Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1925
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- 1925-04-25
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günstige Auswirkung aus die Papierprcise eine Selbstverständlichkeit sein müßte. Allerdings wurde »och in den letzten Wochen gemeldet, daß der Papicrholzmarkt nach wie vor fest ist, und die Festigkeit dieses Spezialzweiges hatte bei Bezügen aus zweiter Hand sogar verschärfte Zahlungsbedingungen zur Folge. Auf alle Fälle herrscht aber jetzt bei den Papicrvcrbrauchcrn insoweit Klarheit, daß sie den sattsam bekannten Einwendungen der Papierfabrikanten, an den Papierpreis erhöhungen seien in erheblichem Maße die Preise für Papierholz schuld, mit unwiderlegbaren Gegenbeweisen entgegentreten können. Die Allslandlieferungen der deutschen Papierfabriken belebe» sich wieder mehr. Die Rückwirkung aus die Preisgestaltung im In land muß vorerst abgewartet werden. Auf alle Fälle muß aber dem groben Unfug ein für allemal ein Ende bereitet werden, baß die gleiche Papierqualität an das Ausland billiger abgegeben wird als an das Inland- Von Sowjet-Rußland sinü in den letzten Wochen mehrere größere Papierbestellungcn bei deutschen Papiersabriken ge tätigt worden. Diese Aufträge sollten, wie die »Deutsche Allgemeine Zeitung« mittcilte, ursprünglich nach Finnland vergeben werden, doch waren mit den finnländischen Fabriken hinsichtlich der Lieserungs bedingungen Schwierigkeiten entstanden. Infolge der steigenden Nach frage auf dem russischen Markt nach aus dem Auslande eingeGhrtem Papier wird in diesem Jahr mit einer Einfuhr von Papier nach Rußland in der Höhe von 40—60?L der inländischen Produktion ge rechnet. Von besonderem Interesse ist wohl auch eine vom Inter nationalen statistischen Bureau im Haag herausgegebene Zusammen stellung der Preisentwicklung für Zeitungsdruckpapier in den ver schiedenen Ländern seit der Vorkriegszeit, die wir nachstehend solgen lassen: Deutschland 1913 —.20 für 1 kß Holland 1913 10 75 ü. für 100 kx Schweden 1913 19.70 Kr. f. 100 KZ Brit. Südafrika 1919 42/1^ sb f 100 Ibs. Kanada 1913 2.19Dollarf.100Ibs. Ver. Staaten 1919 3.90Dollnrf.100lbs. Japan 1913 - 99 Von s. lOPfd. 1924 Dezember —.30 f. 1 K^ 1924 November 21 ll. f. 100 kg 1924 November 28 Kr. f. 100 kg 1924 Juni 25 6 sb s. 100 los. 1924 Oktober 3.50Dollarf. 100 Ibs 1924 Oklober3,80Dollarf.100Ibs. 1924 Oltober 2.15 Xon f. lOPfd Ein »Beobachter« des Papicrmarktes betont in einem in der - Papier-Zeitung« veröffentlichten Artikel, daß cs dringend erforder lich sei, daß die Papiererzeugung dem Beispiel der Zellstosferzeugung solgen solle; die Preise müßten nämlich bis Ende Mai unverändert bleiben, soweit nicht schon Erhöhungen etngetreten seien. Die Papier- erzeugung solle die etwa notwendig werdende Neuordnung der Preise ab Juni Hand in Hand mit der Zellstofferzeugung Mitte April vor nehmen. Man darf wohl gespannt darauf sein, was bei diesem Hanö- inhanöarbeiten herauskommt. Nach den bisher seitens der Papier verbraucher gemachten üblen Erfahrungen wird unter »Neuordnung der Preise« sicherlich wieder eine Erhöhung der Preise zu verstehen sein. Die Papierverbraucher müssen- daher aus der Hut sein, daß ihnen über Nacht nicht wieder — wie so oft — das Fell über die- Ohrcn gezogen wird. Daß cs weit leichter ist, überspannte Preise zu diktieren, als von der Kundschaft zu erhalten, ist daraus zu ersehen, daß eine Zeitlang die Preiserhöhungen der Fabriken auch vom Großhandel durchgedrückt werden konnten; das ist in der letzten Zeit aber glücklicherweise ganz anders geworden, da der begrüßens werte, vielfach organisierte Widerstand der Verbraucher die Bezahlung der letzten Aufschläge einfach ablehnte. Würde man die Fabriken und den Großhandel schon mal des öfteren auf ihren Papieren sitzen lassen, dann würde die Entschlossenheit zu Preiserhöhungen sicherlich auf fällig zusammcnschrumpfen. Auch das zu durchsichtige Verlangen der Papierfabriken nach langen Lieferfristen sollten die Papierver braucher nur nicht zu wörtlich und zu tragisch nehmen. Den Papier- sabrikanten geht es vor allein darum, sich ein etwaiges Risiko ver tragsmäßig zu sichern, falls zwischenzeitlich Preiserhöhungen ein- treten sollten. Solchen Diktatsgelüsten der Papierfabriken muß seitens der Papierverbraucher ein unzweideutiges Paroli geboten werden. Falsch angebrachtes Nachgcben und schwächliches Verhalten — auch dem Großhandel Gegenüber — gehen ganz bestimmt aus Kosten der Verbraucher. Dem Druck der Papierfabriken muß seitens der Ver braucher ein noch größerer Gegendruck entgegengesetzt werden. Ein hart umstrittener Punkt ist auch der Kampf um sreiblci - b ende oder festc Prcise. So wie der gegenwärtige Stand der Preise der Rohmaterialien keine Papierpreiserhöhung bedingen kann, so ungerechtfertigt ist auch die Forderung nach freibleibenden Preisen. Das Wort »freibleibend« riecht allzusehr nach Inflation und ist daher mit Recht verpönt. Wie mitgeteilt wird, nimmt der Verein der Papiergroßhändler nunmehr von der Klausel »freibleibend« Ab stand. Hoffentlich zieht dieses Beispiel auch bei den Papicrfabri- kanten. Wenn die Papierverbraucher cs grundsätzlich ablehnen, sich ans diese Klausel einzulassen, dann dürfte auch in dieser Hinsicht wieder ein Stück des wirtschaftlichen GcsnndungSProzesscs durchgcsührt sein, VVUeilblatt f. den Drutlchen Buchhandel. 18. Aahrgan«. Nach der Stabilisierung unserer Währung ist die Klausel »freibleibend« eine durchaus ungerechte Forderung, die nur dazu angetan ist, das geschäftliche Vertrauen im In- wie Ausland unnötigerweise zu er schüttern oder gar zu untergraben. Diesen Jnflationsbehelf sollte man endlich zum alten Eisen werfen. Dieser wirtschaftlich so wich tigen Angelegenheit dürfte man auch seitens der Regierung etwas inehr Aufmerksamkeit zuwenden; ein Keil treibt bekanntlich den andern, und da darf die Regierung nicht Gewehr bei Fuß stehen, denn sonst schlagen ihr die Dinge eines Tages wieder über dem Kopf zu sammen, und dann ist natürlich eine Sanierung dieser schädlichen Zustände weit schwieriger, wenn nicht gar unmöglich. Da wird man unbedingt dem Vertreter in der »Papier-Zeitung« zustimmen müssen, der da schreibt: »Besser wäre die Rückkehr zu den Vorkriegszustänben, wo die Großhändler und Großverbraucher für die stille Sommerzeit ihren Bedarf auf Monate hinaus bestellten und den Fabriken so die Möglichkeit gaben, über die Flaute wegzukommen und auch in den Zeiten guter Beschäftigung selten mehr als drei bis vier Wochen Lieferfrist zu brauchen.« Wer die Verhältnisse aus dem Papiermarkte aber etwas näher kennt, wird die jetzt so vielfach ausbedungene übliche Lieferungszeit von drei und mehr Monaten nicht gar so ernst nehmen, man hat vielmehr die Empfindung und schließlich auch die Über zeugung, daß diese langen Lieferfristen nur gefordert werden, um an den »festen Preisen« vorbeizukommen und sich dafür in den ver meintlich zuverlässigeren Hafen der »freibleibenden Preise« flüchten zu können. Mit dieser geschäftsunklugcn und die Wirtschaftlichkeit be drohenden Gepflogenheit muß aber so bald als möglich auf der ganzen Linie Schluß gemacht werden, und die Papierverbraucher sollten ihren Stolz darin erblicken, sich als ganze Männer in dieser Hinsicht zu zeigen. Organisierte Abwehr muß die Parole sein! Erfreulicherweise scheint man den »gleitende» Preisen« nun end lich energisch an den Kragen gehen zu wollen. So wird z. B. aus Breslau berichtet, daß die dortige Leitung des Deutschen Buchdrucker- Vereins ihre Mitglieder ersucht, diejenigen Papierlieseranten namhaft zu machen, welche Festpreise nicht gewähren, sondern die zur Zeit Ser Lieferung jeweils geltenden Preise als maßgebend anerkannt wissen wollen. Also: Abwehr auf der ganzen Linie! Nicht unerwähnt bleibe auch eine Äußerung des Reichswirtschafts- mimsters vr, Ncuhaus, die er kürzlich in einer Rede im Haushalt ausschuß des Reichstags aussprach. Er wies darauf hin, daß der Begriff »freibleibend« auch in den versteckten For men, in die er sich neuerdings zu Neiden piflege, verschwinden m üs-sr. Ulaerva. ckalrrbuelr cker Aslekrtsn Veit. Unter re- cksktionsllsr Mtardeit von vr. v. vpstsin Iirsg. von vr. O. vücktks. 27. -lakrg. 1925. verlin: Voller cks Ornz-ter L 6o. XXX, 1942 8. mit Lilclnis. 6ed. IUK. 40.—. Ein glänzendes Beispiel deutschen Hcrausgeberfleißcs ist die Minerva, und doch wäre es kaum möglich, dieses Jahrbuch der ge lehrten Welt immer mehr zu verbessern und zu vervollständigen, wenn es nicht in der ganzen Welt Freunde nnd Förderer hätte, sttr die es ebenso wie für uns unentbehrlich ist. Wie alle international eingestellten Unternehmungen erlitt es durch den Krieg, der auch die geistigen Fäden zerriß, eine starke Einbuße. Daß es bis in die jüngste Zeit hinein noch nicht vollends gelungen war, die geistigen Beziehungen zwischen Deutschland und der übrigen zivilisierten Welt wieder an- zukniipfcn, wissen wir unter anderem aus der Tatsache, daß inter nationale Gelehrten-Kongresse ohne unsere Vertreter abgehalten wur den. Wenn cs aber dem Herausgeber und Verleger der Minerva, deren 27. Jg. — der 4. seit Kriegsende — vor kurzem erschienen ist, in verhältnismäßig kurzer Zeit gelungen ist, das Jahrbuch aus einen Stand der Vollständigkeit zu bringen, die dem letzten Vorkriegsband nicht Nachsicht, ja diesen an Umfang sogar noch übertrifft, so haben sie es dem Umstand zu verdanken, daß kein anderes Land etwas Gleichwertiges zu bieten hat und die Minerva in Amerika oder in Japan ober in sonst einem andern wissenschaftlich -interessierten Lande der Welt das gleiche Ansehen genießt wie in Deutschland. Dieser wahrhast internationale Charakter des Werkes läßt cs auch gerechtfertigt erscheine«, wenn dem Ausland bet der Anordnung gewisse Konzessionen gemacht werden. Ein Wechsel des Druckers er forderte vollständigen Neusatz, und dieser bot willkommenen Anlaß zu verschiedenen Änderungen. Die Fülle des Materials machte erstens eine Formatvergrößerung notwendig, nnd als zur selben Familie gehörig, wurde für die Minerva, den Literatur-Kalender und den Gelehrten-Kalender das gleiche Format gewählt. Diesen drei Nach schlagewerken des gleichen Verlages sollen sich übrigens noch in diesem Jahre zwei andere anschließen. Bei der Aufzählung der Dozenten an den Universitäten, technische» Hochschulen usw. wurde der Familien- 913
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