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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1925
- Strukturtyp
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- 1925-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1925
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- Deutsch
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für den Nachwuchs, für Gehilfen und Lehrlinge, für die Schüler der Buchhändler-Lehranstalt usw. wird das Zimmer ständig Anziehungs kraft behalten. »ein Buchhändler sollte versäumen, die Gcsamtausstellung so- icke dieses Sonderzimmer zu besichtigen, sobald sich ihm Gelegenheit dazu bietet. K. Schmidt. Boi» Wiener Buchhandel. — Eine Strafsache, bei der es sich um die Anwendung des Sittlichkeitsparagrapheu wegen der Verbrei tung von Zeichnungen des Berliner Karikaturisten und Zeichners George Grosz handelt, hat in der Lffentlichkeit noch weit größeres Aussehen gemacht als in den duchhändlerischen Kreisen, weil die An gelegenheit zu grundsätzlicher Stellungnahme zu der Berechtigung sa tirischer und erotischer Kunst Anlaß gab. Vor einiger Zeit hatte die Prüssestaatsauwaltschast aus der Mappe »Leee nomv« von George Grosz, die im Malik-Verlage in Berlin erschiene« ist und von der Wiener Filiale dieses Hauses ausgelicsert worden war, 22 Bilder unter dem Vorwurf, daß sie unsittlich seien, beschlagnahmt und deren Verbreitung verboten. Den gesetzlichen Bestimmungen ent sprechend, ließ cs die Behörde nicht bei diesem objektiven Verfahren bewenden, sondern erhob vor dem Schwurgericht die Klage gröblicher Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit, und zwar, da der Urheber, der Zeichner Grosz, sich außer Landes befindet, gegen den Verbreiter, den Prokuristen der hiesige» Firma Malik-Verlag, H ans F rank l. Am ltz. April fand vor dem Schwurgericht die Verhandlung statt, von der nichts als das Urteil berichtet werden kann, da trotz Gegenvorstel lungen des Verteidigers sofort nach Eröffnung die Lfscntlichkeit aus geschlossen wurde. Tie Geschworenen — es waren 11 Männer und eine Frau — beantworteten die Fragen nach vollbrachter und nach versuchter Verletzung der öffentliche» Sittlichkeit mit je acht Ja gegen vier Nein, worauf der Gerichtshof den Angeklagten zu 14 Tagen ein fachen Arrests, bedingt mit zweijähriger Bewährungsfrist, verurteilte. Der Verteidiger behielt sich die Ergreifung der Rechtsmittel vor. Jene TagcSblätter, die schon die Erhebung der Anklage seitens der Staatsanwaltschaft abfällig beurteilten und den Satiriker des Stiftes sehr warm in Schutz nahmen, sind selbstverständlich mit ö>em Urteil der »Volksrichter«, die sonst als die Vertreter des Volks millens bezeichnet werden, nicht einverstanden; dagegen be-gnnge» sich manche Blätter mit der gedrängten Berichterstattung, ohne in der Sache selbst Stellung zu nehmen. Das P o stjs p a r k ä s s e n a m t veröffentlicht eine Mitteilung, wonach eine im Frieden bewährte und durch die Kriegs- und Nach- kricgsvechüllnlsse gestörte Einrichtung wieder ausgenommen wird: Vom 1. Mai an wird das P o sts p a rk a s s e n a m t wieder d e n Verkehr mit Deutschland unterhalten, svdaß von diesem Tage angefangen wieder Beträge zwischen den öster reichischen Scheckkouten und den Konten bei den deutschen Postscheck ämtern werden überwiesen werden können. Die besondere Gebühr für AuSlandliberweisung wurde auf ein halbes Promille herab gesetzt. Scheckkontoinhaber, welche Zahlungen ins Ausland anweisen, brauchen jetzt nicht mehr die schriftlichen Erklärungen über den Anlaß und Zweck der Zahlungen den Schecks beizugebcu. Ebenso entfällt jetzt die Beibringung solcher Erklärungen bei llberiveifungen und Erlags- scheineinzahlnngen ans österreichische Scheckkonten ausländischer Konto inhaber. Die deutschen Verlagsbuchhändler, die bei der Wiener Postsparkasse Konto unterhalten, werden diese Erleichterung des Ver kehrs gewiß gern zur Kenntnis nehmen. Der Krtedensschluß hat seinerzeit der neugegründeten Republik Österreich die schwersten Verluste an deutschem Land und deutschem Volk zugefügt, aber auch einen kleine» Zuwachs gebracht: das Bur- gcnland; man sollte es eigentlich das Burgenländchen nennen. Es ist sicher bemerkenswert, daß erst im diesen Tagen, nach jahrelangen Verhandlungen und Debatten, eine Einigung über die Hauptstadt des Burgenlandes erzielt wurde: als Siegerin ging Eisenstadt aus den Kämpfe» hervor. Diese neue Hauptstadt hat recht viele Alter tum er, unter anderem ein vielbewundertes Schloß Esterhazys aus dem Jahre 1688, einen berühmten alten Friedhof und beinahe ganze 3100 Einwohner. Der Buchhandel daselbst beruht auf zwei Augen, oder, wenn man einen Drucker als Verleger noch mitrechnen will, auf vier Augen. Als Sitz der Landesregierung mit einem großen Stäbe von Beamten wird Eisenstadt zweifellos einen Aufschwung nehmen. Wien, 18. April 1925. »Sphynx«, Verein jüngerer Buchhändler in Hamburg-Altona. — Sonnabend, den 2. Mai 1925, findet in den Gesamträumcn des Gesell schaftshauses »Alte Schmiede« in Groß-Flottbek, Lsdorscr Chaussee 1, das Frühliugssest der »Sphynx« statt. Gute Musik steht zur Verfügung. Heitere Vorträge, ein Schwank aus dem Buchhändlerleben sowie eine Tombola werden für Unterhaltung und Abwechslung in den Tanzpausen sorgen. Eintrittskarten zum Preise von 1.25 Mark sind bei allen Vereinsmitgliedern und in der Geschäfts stelle, Heuberg 9, zu haben. Wir bitten, die Karten rechtzeitig im Vorverkauf zu entnehmen. Beginn 8 Uhr. Alke Kollegen uns Kol leginnen des Hamburg-Altvnaer Buchhandels nebst Angehörigen und Freunden sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingekaden. Der Festausschuß. Aus Großbritannien. — Schon mehrfach nach dem Kriege tagte kn England der internationale Antiquar-Verein. In den vorigen Jahren las man von Gästen aus Frankreich, Belgien und Holland. Der lange Bericht der diesmaligen Tagung, Ende Januar, weiß nichts von auswärtigen Bcrufsgenossen zu sagen. Als einziger auswärtiger Gast wurde der amerikanische Generalkonsul begrüßt, sonst vertraten nur Engländer die Jnternationälität eines Berufs, von dem aner kannte Hauptvertreter in Deutschland sitzen. An einem ging man aber in England nicht vorbei: Auf mehreren Seiten wird der 7V. Geburtstag und das 40jährige Geschäftsjubiläum unseres Karl W. 'Hierfemann in .kubliskers' Circular erwähnt und uns der Festschrift die Bilder des Gefeierten, feines Geburtshauses und des großen Geschäftshauses ln der Leipziger Königstrahe wiedergegeben. Aus Italien. — Nach amerikanischem, englischem, deutschem und französischem Muster hat auch die italienische Regierung einen Werbe dampfer hinausgesandt. Die Reise dauerte 8 Monate und ging nach den südamerikanischen Staaten, wo ja ständig oder als Sachsengängcr 1—3 Millionen Italiener Arbeit finden. Die Buchabteilnng umfaßte Bücher, die in den letzten 10 Jahren in Italien herausgckommen sind. Die Buchausstellnng war durch eine Treppe vom Mnsiksalon aus zu erreichen, und die in offenen Kästen an den vier Wänden ausgestellten Bücher waren nach Verlegern geordnet. Auf Gestellen waren Luxus ausgaben »an Ketten« ausgestellt. Der Bericht sagt, daß der Erfolg nicht sehr ermutigend war. Die italienisch sprechende Bevölkerung der besuchte» Länder »kaufe mehr Autos und Kriegsmaterial«. Der Grund ist anderswo zu suchen. Die italienische Auswanderung um faßt mit sehr, sehr wenig Ausnahmen nur die unterste Bevölkerung Italiens, und man kann annehmen, daß sehr viele Analphabeten dabei waren und sind. Der Italiener, dem es gut geht, verwächst sehr schnell mit der ihm verwandten slldamerikanischcn Umgebung, seine Kinder lernen Spanisch und gehen in spanische Schulen, und erwachsen kom men sic ebensowenig sür italienische Bücher in Frage wie ihre Eltern. In »Inbri cksk Oiorno« wirb idem »Zaubcrberg« von Thomas Mann eine lange Besprechung gewidmet. Die Verfasserin, die sich über die deutsche Literatur immer außerordentlich gut unterrichtet zeigt, will ihren Landsleuten erklären, ivas ein »E r z i e h n n g s r o m a n« ist (sie druckt dies deutsche Wort ab), dazu braucht sie 14 Wörter: »un lübro cks nnrrn io sviluppo cislla vclueawons spiritusls oci inlsl- lsotuals cii un uomo«. Natürlich kommt es auch einmal umgekehrt vor, es zeigt aber doch den Gedankenreichtum der deutschen Sprache, die es eben nicht nötig hat, »eben ihrem Reichtum noch Fremdwörter anf- zkinchmcn. Sch. Die internationale Buch-Messe in Florenz. — Der Arbeitsausschuß der zweiten internationalen Buchmesse in Florenz gibt bekannt, daß der König von Italien gelegentlich einer Audienz, in der er zusammen mit dem Bürgermeister von Florenz den Präsidenten des Ausschusses empfing, mitteiltc, daß er am 3. Mai in Florenz eiwtresfen werde, um die Buchmesse, bei der offiziell 22 Staate» vertreten sein werden, zu eröffnen. Die Regierung von Siam hat dem Messeamt in Florenz über 4000 Bände zugehen lassen. Unter ihnen befinden sich auch die sämtlichen Werke des gegenwärtig regierenden Königs Rania VI., so wie 100 illustrierte Bücher, darunter ein siamesisches Handbuch über Venedig und eine sehr schöne Ausgabe der siamesischen Übersetzung von Shakespeares »Romeo und Julia«, die besonderer Beachtung wert erscheint. Auch in der japanischen Abteilung werden viele Jllnstra- tivnsdruckc und seltene Bücher zur Ausstellung gelangen. Gleichzeitig »nt der Buchmesse wird in Florenz eine Sonderausstellung von reli giöser Literatur und von Heiligenbildern stattfinden. Deutsches Institut in Portugal. — Von der rsc-ulckscis cts Lstrss der Universität Coimbra wurde vor kurzem mit Unterstützung der portugiesischen Negierung lei»! Deutsches Institut gegründet, bcm ltzas Studium der Sprache und Kultur Deutschlands und der Pflege enger Beziehungen zur deutschen Wissenschaft und Kunst obliegt und dessen Friedrich Schiller.
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