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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1925
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- 1925-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6889 96, 25. April l925. Redaktioneller Teil. (Nr. 52.) Bekanntmachung. Um bei der Jubiläums-Kankate-Tagung 1625 den platten Ablauf der einzelnen Festlichkeiten innerhalb des ver fügbaren Zeitraumes zu gewährleisten, war es erforderlich, eine genaue Regelung der Ansprachen vorzunchmen, auf deren Einhaltung bestanden werden must, wenn nicht die einzelnen Feierlichkeiten ins Uferlose ausgedehnt werden sollen. Die beteiligten Stellen, deren Vertreter das Wort er greifen sollen, sind durch Rundschreiben von dem Verlauf der einzelnen Feierlichkeiten unterrichtet worden. Vereine und Kör perschaften, die über die vorgesehene Anzahl von Rednern hinaus bei der Jubiläumstagung zu Gehör zu kommen wünschen, werden gebeten, sich mit dem Unterzeichneten 1)r. Hellmuth von Hase, Leipzig, Nürnberger Straße 36, in Verbindung zu setzen. Während der Weihe des Ehrenmals für die gefallenen Buch händler wird nur der Kranz des Börsenvereins niedergelegt; weitere Kränze können nach Beendigung der Feier und nach erfolgter Räumung des Platzes niedergelegt werden. Beim Festmahl am Kantate-Montag ist nur eine Rede des Ersten Vorstehers vorgesehen. Leipzig, den 23. April 1925. Der Festausschuß des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: vr. Hellmuth von Has e. Zur Stadtreifendenfrage. (Vgl. Bbl. Nr. 36 vom 12. Februar 1825.) Als wir mit unserer Veröffentlichung in Nr. 36 vom 12. Fe bruar zur Aussprache über die Frage des Stadtreisevertriebs an zuregen versuchten, hofften wir auf eine lebhaftere Beteiligung. Bisher sind uns jedoch nur verhältnismäßig wenig Stimmen zu gegangen. Herr Horst Jahn (Uhlands Technische Bibliothek, Leipzig) glaubt in der Stadtreisendensrage keine Gefahr für das Sorti ment sehen zu müssen. Er schrieb uns: Ich verstehe nicht, daß die Veröffentlichung eines Brieses, wie des in Nr. 36 des Bbl., dem Sortiment nur eine Minute Sorge machen kann. Biicherreisende und Reiscbuchhandlunge» hat es doch schon vor dem Kriege gegeben und kein Mensch hat sich darüber auf geregt. So schön aber, wie die »abgebaute Lehrerin« schreibt, ist das Bücherreisen nicht. Ich garantiere, wenn die Geschichte nur halb so gut wäre, wie es dem Schreiben nach aussieht, dann wäre jeder dritte Mann Bücherreisender. Die Neisebuchhandlungen brauchten nicht mehr über Schwindelmanöver zu klagen, um trotz alledem immer wieder hineinzufallen. Es wird ja keinem Menschen cinfallen, die Unreellen z» beschäftigen, wenn genug reelle Leute vorhanden sind, die fehlen aber. Darum scheint mir der ganze Brief »gestellt« zu sein. Es sollen sich eben recht viele in dem »schönen neuen Beruf« versuchen, vor allem aber in Sontra! — Und der Erfolg: Hunderte werden ihre letzten Pfennige für »Mustcrkautionc»« hintcrlegcu, Hunderte werden wie Bettler ein den Türen stehen und ihre Klassiker nsm. anbietcn, und säst alle werden in bitterster Enttäuschung erkennen, daß sie ihre j Zeit und ihre Kraft einem Phantom geopfert haben. Fünf Minuten Überlegung müßte doch ergeben: der Buchhandlungsreisende kann sich allerhöchstcns für zehn Werke zugleich verwenden. Der Geübte ver treibt überhaupt Hur eins! Wer soll nun ausgerechnet sür das eine oder für eines von den zehn Interesse haben? Also ist es »die Kunst des Verkaufcus«, die lediglich ausschlaggebend ist. Der Büchcrreiscndc muß so geschickt und so lange reden können, bis er dem glücklichen Käufer das Buch ausgedrängt (»augedreht«) hat. Ist das eine Auf gabe sür das vornehme Sortiment? — Und der vornehme Verlag? Es ist wahr, daß viele gute Verleger an Reisebuchhandlungen liefern; es geschieht aber in der Regel nur, um ältere Bestände an den Man» zu bringen. Verdient wird nicht viel dabei, den wahren Nutzen an der ganzen Geschichte hat der Sortimentsbuchhandel: Die Kunden des Reisebuchhandels zu erreichen ist ihm sowieso unmöglich, dazu gehört ein ganz anderer, grundverschiedener Apparat; wohl aber er möglicht der Reisebuchhandel dem Verleger, größere Auslagen zu drucken, Unansehnliches (Kriegsausgaben!) abgustoßen, und dadurch kommt das Sortiment in die angenehme Lage, seiner (Stamm-)Kund schaft gute Bücher zu erträglichem Preis anbieten zu können. Andere Stimmen sind nicht so optimistisch in der Beurteilung der für das Sortiment möglichen Gefahr. Aus Bamberg hörten wir, daß der Leiter einer Mittelschule dort bereits darüber Klage geführt hat, daß »beinahe täglich seit Anfang November v. I. ein oder mehrere Bücher-Reisende ihn und die Lehrer belästigen«. Gerade in Lehrerkreisen hat also die Erscheinung offenbar doch wohl größeren Umfang angenommen. Dieselbe Stelle betonte auch, daß es sich insofern doch um eine veränderte Lage handele, als die neuen Reisenden jetzt direkt für den Verlag, nicht aber mehr ganz auf eigene Rechnung arbeiten. Es heißt in der Zu schrift: Meistens werden solche Biicherreisende in den Versand-Ge schäften angestellt, die ohnedies für das Sortiment eine große Kon kurrenz bedeuten. In jüngster Zeit konnte ich jedoch feststellen, daß große angesehene Verlagsbuchhandlungen Biicherreisende hinaus senden, die nicht etwa die Sortimenter anfsuchen, sondern alle städtischen und Staatsbehörden, Beamte jeder Kategorie, Kaufleute, kurz von Haus zu Haus gehen und Aufträge entgegennehmcn für den Ver lag, der solche dann, meistens mittelst Nachnahme, expediert. Die Initiative liegt nicht immer auf Seiten des Verlags. Vielmehr hat offensichtlich der Beamtenabbau die neue Bewegung recht eigentlich erst ausgelöst. Vor allein scheinen die stellen losen Junglehrer eine besondere Rolle dabei zu spielen, von denen es angeblich allein 25 000 in Deutschland gibt. Daß ganz plan mäßig gearbeitet wird, dafür ist nachstehendes Rundschreiben, das offensichtlich im großen verbreitet worden ist, ein Beispiel: St. L L. Heilbronn, den 19. März 1925. Buchvertretuugen Lcrcheustr. 12/1. Hcilbronn a. N. Betress: Verlagsvertretuug. Vcrchrlichcr Verlag! Als uuverwendete Junglehrer sind wir genötigt, uns nach einer Existenz umzusehen, die unserer Vorbildung entspricht. Wir beabsichtigen daher, Büchervertretungen zu übernehmen. Herr L. ist schon seit einiger Zeit Vertreter der H.'schen Buch handlung in O. und hat sehr gute Erfolge erzielt. Wir werden unsere Arbeit cinstellen aus die vier Stichwortc: Jugend — Schule — Heimat — Volkstum. Um unser Ziel zu erreichen, können wir aufIhre Verlags- erscheinu »gen nicht verzichten. Wir erlauben uns daher die höfliche Anfrage, ob Sie geneigt wären, uns die Vertretung Ihres Verlags zu übertragen. Sollten Sie dazu bereit sein, so erbitten wir uns freundlichst 1. Ihre Verlagsprospekte, 2. eine Musterkollektion, 3. eine Angabe Ihrer Rabattsätze bzw. ob Sie uns zu Vcrleger- preisen liefern können. Referenzen: Studiendirektor De. W. H.; Stadtbibliothekar M.; Eh. L-, Leiter der Volkshochschule; Hauptschristleiter vr. W. D. Für Ihre geschätzte Antwort bestens dankend, zeichnen Hochachtungsvoll St. L L. Ein anderes Beispiel wurde uns aus M.-Gladbach mit- geteill. Dort wurde in fünf Fällen folgender Werbebrief fest gestellt: ?. ?. Hierdurch möchte ich an Sie die Bitte richten, mir den Vertrieb Ihres Werkes: ........ .« an Private zu gestatten. Ich bin, stellenloser Junglehrer und will durch Besuch vornehmlich in Kreisen der Geistlichkeit und des Lehrerstandes für dieses Buch werben, um so meinen Unterhalt zu bestreiten. Gleichzeitig möchte ich an den Vertrieb die Bedingung knüpsen, daß der Käufer das Buch kostenlos per Nachnahme zu ge stellt bekommt, so daß ein von mir bezogenes Buch ihm keine andere Auslage verursacht, wie ein in der Buch handlung gekauft es. Ihren Bedingungen usw. Junglehrer.
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