Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1925
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- 1925-04-18
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Einstellung der Erhebung der englischen Reparationsabgabe. (Vgl. Bbl. Nr. 88.) — Durch ein Abkommen zwischen der deutschen und der englischen Regierung ist die englische Reparations abgabe unter Zustimmung des Generalagenten des Transferkomi tees und der Reparationskommission suspendiert worden. Die Ablösung geschieht in der Weise, daß künftig nur noch monatliche Pauschalzahlungen von Regierung zu Regierung erfolgen, sodaß der deutsche Exporteur und der englische Importeur künftig mit der Einziehung der Reparationsabgabe nichts mehr zu tun haben. Zur Ausführung dieser Pauschalzahlungen wird von den etwa 2000 wichtigsten deutschen Exportfirmen ein aus dem Durch schnitt der Monatsstatistik sich ergebender Pfund Sterling-Betrag durch freiwillige Devisenablieferung aufgebracht. Zu diesem Zwecke ver sendet das Reichskommissariat für Reparationslieferungen, Abteilung Frieöensvertrags-Abrechnungsstelle, eine Verpflichtungser klärung, durch die sich die betreffenden Firmen zur Ablieferung von 30 v. H. ihrer aus dem England-Export tatsächlich eingehenden Devisen ab 1. Mai 1928 verpflichten sollen. Die Spitzenvereinigungen haben die Ausfüllung der Erklärung den in Betracht kommenden Exporteuren dringend empfohlen, da das Inkrafttreten des Abkommens für den einzelnen Exporteur bedeutet: Wegfall der bis herigen Belästigungen, also Gleichstellung mit jedem anderen Kon kurrenten auf dem englischen Markte; Möglichkeit, den Kaufpreis in voller Höhe zu kreditieren; Zahlung des vollen Rechnungsbetrages in Pfund Sterling; sofortige Vergütung des Gegenwertes der ab zuliefernden Devisen zum Tageskurse, nicht wie bisher zum Durch schnittskurse des Vormonats. Von den Verlegern und Exporteuren, die am England-Geschäft interessiert sind, wird dieses Abkommen sehr begrüßt werden. Aus Großbritannien. — In einem literarischen Buchhändlerkreis in London hielt Jan Hay einen Vortrag, in dem er sagte, daß von den in Großbritannien im Jahre 1924 erschienenen Büchern keine hundert mit Nutzen hätten verkauft werden können, wenn nicht ausge dehnte Anzeigen und eine geschulte Verkäuferschaft für diese 12 000 Werke emsig gearbeitet hätten. Hierbei erinnert der Berichterstatter daran, daß seinerzeit 30 Schriftsteller dafür eingetreten seien, daß ein Verlag (Oxkorck ?ress) als wirklicher Verleger von Tolstoi von den Behörden anerkannt werden sollte. Tolstoi hat bekanntlich seine Werke in der ganzen Welt frcigegeben, und daher war niemand für ihre Heraus gabe und, was sehr wichtig ist, für ihre richtige Wiedergabe verant wortlich. Dies soll ein Zeugnis sein, datz der Verleger selbst den Schriftstellern, die sich manchmal frei von ihnen wünschen, so wichtig erscheint, daß sie in dem Augenblick, wo Freiheit vorhanden war, diese verwarfen und zum richtigen Weg des Biichervertriebs zurück- kehrten. Der Schreiber, der diese beiden Tatsachen vergleicht, über schreibt seine Ausführungen: »Ist der Verleger notwendig?«, und er kommt zu einer Bejahung. Die amerikanische EopyriZiit-F-rage füllt ständig die Spalten der englischen Fachblätter, da der englische Verlagshandel befürchtet, daß die Neuregelung der Bücherfchutzfrage in Amerika gegen ihn aus falle n könnte. Sch. Die Einfuhr deutscher Bücher und graphischer Erzeugnisse nach Schweden. — Im Jahre 1924 wurden insgesamt für 3 139 079 Kronen an gedruckten Büchern (in schwedischer Sprache) nach Schweden aus geführt, davon für 1837 788 Kronen geheftete und für 388 760 Kronen gebundene Bücher. Der deutsche Anteil an gehefteten Büchern betrug 1159 032 Kronen (63?L), an gebundenen Büchern 228 904 Kronen (59A). An Noten wurden für 487 536 Kronen ausgcsiihrt, davon entfallen auf Deutschland 263 784 Kronen (54^). Bedeutend ist auch die Ausfuhr Deutschlands nach Schweden, soweit graphische Erzeug nisse in Frage kommen. Die Gcsamtausfuhr an Schnellpressen, No- tationsprcssen, lithographischen Pressen und Tiegelpressen belief sich auf 986 295 Kronen; auf Deutschland entfallen hiervon 667 060 Kronen oder 67,5A. Auch der Anteil Deutschlands an der Ausfuhr von Schriftgießerei- und Setzmaschinen, Schriften (Typen), Mcssinglinien, Buch-, Stein- und Kupferdruckplatten, Walzenmasse, Klischees und Stereotypen ist teilweise sehr bedeutend. Beispielsweise belief sich der Wert der von Deutschland nach Schweden ausgcführten Typen auf 435 370 Kronen (91,5^), an Messinglinien wurden für 37 345 Kronen ausgeführt (97A). Ans den Vereinigten Staaten. — Eine Februarnummer der amerikanischen Verlegerzeitschrift ist, wie meistens um diese Zeit, den treuen Mitarbeitern des Verlagsgeschäfts: den Reisenden gewidmet (Iravsllsro' dlumdsr). Das Verlagsgeschäft drüben ist sehr viel mehr von Reisenden abhängig als in Deutsch- BSrlenAatt f. den Deutsche» Buchhandel. i>2 Jahrgang. land. Von einigen 80 Verlagshäusern sind ungefähr 4M Reisende angeführt. Wenn mehrere Reisende vorhanden sind, steht bei jedem die Gegend, die er bearbeitet. 6—12 Reisende sind bei vielen Häusern vorhanden, die größte Anzahl bei einem Verleger sindcn wir mit 26 Reisenden angegeben. Die Frauen, die ja im Buchhandel drüben sehr stark auftreten, sind im schweren Reisendenberuf noch außer ordentlich selten, doch unter den 17 abgebildeten Köpfen finden wir auch 5 Frauen vertreten. Eine alphabetische Liste führt kurz noch einmal alle Reisevertreter auf, während die Hauptliste alphabetisch nach Verlegern geordnet ist und kürzere ober längere Nachrichten über die Werke anführt, die gerade von den Verlegern durch ihre Reisenden vertrieben werden. Wie in früheren Jahren sind auch wieder die Warenhäuser angeführt, die eine BnHabteilung führen, mit den Namen der Einkäufer, hierbei treten Frauen zahlreich auf. Die Buchabteilungen der Warenhäuser haben sehr stark zugenommen. Wir erinnern uns, vor 1—3 Jahren auf einer solchen Lifte nur 300 Warenhäuser gefunden zu haben, jetzt sind es über 600. Aber die sogenannten Book-Departments find ganz gleichberechtigt anerkannte Buchhandlungen der Vereinigten Staaten. In verschiedenen Auf sätzen wird vom Reisewesen erzählt: »Der Reisende einst und jetzt« usw. Für das erste Viertel des laufenden Jahrhunderts sind die bestverkauftcn Bücher zusammengestellt worden, die jeweiligen »Lost SsIIsrs«. Die Liste fängt mit »Mainstreet« an, dem amerikanischen Spießbürger-Roman, der in über 1 Million Absatz fand, bann das auch in die deutsche Sprache übersetzte: »Wenn der Winter kommt« mit etwas unter 1 Million Exemplaren, das geht bann herunter bis zum hundertsten, dem letzten »Best SsIIsr«, der auch immer noch «inen Absatz von 304 000 Stücken erreichte. Da monatlich die »Lest SsIIsrs« aufgeführt werden, find auch die Zahlen aufg-efllhrt, in wieviel Mona ten das betreffende Buch zu den besten Büchern gehörte. Die »Main street« konnte sich 16 Monate, das zweite Buch aber 20 in der Gunst der Lesewelt halten. Sehr viele Bücher hielten sich über 10 Monate und die geringste Zahl aller »Lest Seilers« in den 24 Jahren ist 5. Dies ist natürlich, denn bei der Gleichmäßigkeit des Geschmackes und der Nachahmung der Massen in Amerika muß »man« »ttie best sellsr« gelesen haben, und bis alle lesesähigen Amerikaner das Buch ver schlungen haben, muß schon meistens ein Zeitraum von einem halben Jahr verstreichen. — Amerika betreibt Statistiken auch als Sport, und so wird jedes Jahr der bestbesuchte Film festgestellt. Die besten 40 Filme des Jahres 1924 zeigen, daß Buch und Film drüben wirk lich eine enge Gemeinschaft geschlossen haben. Uber die Hälfte dieser 40 besten sind vorher als Buch oder Theaterstück schon gut gegangen. Der Berichterstatter sagt, wenn jemand die Liste durchsieht und einen Film findet, den er nicht gesehen hat, so kann er dies nicht mehr nachholeu, da Filme ja nach einer gewissen Zeit wieder abgesetzt werden, aber er wird dann meistens in den nächsten Buchladen gehen können, um sich das betreffende Buch, das dem Film als Grundlage biente, zu kaufen. — Während in einer Nummer von Uubüslisrs' IVssüI^ die best SsIIsrs aufgezählt wurden, bringt eine spätere Nummer die 100 besten Schriftsteller der gleichen Zeit von 1900—24, da gibt es ganz gewaltige Zahlen. Die ersten zehn von ihnen konnten ihre Werke, das sind 160 Bücher, zusammen in 30 Millionen Stücken ab setzen. Hierbei ist der Vielschreiber Oppenheim mit 36 Büchern ver treten, aber durch die Vielschrciberci konnte er einzelne Bücher nicht so hoch treiben wie manche Kollegen von ihm; nur eins seiner Bücher brachte 300 000 und von den anderen kamen nur 4 über 100 000. Den großen weiblichen Einschlag im amerikanischen Schrifttum zeigt die Tatsache, daß unter den 100 besten Schriftstellern sich 36 Frauen be finden. Der Herkunft nach sind 69 echte Amerikaner, 24 Engländer, der Rest verteilt sich auf einige andere Völker. Ein Schriftsteller wird als Deutscher angegeben, das wird Hergesheimer sein. Sch. Ball der Bücherfreunde. — Die Berliner Ball-Saison, die Ver anstaltungen der verschiedensten Berufe, Gruppen, Künstler gesehen hatte, erlebte noch kurz vor ihrem Abschluß einen rein bibliophil ein gestellten Ball, der vom Felix Stössinger Verlag und Anti quariat in Berlin-Schöneberg ausgcgangen ist. Unter dem Titel »Ball der Bücherfreunde« lud ein Komitee zu diesem Ball ein, Sem außer bekannten Sammlern und Persönlichkeiten der Gesell schaft viele Künstler und auch im Buchhandel bekannt« Persönlich keiten, unter anderm Frau Prof. Corinth, Frau Tilla Durieux, Frau Thea von Harbou, Willy Jaeckcl, Ernst Oppler, N e n S « S i n t e n i s, Prof. E. R. Weiß, Prof. Adolf Weißmann und andere angchörtcn. Die Einladung war mit einer anonymen französischen Lithographie geschmückt, auf der eine Dame mit den Gesichtszllgen der Zeit ein aus Büchern verschie denen Formats zusammengesetztes Büchcrballkostüm trug. Die Eigen art des Balls, der in einem der schönsten Lokale Deutschlands, dem Pavillon Mascotte, stattfand, beruhte darin, daß als Herren- 857
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