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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1925
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- 1925-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1925
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6724 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 94, 23. April 1925. Textzurichtung in Maschinenklasse 12 (105X155 ein) für die vor hin erwähnte Satzart bei einfacher Ausführung auf 44.— Mk. (vorher 31.— Mk.), bei Platten auf 74.50 Mk. (vorher 50.50 Mk.); die bessere Ausführung kostete 50.50 Mk. (vorher 37.— Mk.) bzw. 88.— Mk. (vorher 60.50 Mk.). Wie man also angesichts der schon 1918 vorgenommenen ganz erheblichen Erhöhung dieser Grundlagen in dem Artikel »Der neue Buchdruck-Preistarif« davon reden kann, daß seit 13 Jahren diese Grundlagen keine Veränderung erfahren hätten bzw. daß diese Grundlagen heute nicht mehr zutreffen, ist ein Rätsel; anscheinend ist der Verfasser mit der preistariflichen Ent wicklung seit 1912 nicht vertraut, denn sonst hätte es die preis tariflich-geschichtliche Wahrheit erfordert, die Tatsache, daß bereits 1918 auf dem Wege der »Berichtigungen« die Durchschnitts preise für Formschließen und Textzurichtung in den einzelnen Abteilungen des Preistarifs empfindlich erhöht wurden, nicht un erwähnt zu lassen. Selbst wenn der Verfasser lediglich die Diffe renzierung zwischen Werkdruck und Akzidenzdruck im Auge hatte, durfte er an den allerdings für ihn sehr unbequemen und konzept- verderbcnden »Berichtigungen« (1918) nicht achtlos vorübergehen. Die Gänge des Buchdruck-Preistarifs sind bekanntlich teilweise sehr schwer erforschlich; um Licht in das Dunkel zu bringen, lassen wir auf nächster Seite die bereits in Nr. 299 des Bbl. (1924) aus Seite 19 206 veröffentlichte Tabelle zur Druckberechnung noch mals folgen, selbstverständlich in neuer Bearbeitung und unter Einschluß aller seit dem 28. Februar 1925 eingetretenen Preis tariflichen Veränderungen. Wenn im Bbl. unter Bezugnahme auf die verschiedentlichsten Erhöhungen der Druckpreise immer wieder betont wurde, daß an diesen ebenso unnötigen wie unberechtigten Preistreibereien jene Buchdruckcreibesitzer zweifellos das meiste Interesse hätten, die Verträge abschließen konnten, in denen vorgesehen ist, daß die vereinbarten Druckpreise sich automatisch um den Prozentsatz er höhen, der jeweils vom Deutschen Buchdrucker-Verein bekannt gemacht wird, so trifft ohne jeden Zweifel auch hinsichtlich der nunmehr vorgenommenen »Korrekturen« das Gesagte zu. Seit der Münchener Vorstandssitzung des Deutschen Buchdrucker-Ver eins ist es doch mehr und mehr durchgesickert, daß sowohl betreffs der fünfprozentigen Preiserhöhung an und für sich, als auch betreffs der »Korrekturen« von einer geschlossenen Einheit für Annahme dieser Erhöhungen nicht die Rede sein kann, es ist allerdings eine Mehrheit zustande gekommen. Man kann sich des Empfindens nicht erwehren, daß das Buchdruckgewerbe von der kurzsichtigen Anschauung nicht loskommen kann, nur in weiteren Erhöhungen der Preise alles Heil zu erblicken, was aber bei näherem Zusehen zum Unheil sich wenden muß. Seit fast Jahresfrist hat das deutsche Buchdruck gewerbe eine ständig sich bessernde Geschäftslage zu verzeichnen, die Auftraggeber sind bis zur Stunde in 90 von 100 Fällen auf die Druckereien angewiesen und nicht umgekehrt. Da sollte man annehmen, daß die Durchdrückung aller Positionen des Preis tarifs eine von selbst sich ergebende Selbstverständlichkeit sein müßte, aber dieser Annahme steht die unbestreitbare Tatsache gegenüber, daß gerade in dieser Zeit eines befriedigenden, guten bis sehr guten Geschäftsganges, der auch von der »Zeitschrift« zu gegeben wird, sich bei Angeboten Preisdifferenzen ergeben haben, die mehr als auffällig sind. In den Kreisen der Buchdruckereibesitzer bezeichnet man Preis abweichungen bis zu 25?L als etwas Alltägliches, worüber sich niemand weiter aufregt, die Differenzen gehen weiter bis zu 50 und mehr Prozent. Die Ausschaltung einer gesunden kauf männischen Konkurrenz läßt sich eben nicht durch Paragraphen preistariflicher Natur erzwingen, was schon im Wesen des Buchdruckereibetriebes begründet liegt. Statt alles und jedes Heil von preistariflichen Bestimmungen und Beschlüssen zu er warten, wäre es in den meisten Fällen wohl weit besser, sich der Betriebsorganisation oder auch Betricbsreorganisatiou etwas mehr anzunehmen, Minderleistungen in gewissen Abteilungen gründlich nachzugehen und eine bessere Prosperität mit solchen und ähnlichen Reformen zu erstreben. Nie und nimmer wird es aus der Welt zu schaffen sein, daß ein weniger gut ge leiteter und eingerichteter Betrieb zur Vollendung einer Druck arbeit an Satz- und Drnckstunden mehr benötigt als ein rationell geleiteter Betrieb, der bei vielleicht noch besserem quali tativen Ausfall zur Anfertigung der Druckarbeit weit weniger Zeit beansprucht. Eine solche überaus gesunde Konkurrenz durch den Preistarif beseitigen zu wollen, wäre wirtschaftlich die größte Unklugheit, und ihre Durchführung ist, wie die Erfahrungen seit Jahr und Tag, besonders aber in so auffälliger Art im letzten Jahre beweisen, völlig unmöglich. Weil nach Ansicht des Haupt- Vorstandes des Deutschen Buchdrucker-Vereins angeblich »die Preiserhöhung um 5A auch diesmal den vollen Ausgleich für die seit November 1924 eiugetreteue Produktionsverteuerung nicht bringt«, ist er bemüht gewesen, das an dem »vollen Ausgleich« noch Fehlende in Gestalt preistariflicher »Korrekturen« hereinzu holen. Das bei diesem Bemühen herausgekommene Ergebnis ist in seiner finanziellen Auswirkung für den Verlagsbuchhandel so ungünstig, daß es dem größten Widerstand begegnen und der unbe dingten Ablehnung verfallen muß (vergleiche die Drucktabelle). Die preiserhöheuden »Korrekturen« betreffen hauptsächlich die Durch schnittspreise für Formschließen und Textzurichtung, die Fort- druckprcise Pro Tausend und das Ein- oder Ausschießen der Auf lage mit Makulatur oder dergleichen. Eine weitere auffällige Verteuerung weisen die Preise für das Matern und Ausgießen derselben auf. Nach der 7. Ausgabe des Preistarifs vom Juni >924 wurden für das Matern und Ausziehen eines Druckbogens in Oktavformat im Ausmaß von 3420 nein einschließlich einer 20prozentigen Zurückvergütuug für Metall 38.75 Mk. berechnet. Nach der neuen, 8. Auflage des Preistariss beträgt dieser Preis 51.30 Mk., der Aufschlag beträgt also nicht 15X?L, sondern in folge der »Korrekturen« 32,39?L. Die preistarifliche Berechnung für Matern und Ausziehen (Stereotypieren) scheint selbst solchen Kreisen über die Hutschnur zu gehen, die sonst den Preistarif in jeder Hinsicht verteidigen. So wurde in der in Berlin allwöchent lich erscheinenden »Buchdrucker-Woche« kürzlich ausgeführt, daß »die Berechnung der Rotationsstereotypie nach ß 83, Ziffer 4 des Buchdruck-Preistarifs ohne Frage für Lohnbuchdruckereien un durchführbar ist. Wir kennen wenigstens keine Zeitungs-Lohn- druckerei, der die Stereotypie in jener Höhe bezahlt wird«. Zur Erläuterung der Tabelle, welche die Entwicklung und Steigerung der Druckprcise veranschaulicht, sei bemerkt, daß preis- tariflich unter »einfacher Ausführung« Druck gewöhnlichen Satzes mit leichter Zurichtung und auf den üblichen, nicht schwierig zu verarbeitenden Papieren verstanden wird. Die »bessere Ausführung« umfaßt den Druck von Werken mit schwierigem Satz bzw. aus Schriften besonderer Eigenart oder mit sorgfältiger Zurichtung und auf besseren, besondere Behandlung erfordernden Papieren. -Die e i n g e k l a m m e r t e n Zentimeterangaben in der Tabelle beziehen sich ans die Anführung der Maschinen in den Prcistarifcn von 1924 und 1925. Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, waren früher 7 Maschinenklassen vorhanden, während die Preistarife von 1924 und 1925 es bei 5 Maschinenklasscn (Schnellpressen) belassen. Die Eingruppierung erfolgte in der Weise, daß die neuen (cingeklammerten) Formate den bisherigen möglichst gleichkommen. Die Prozentkolonncn in der Tabelle (jeweils neben der Jahreszahl 1925) geben die ab 28. Februar 1925 im Vergleich zum Staude vom Juni 1924 erfolgte Preiser höhung an, wobei es sich auch ergibt, welchen preiserhöheuden Ein fluß die erfolgten »Korrekturen der Grundlagen« im Gefolge hatten. Statt 1514 beträgt diese Erhöhung gegenüber Juni 1924 bis zn 31,6-L. Die Steigerung der Durchschnittspreise für Formschließen und Textzurichtung im Verhältnis zur Vorkriegszeit (1912—1918) läßt sich aus folgenden Beispielen ersehen: Das Schließen und Zurichten einer einfachen Platten form gemischter Satz (alte Maschinenklasse 11, neue 10) kostet jetzt 148.65 Mk- gegenüber 41.— Mk. in der Vorkriegszeit (d. h. bis 1918), also eine Verteuerung um 107.65 Mk. oder 262,56^. Die bessere Druckausführung nach diesem Beispiel kostete früher 49.— Mk., jetzt 185.50 — 136.50 Mk. mehr oder 278,57?L. Bei der Mn- schiuenklasse 6 kostete diese Plattenform (einfache Ausführung)' in der Vorkriegszeit 12.— Mk., jetzt 28.60 Mk. — 16.60 Mk. mehr oder 138,33^, bei besserer Ausführung früher 14.50 Mk., jetzt 36.20 Mk. - 21.70 Mk. mehr oder 149,65A. Beim letzten Bei spiel ist zudem noch zu berücksichtigen, daß das neue Format noch etwas kleiner als das alte ist (53X72 ein bzw. 50X70 ein). Aus der Tabelle geht demnach klar hervor, daß die Durchschnittspreise
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