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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1925
- Strukturtyp
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- 1925-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1925
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- Deutsch
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SpreWlll. (Ohne Verantwortung der Redakttont jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Bon Schenkgelegenheilen und „Nimm und lies!"-Propaganda. In gewissen englisch sprechenden Staaten herrscht ein schöner Brauch: man schenkt Brautleuten Bücher zur Hochzeit. Nicht vereinzelt da und dort, »ein, keine Vermählung vergeht, vhne daß Bücher unter den Gaben zu finden sind. Hier wird früh schvn der Grundstock zur späteren Bibliothek gelegt. Und diese ist der Stolz des Hauses. Alle Besuche werden grundsätzlich in diesem Raum empfangen. Die Pflege stätte des Geistes ist zugleich Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Mein Vorschlag geht nun dahin, in Deutschland eine Bewegung wachznrufen, auch das Buch zum unumgänglichen Hochzeitsgcschenk zu erheben. Eine gewiß dankbare Aufgabe für unsere Werbestelle! Groß zügig muß diese Angelegenheit angefaht werden — sagen wir getrost, stempeln wir sie zur Modesache. Ich bin fest überzeugt, daß sich diese, wenn sie sich einmal durchgesetzt hat, zur Tradition auswächst. Vor aussetzung hierfür ist jedoch, daß möglichst weite soziale Schichten für den Plan gewonnen werden. Durch kostenlose Überlassung von ge eigneten Berichten aus obengenannten Ländern. Skizzen oder auch Novelle» wäre die Presse für den Gedanke» zu interessieren. Für Plakate an den Anschlagsäulen werden sich gewiß die Verleger in Frage kommender Werke zusanimenfiuöen. Die Hauptpropaganda muß jedoch in »Nimm und lies!« laufen. Stellen wir diese Zeitschrift propagan distisch bewußter in unsere Dienste! Suggestiv muß dem Leser auf jedem Seitenkopf (nach den Sta tistiken der Platz der besten Reklamewirkung) die stark umrandete Zeile in die Augen springen: Schenkt Bücher zur Hochzeit! Übrigens eine Maßnahme, die sich auch bei anderen Gelegenheiten ansführen läßt, z. B.: Schenkt Bücher zur Konfirmation, oder: Schenkt Bücher als Osterei oder: Schenkt Bücher zu Weihnachten, usw. usw. Dem Publikum muß in Fleisch und Blut übergehen, daß die Aufforderung »Schenkt« das Wort »Bücher« unbedingt im »Schaltwerk der Gedan ken« auszulöse» hat. Jede Seite der Werbezeitschrift sollte diesen kategorischen Befehl tragen. Kommen keine für das ganze Reich zum Schenken geeignete Festtage in Frage, wird man in jeder Nummer möglichst verschiedene, ähnliche Gelegenheiten anführeu. »Schenkt Bü cher« muß jedoch stets das einhämmcrnde, markante Schlagwort bleiben. Dem gegenüber wäre höchstens noch zu stellen: »Kaust Bücher« szum Gartenbau, zum Selbstunterricht usw.). Systematische Verwendung prägnanter, kurzer Schlagwortsätze zeitigt stets Erfollg-c. Noch tritt »Nimm und- -lies!« zu literarisch ans. Lenken wir getrost unser ausgezeichnetes Werbeorgan — vhne jedoch in marktschreierische, amerikanisierende Reklame verfallen zu wollen — in ein den Kauscn-tschluß schärfer bestimmendes Fahrwasser. Grimma. H.-W. Gensel. Die schöne Erfindunq der „Teildrucksachen" hat dem Verleger schon mancherlei Verdruß und Unkosten gemacht. Zu einer der übelsten Folgen dieser Errungenschaft gehört, daß neuer dings die Absender im Interesse der Porto-Ersparnis darauf verzich ten, die Absätze ihrer Drucksachen anzustreichcn, die für den Empfänger vvn besonderer Wichtigkeit sind, so z. B. Besprechungen. Das geschieht nicht nur bei den Sendungen bis 30 Gramm, sonder» aus übertriebener Vorsicht auch bei den größeren Drucksachen-Senöungen, bei welchen das Anstrcichen noch erlaubt ist. Die Folge dieser kleinlichen Profitmacherei der Post ist also, daß Zehntausende von Empfängern von Drucksachen eine unendliche Zeit darauf verwenden, festzustellen, weshalb ihnen nun eigentlich die betreffende Drucksache zugesandt worden ist, denn es ist in vielen Fällen keine Kleinigkeit, aus einer mehrere Blätter umfassen den Zeitung oder ein oder zwei Druckbogen und noch mehr die Stelle sich selber hcrauszusuchen. Wie wir es so oft in neuer Zeit bei Stenern und Tarifen erleben, bedeutet die einseitige Fiskalität eine große wirt schaftliche Verschwendung. Bei weitere» Verhandlungen mit dem Neichspostministerium müßte auch auf diesen Punkt Bezug genommen werden. Göttingen. vr. W. R u p r e ch t. Zahlungsausgleich ohne Geld. (Vergleiche den Artikel von Johannes Zuckschwerbt im Bbl. Nr. 80, S. 8770.) Große Gedanken »liegen in der Luft«. Und wenn sie dadurch, daß man sie »mit der Luft« atmet, genügend in unsere Organe ein- gedrnngen sind, werden sie als »selbstverständlich« in die Wirklichkeit uingcsctzt, und man wundert sich nur darüber, daß man so lange brauchte, praktische Tatsachen zu erkennen. Die ganze Postscheckcin- richtung, die wir aus dem Geschäftsleben gar nicht mehr wegdenken können, ist so neuen Datums, daß wir alle uns wohl noch au die Einführung erinnern können. Sie ist ein Wegstück auf der Strecke zum »Zahlungsausgleich ohne Geld«, den in Nr. 80 Kollege Zuckschwerbt für den Buchhandel vorschlügt. Das Geld hat die Eigenschaft, nie dort zu sein, wo es gebraucht wird, während andere wirtschaftliche Werte dort recht wohl sein kömren. Durch diese Eigenschaft, daß es von den Besitzern (den Geldkapitalisten) nach Belieben verknappt wer den kann (Kreditrestriktioneu), hält es sich an der Herrschaft, während es tatsächlich das Unnützeste ist, was wir haben. Wenn einmal die künstliche Herstellung des Goldes gelungen ist (was ja nur Frage der Zeit ist), wird sich zeigen, daß Gold, dem der Seltenheitswert ge nommen ist, das nutzloseste aller Metalle ist. Dann spätestens, wenn nicht zuvor, wird die Wirtschaft, die sich in der geschichtlichen Periode von der Naturalwirtschaft zur Geld- und Kreditwirtschaft entwickelt hat, sich zur r e i n e n R e ch e n w i r t s ch a s t weitcrentwickeln müssen. Inzwischen arbeiten aber bereits mehrere Volkswirtschaftler an diesem Problem, und bis in die einzelnen Details (Zahlung des Trambahn- billets im Abrechnungsverkehr usw.) hat Berthold Otto, der bekannte Berliner Pädagoge und Volkswirtschaftler, dies in seinen Werken herausgearbeitet, besonders in seinem »Zuknnftsstaat« (Ver lag Puttkammer L Mühlbrccht) und seinem »Mammonismus« (Ver lag Die Wende, München). M ünchc n. Paul Baum an», Vorstandsmitglied des Berthold Otto-Vereins E. V. Ich reiche jedem begeistert die Hand, der über die Hebung wirt schaftlicher Not und Hemmungen, besonders in unserm Buchhandel, nachdenkt und zu Ergebnissen kommt! Gewiß bringen die Über legungen des Herrn Zuckschwerbt eine Losung, die mit dem Gegebenen rechnet, und nur diese haben ja praktischen Wert! Aber man muß sich auch mal fragen: kan» man das Vorhandene nicht im Kern ändern? Was ist die Wurzel aller großen Übel in der Wirtschaft? Es sind die Zinsen in der verschiedensten Form! Also fort mit den Zinsen, und das Geld wird von den Banken an- geboten werden wir warme Brezeln! Gebaut wird auf »Teuf-el- komm-heraus«! Die gequälte Menschheit wird herausgeführt werden aus den Löchern, und das Proletariat wird endlich empfinden, daß eine Sonne uns alle b-escheint, ein Vaterland uns alle eint! Das Vaterlandsgefühl wird nicht mehr allein von de» »vaterländischen Verbünden« gepachtet sein. Alle die wahnsinnigen Buchungen und die Zahlenmenschcn, die dafür erforderlich sind auf den verschiedenen Abrechnungsstellen und Banken, werden verschwinden. Es git, das Geld seinem eigentlichen Zwecke zuzuführen, nämlich den Austausch der Güter in der Wirtschaft kerbcizuführen. Auch fort mit dem Gold gelb und der Golddeckung! Das hat alles der Teufel erfunden! Kein fortschrittlicher Nationalökonom vertritt mehr Len Standpunkt, daß eine Golddeckung hinter dem umlaufenden Gelds sein muß! Das Geld wird seine Aufgabe als Transportmittel der Wirtschaft er füllen, das am wenigsten mit Zins belastet ist, und d c r Hundertmark schein wird den größten nationalökonomischen Nutzen haben, der am Tage Mnal und mehr Iden Besitzer -wechselt! Nieder -mit -den Wucher- zinsen, die der Staat selber Noch -unterstützt! Norderney. Hermann Opitz. Schreibmaschinentische. (Vgl. Bbl. Nr. 74 u. Nr. 84/83.) Zufolge meiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit in erstklassige». Firmen hatte ich Gelegenheit, Schreibmaschinentische verschiedener Fa briken kennen zu lernen. Von all diesen Fabrikaten halte ich die »B ox«-S ch r e i b m a sch i ne nt is ch e der Firma Gotthold Heinz in I oh a n n ge o r g c n sta d t (Sa.) für die besten. Die Normalhöhe eines solchen Tisches ist 88 cm. Am besten hat sich Bot Nr. 281 und 232 -bis heute bewährt. Lassen Sie sich -doch eine Preis liste kommen und vermerken Sie, baß Sie Wieberverkäuser sind, dann erhalten Sie noch extra 23—8816 sh Rabatt. Die Preise solcher Tische sind-nicht hoch. Osterode, Ostpr. F r i tz L e n z.
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