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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1925
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- 1925-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1925
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Reinhardt, R e ise e i n örü cke eines Buchhändlers im Dollarland« schildern wird. Du namentlich der letztgenannte Vortrag, der vor den Herren Prinzipalen schon gehalten worden ist, viel In teresse gerade für Buchhändler bietet, ist es erwünscht, daß Gehilfen nnd Angestellte des Buchhandels Zu -di-esem Vortrag recht zahlreich erscheinen. Der Eintritt ist -frei. Erweiterungsbau. — Die Firma Georg Westermann, Ver lagsbuchhandlung in Braunschweig und Hamburg, hat in den letzten Jahren wieder einen außerordentlichen AuGchwung ge nommen, sodaß die sehr beträchtlichen Neubauten, die im Jahre 1913 bezogen worden sind, in keiner Weise mehr ausretchen. Sie sieht sich deshalb gezwungen, sofort mit einem sehr umfangreichen sechs stöckigen Erweiterungsbau zu beginnen, der zum Teil schon im Früh- herbst d. I., in seinem ganzen Umfange aber noch vor Beginn des Winters bezogen werden soll. Durch diesen Erweiterungsbau wird nicht nur Platz geschaffen für eine den Bedürfnissen entsprechende sehr wesentliche räumliche Vergrößerung des Verlags, sondern auch für eine bedeutende Erweiterung der technischen Betriebe, insbe sondere der Buchdrnckerei, der Buchbinderei und der kartographischen Anstalt. Anzeigenschwindcl. — Wegen gemeinschaftlichen Betrugs ver handelte das Schöffengericht Dresden kürzlich, wie die »Lei-pz. Neuesten Nachr.« melden, gegen den 1887 geborenen Ingenieur Karl Reck und gegen den.1890 geborenen Kaufmann Erich Ferdinand Gustav Ludwig Ney, beide in Dresden wohnhaft. Die Angeklagten wurden beschuldigt, seit Juli vorigen Jahres durch Reisende für ein Reichs-Fachadreßbuch geworben und so nahezu 1500 Personen um rund dreitausend Mark an Vorauszckhl-nng-en geschädigt Zu haben. In der Verhandlung führ ten die Angeschuldigten aus, es sei nicht in -betrügerischer Absicht ge schehen. Der Plan habe bestanden, ein derartiges Neichs-Kachadreß- buch herauszugeben, es sollte zunächst mit Sachsen der Anfang ge macht werden, andere Länder sollten folgen. Ausgenommen sollte in den Fachabteilungen jede Firma werden. Die durch die Reisenden eingezogeuen Beträge waren erhoben worden, wenn Fachinteressenten ihre Namensbezeichnung usw. fett oder sonst in besonderer Form ge druckt haben wollten. Von den gezahlten Beträgen gingen, teilweise bis zu- fünfzig Prozent an Provisionen ab, der dann verbleibende restliche Betrag -ist ander-weit verbraucht worden. Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger führte u. a. aus, die Angeklagten hätten keine Ahn u ug vom Verlags g e schüft gehabt, es sei auch Unsinn, bei der Herausgabe eines Reichs-Fachaür-eßbuchs be-i-schielsweise mit Sachsen an-zufangcn. Wollte mau so ein Werk Wirklich herausbringen, dann gehöre ein großer Apparat und- ein Betriebskapital von Wenigstens hunderttausend Mark dazu. Die Hand lungsweise stelle -sich als Jnferatenschwindel dar. Der Staatsanwalt beantragte für jeden Angeklagten- vier Monate Gefängnis, das Gericht erkannte indessen, weil die Handlung in Not begangen war, auf je zwei Monate Gefängnis. Tie Verurteilung erfolgte wegen gemein schaftlichen Betrugs. Das Unfallverhütungsbild. — Die Berussgenoffensch-asten greifen, um Unfälle in den Betrieben zn verhüten, den Gedanken der Bilb- propaganda aus und lassen sogenannte Unfallbilder Herstellen, die, in den Arbeitsstätten aufgehängt, -Len Zweck haben, den Unfall schutzgedanken jedem in Fleisch nnd Blut übergehen Zu lassen. Das erste dieser Bilder ist erschienen und zeigt einen Fabrikbetrieb, ans dem eben ein verunglückter Arbeiter von zwei betrübt drein-fchanenden Kollegen ans einer Tragbahre heransgetragen wird. Es soll lediglich den Begriff des Unfalls und seine Folgen auszeigen. Ausgabe dier Unternehmer und Leiter soll es sein, die ihnen zugestellten Bilder in ihren Betrieben an geeigneter Stelle (Garderobe, Speiseräume, Betriebseingänge usw.) auszUhängen, damit alle davon beeinflußt und für- die Unfallverhütung gewonnen werden. In zwangloser Folge werden immer neue Bilder erscheinen, die die verschiedenen Ursachen der Unfälle darstellen. Auch wird durch den ständigen Wechsel der Bilder ihre Wirkung erhöht. Alte Bilder sind zu ent fernen. Auch soll das neue Bild nicht an derselben Stelle ausgehängt werden. D!« Beru-ssgenossenschaft für den Einzelhandel in Berlin NW. 7, Neue Wilhelmstraße 2, bittet, ihr aus der Praxis Anregungen für neue Bilder zngehen zu lasseu, am zweckmäßigsten unter Beifügung photographischer Ausnahmen, und zwar Zunächst nur solche Bilder, die ein nicht vorschriftsmäßiges Verhalten der Angestellten oder Ar beiter darstel-len. Die Geschichte einer berühmten Biichrrsammlnng. — Gin einzig artiges Ereignis auf dem Londoner Auktionsmarkt stellt der Verkauf einer Sammlung kostbarer Bücher dar, die ans dem Besitz der Royal Loeisty, der -englischen Akademie der Wissen,schäften, stammt.. Die Gesellschaft besitzt eine der vollständigsten wissenschaftlichen Büchereien der Welt, aber die 200 Werke, die Anfang Mai bei Sotheby unter den Hammer kommen- sollen, sind nicht eigentlich- wissenschaftlichen Inhalts, obwohl sich Bücher von höchstem Werte darunter befinden, die in den größten englischen Bibliotheken fehlen. Die Sammlung stammt aus ein-er Stiftung, die mehr als -ein- Vlerteljahrtausend zu- rücklicgt, und hat «ine interessante Geschichte. Ter spätere Herzog von- Norfolk Henry Howard schenkte die Bücherei 1667 der Royal Zoeieky, und zwar weiß man aus zeitgenössischen Berichten, daß er sich selbst nicht das geringste aus den Büchern machte, sondern -sie jedem, der sich dafür interessierte, verschenkte und sie bloß loswerde» wollte. Um diesen kostbaren Schatz der Allgemeinheit zu erhalten und ihn vor Zerstreuung zu bewahren, wurde er' zu der Stiftung veranlaßt. Die Bibliothek war zum größten Teil von seinem Groß vater, dem Earl von Aru-ndel, znsammeugebracht -worden, der 1636 englischer Gesandter in Wien war. Die Bücher sollen ans der be rühmten Sammlung des Königs Matthias Corvinus stammen, der der größte Bücherliebhaber seiner Zeit war. -Sie kamen dann gegen End« des 15. Jahrhunderts in den Besitz des Humanisten Willibald Pirckhcimcr, nnd in maiichcn Werken findet sich noch sein von Dürer geschaffenes Buchzeichen, während andere Bücher sein Wappen tragen. Da die kostbaren Drucke in den Rahmen der Bibliothek der Gesell schaft nicht paßten, so gab sie sie 1836 dem Britischen Museum zur Auf bewahrung, das auch einige ihm fehlende Werke erwarb. Die übrigen sollen nun versteigert werden, um mit dem Erlös einige Lücken iu der Bücherei -der -Gesellschaft aus-z-usüllen. Eine Bibliographie von Lancashirc. — Ginc wichtig« bibliogra phische Arbeit, nämlich eine Bibliographie der gedruckten Bücher von Lancashirc bis zum Jahre 1800, die der Bibliothekar von Wigan Borroü-gh Mr. A. W- Hawkes zusammengestellt hat, wird- demnächst, wie Rublisksrs' VVsskly mitteilt, vom IVigsii Rublie Ribrsriss Lom- inittss herausgegeben werben. Sie wird mehr als 1000 Nummern enthalten, und die Bibliotheken, wo die einzelnen Werke zu finden sind, werden durch Buchstaben kenntlich gemacht sein. Die Veröffent lichung steht mit einer Ausstellung älterer gedruckter Lancashirer Bücher in Verbindung, die im Mai in der VVigau Rsksrsnos lübrsry stattfinden wird. Von besonderem Interesse dürften dabei die Bücher sein, die in der katholischen Geheimbrnckerci in Virchlcy Hall bei Wigan — der ersten Druckerpressc in Lancashirc — zwischen 1604 und 1643 gedruckt wurden. Die meisten dieser Bücher sind außer ordentlich selten und konnten nur durch die Bereitwilligkeit der Biblio thekare einer Anzahl katholischer Colleges als Leihgaben zur Stelle geschafft werden. 8. Aus den Niederlanden. — In einer niederländischen literarischen Zeitschrift »Buch und Kunst« schreibt ein Holländer über die Lese bücher fürs junge Volk. Er kommt zu der Feststellung, daß im Sinn der neuzeitlichen Verbesserung für das Mädchcnbnch viel mehr getan wird. Um das junge Mädchen kümmert man sich sehr, sagt er, und die besten Schriftstellerinnen des Landes haben sich mit guten Büchern für die Mädchemvelt eingesetzt. Dagegen sind die Jungenbüchcr viel weniger der, Aufmerksamkeit von Eltern und Erziehern zugänglich. Dort macht sich ganz ungeheurer Schund breit, und noch genau wie früher stehen die Jungenbüchcr unter dem Geleitwort: »Abenteuer bis zur Unmöglichkeit« und »Dumme-Jungenstreiche«, in denen Triumphe gegen Elternhaus, Schule und Gesittung gefeiert werde». Es ist den Jungens meistens überlassen worden, was sic zu lesen wünschen, und das wird ihnen auch geliefert, während die Mädchen bücher unter weit besserer Aufsicht stehen. Der »UoelMsI« schreibt: Die Philosophie sollte eigentlich der Weg zur Wahrheit sein; wenn man aber alles lesen wollte, was auf diesem Gebiet erzeugt wird, läuft man doch Gefahr, die Richtung zu verlieren. Wenn alle die Bücher, die zwischen 1919 und 1922 auf diesen: Gebiete erschienen sind, auch wirklich in der ganzen Welt gelesen wür den, müßte man annchmcn, daß die Liebhaber der Philosophie sehr zahlreich sind, denn in dieser Zeit sind in Deutschland 2908 Bücher philosophischen Inhalts erschienen, in den Vereinigten Staaten 1165, in England 1071, in Italien 748, in Frankreich 002 usw., im ganzen in drei Jahren 7831 Bücher philosophischen Inhalts. Es scheint aber nicht, daß dieser »Ausstieg« die Menschheit viel weiser gemacht hat. Von bcm eben erwähnten neben Zeiischrfftcn-unternehmen »Loek- rsal« (Buchsaal der ganzen Welt) liegen die ersten gut ausgestattetcn Monatshefte vor. Der Buchsaal ist ein rein katholisches Unternehmen,
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