu beantworten, müßte aber doch, um sie be jahe» zu können, aus dem Programm des Dresdener Preisausschrei bens einen engeren Ausschnitt nach der einen oder anderen Richtung hin wählen. Entweder aus allen wichtigeren Gebieten- -je ein maß gebendes Buch oder vorerst auf drei bis fünf Gebieten einige Haupt werke nennen. Beides ist nicht leicht, wenn man leidlich Gutes schassen will. Man kann wohl die Bibel, den Robinson, Frcytags Soll und Haben, Bocks Buch vom Menschen, Webers dreibändige Weltgeschichte, de» vicrbändigen Brockhaus oder Kürschners Universallexikon, einen guten Atlas, eine Literatur-, eine Kunstgeschichte, Goethe und Schiller in Auswahl, auch Storni oder Gottfried Keller, den Hungcrpastor, Sudermanns Katzenst-eg, Hermann Hesfes Peter Camenzin-d, Die ver sunkene Glocke, Avenarius' Hausbuch und noch drei bis vier Werke aus anderen Gebieten zusammenpacken. Eine solche Auswahl läßt sich gewiß noch zehnmal mit anderen Namen und Titeln machen, ohne Laß diese zehn schlechter oder unvollkommener genannt werden könnten als die erste. Ob sie in den zwanzig Titeln jedoch als all seitig genügende Grundlage bezeichnet werden könnten, ist die Frage. Das Barsortiment von K. F. Koehlcr versuchte einmal solche Zusam menstellungen von Haus-bibliotheken zu geben. Veröffentlicht sind sie in den »Literarischen Neuigkeiten«, 1. Jahrgang, 1601, Nr. 4, und in dem kleinen -Katalog »Nützliche Bücher«. Befriedigend war das Ergebnis jedoch nicht. Erstens wurde die Auswahl durch den Ges-amt- preis, der bei der all-seitigen Berücksichtigung eine runde Summe von 20, SO oder 100 Mark ergeben mußte, stark beeinflußt. Dann aber machten die zehn, fünfzehn oder zwanzig Bücher insgesamt als Grundstock einen immerhin unzulänglichen Eindruck. Man hätte die Dresdener Preisausgabe auch anders fassen' können. Unwillkürlich denkt man bei dem Begriff »Hausbibliothek« an -eine gewisse Vielseitig keit. Man kann aber auch von einer Seite aus aufbauen. Es ließe sich bas mit dem Bildungsbedürfnis eines strebsamen Menschen ver binden. Er will sich im ersten Jahr etwa mit den Klassikern beschäfti gen, im zweiten Jahr mit neuerer Literatur, später mit Geschichte, Kunst, Literaturgeschichte, Reisen u-sm. Ein solcher Aufbau gäbe auch die Möglichkeit, die Bücher gleichzeitig- zu verarbeiten und sie nicht zum Teil leblos, weil unbenutzt, in den -Schrank zu stellen. Kurz, cs gibt wohl verschiedene Gesichtspunkte, von denen aus eine solche Hausbibliothek zusammengcstellt werden kann, und cs wäre erwünscht, wenn von den Dresdener Ergebnissen die besten veröffentlicht würden — falls überhaupt nennenswerte eingcgaugen sind —, wenn auch andere Versuche zur Lösung der Frage gebracht werden könnten, um etwas möglichst Vollkommenes zu schaffen. Denn die Dresdener Preisaufgabe wandte sich doch hauptsächlich nur an das Dresdener Publikum durch die Bedingung des Einkaufs im Werte von einer Mark und ist deshalb zum Teil Reklame für das Weihnachtsgeschäft gewesen. Eine wertvolle Reklame für das Büchcrkausen aber ist sicher eine vollkommene Anleitung zur Gründung von Hausbiblio- «Ortcnbtatt 1. den Deutschen vuchbandel. 91. Vahrgan«. theken. Hilfsmittel zur Auswahl von Büchern für diesen Zweck haben wir genug: Dürerbundkatalog, Vaabihlkatalog, die Auswahl-Kataloge der großen Volks- und Gemeinde-Bibliotheken, z. B. von Leipzig, Hamburg, der schlesischen Volksbüchereien usw-, Schönbachs »über Lesen und Bildung«, Sternaux: »Bücher, die man kennen sollte«, Walthers »Bücherei eines Deutschen«, Schessens »Buch und Arbeiter« u. a. Die Hauptsache ist: wie richtig aufangen, aus-wählen, -zusammen stellen, damit etwas Rechtes, Zweckmäßiges zustandekommt. Die beste Lösung schafft eins der großen Werbemittel für den Buchhandel. Karl Schmidt. Der Vär. Jahrbuch von Breilkopf <L Härtel auf das Jahr 1924. Mit Bildnis Bernhard Christoph Breitkopss in Typensatz und Tonplatten herzest, bon seinem Sohne Joh. Gottl. Immanuel Breitkopf und 5 Faksimiles von Ori ginalbriefen. 130 S. Leipzig 1924. 8" Pappbd. Mk. 3.—. Daß eine Offizin (heute die älteste in Leipzig), die im Jahre 1619 ihr zweihundertjähriges Jubiläum begehen konnte und die in ihrem im vorigen Jahre neu geordneten G-eschästs-archiv »ungeahnte -Schätze für die Geschichte der Geisteskultur und der Musik« birgt, jetzt zum ersten mal -mit einem Jahrbuch an die Öffentlichkeit tritt, wird nicht nur dem Bücherliebhaber und Musikfreund willkommen sein, sondern von allen mit größter Freude begrüßt werden. Dem Unt-erzeichn-et-en war es bei Kertigst-ellung einer Arbeit über die Privatdrucke vergönnt, einen Einblick in die schier unerschöpfliche Fülle von Privat- und H-aus- drucken zu gewinnen, wie er sie sonst nicht zu sehen bekommen hat; dabei befand sich damals das Geschäfts« rchiv auf dem Umzüge in seine neuen Räume, sodaß ein großer Teil überhaupt nicht eing-ese-hcn werden konnte. Über das Archiv -berichtet im vorliegenden Bande Wilhelm Hitzig: »Ein nach festen wissenschaftlichen und geschäft lichen Grundsätzen und Zielen aufgebautes Archiv existiert etwa seit dem Jahre 1869; es verdankt seine heutige Vollständigkeit in erster Linie Oskar von- Hase . . .« (S. 42). Ich möchte an dieser Stelle die schon einmal gegebene Anregung wiederholen, daß es sehr förderlich wäre, wenn man die Schätze an Handschriften, Briefen und Privat- drucken, die im sog. »Museum« aufbewahrt werden, einmal in einer Ausstellung einem größeren Kreis von Fachleuten und Interessenten zugänglich machte. Ich denke da z. B. an den schönen Ausstellungs saal der Deutschen Bücherei! über die Bedeutung des alten Wahrzeichens des Hauses, des Bars, nach dem ja dieses Jahrbuch genannt wurde, und zwar über die Bedeutung des saugend-enBärs mit derJnschrift »Ipss alimsnta sibi«, bringt Geheimrat vr. Volkmann, bekanntlich ein bedeutender Kenner der Emblematik (vgl. L. Volkmann, Bilderschriften der Renaissance. Hieroglyphik und Emblematik in ihren Beziehungen u. Fortwirkungen. Leipzig 1923: Karl W. Hi-erste mann) neue Hinweise (in dem Aufsatz »Neues vom alten Breitkopf-Bär«). Aus dem übrigen sehr reichhaltigen Inhalt führe ich noch an: Hermann Abert, »Musik wissenschaft und Musik im Zeichen des Bären«, »Erste Autorenbriefe«, »Auswahl von Mu-sikhandschrifteii des Archivs«, Hellmuth von Hase, »Vcrlagstätigkei-t und Wirtschaftslage, Stoßseufzer und Bekenntnisse«, und den -stimmungsvollen Bericht über- das zweite Mozart-Fest in Würzburg, »Ein -Besuch bei Hermann Zilcher zur Würzburger Mozart- Woche im Juni 1923«. Das aus der originalen Breitkopf-Frnktur ge setzte Buch ist sehr korrekt und geschmackvoll (natürlich im eigenen Hause) gedruckt worden. Die typographische Anordnung ist von C. H. Meyer, der -auch einen Teil des Buchschmucks entwarf, während ein anderer Teil alten -Beständen des Hauses entnommen wurde. I u-l r u s R o d e n-b e r g. Für die buchhandlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 23, zu richten. Vorhergehende Liste 1624, Nr. 37. Bücher, Broschüren usw. ^arslratalog over norsk littvratur 1923 31. aargsng av »Kvsrtslsüstslog ovsr norsü littsratur«. Iltgit sv cksn norske Lokksncklsrkorsning. -dlsck tienvisninger og s^st. isglstsr av 6. 8. Kaabs. Kristiania: Lammermsxsrs Sogksnävl 1924. 108 8. n L 6 i g 6 r kür rinn Onetr-, Kunst- nnrl bl ns 1 lra 11 nu ll s n ck s I. Kr. 6 v. 8. Kedr. 1924. IVisn. Archiv f ll r V o l ks b i l d ii n g im Neichsministcrium des Innern, Berlin NW 40, Moltkostr. 7: 1. Archivbericht, Januar 1924. Die Fachliteratur des Jahres 1928. 6 S. 249
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