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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Wendig machte, mußte zu einer Reaktion, zu einer Ablehnung der artiger Verhandlungen und Kämpfe führen. Dies dokumentierte sich äußerlich dadurch, daß die Arbeitgeber verschiedentlich ihren Verbänden den Rücken kehrten in der irrigen Meinung, ihrer Mit hilfe nicht mehr zu bedürfen. Die im Sommer des vergangenen Jahres einsetzenden Lohnforderungen mußten sie allerdings eines Besseren belehren, und es war ein Glück, daß die Gewerkschaften so rasch wieder eine höhere Aktivität entfalteten, ehe die Arbeit geberorganisationen in größerer Anzahl dem geschilderten Ver halten gewisser Arbeitgeberkreise zum Opfer fielen. Mitunter versuchte man auch durch Auflösung der Verbände sich dem Zwangstarif zu entziehen, was aber meist um deswillen nicht ge lang, weil dann regelmäßig Schiedssprüche gegen die einzelnen Arbeitgeber ergingen. So geschah es beispielsweise in Dres den, wo leider unsere Ortsgruppe der Auflösung verfiel und es bisher nicht möglich war, eine Neugründung wieder vorzunehmen. Ebenso lösten sich die Ortsgruppen Breslau und Plauen auf, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß dort der Buchhandel zahlenmäßig zu schwach ist, um eine eigene Arbeitgeberpolitik trei ben zu können. Trotzdem sei darauf hingewiesen, daß es auch in solchen Orten durch bewußten Zusammenschluß der buchhändle rischen Arbeitgeber möglich ist, die Sonderinteressen des Buch handels — und sei es auch im Rahmen eines anderen Tarifs — zur Geltung zu bringen, wie das Beispiel verschiedener unserer Orts gruppen lehrt. Unser Verband zählt nunmehr 12 Orts- bzw. Landesgruppen (Bayern, Berlin, Bonn, Halle, Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim-Ludwigshafen, Münster i. W., Stuttgart, Wilhelmshaven-Rüstringen), womit er einen durch die Ortsgruppen, erfaßten Mitgliederbestand von rund 800 Firmen umschließt, zu dem noch etwa 200 Einzelmitglieder treten. Den rückläufigen Entwicklungstendenzen im Verband suchten wir durch eine gesteigerte Werbetätigkeit zu begegnen. Mit Hilfe eines Flugblattes entfalteten wir durch Vermittlung der Orts und Landesgruppen eine intensive Propaganda. Diese wirkte sich namentlich an den Hauptbuchhandelsplätzen aus, sodaß wir an nehmen dürfen, hierdurch einen gewissen Ausgleich gegenüber den durch die Auflösung der genannten Ortsgruppen eingetretenen Verlusten geschaffen zu haben. Auch an dieser Stelle richten wir an alle Mitglieder unseres Ver bandes die dringende Bitte, in der Werbe^- tätigkeit nicht zu erlahmen und die Propa ganda möglich leiten, die ihnen der Reichsver band bietet, nach Kräften auszunutzen. Nichts wäre verfehlter, als sich durch vorübergehende Ruhe auf sozial politischem Gebiete einschläfern zu lassen und die schweren Auf gaben zu verkennen, die gerade die Arbeitgeberverbände in der nächsten Zukunft bei der Ausgestaltung wichtiger sozialpolitischer Gesetze zu lösen haben werden. Daneben tritt die Notwendigkeit der Verbände vor allem bei Streiks mit aller Deutlichkeit in Er scheinung. Daß auch der Buchhandel hiervon nicht verschont bleibt, bewies der im März dieses Jahres in Leipzig zu verzeichnende Teilstreik der Markthelfer. Deshalb darf in der Werbung für den Arbeitgeber-Verband nicht nachgelassen und muß namentlich den großen Ortsgruppen ihre Schlagfähigkeit erhalten, ja gestärkt und gefördert werden. Nach außen betätigte sich der Verband den Behörden gegenüber durch verschiedene Eingaben, wobei er sich jedoch viel fach, um seine Wünsche besser zur Geltung bringen zu können, der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeber- Verbünde in Berlin bediente, deren Mitgliedschaft für unseren Verband nach wie vor Lebensbedingung ist, obwohl die Beitragsleistung eine beträchtliche Belastung darstellt. Nur auf diesem Wege erhalten wir das umfangreiche und außerordentlich wichtige Material der Zentralstellen und werden dadurch in den Stand gesetzt, unsere Mitglieder stets über alle wichtigen Vor gänge auf sozialpolitischem Gebiete zu unterrichten. Die zahl reichen Wechselbeziehungen zwischen Wirtschafts- und Sozialpoli tik hatten selbstverständlich eine enge Zusammenarbeit mit dem Börscnverein zur Folge, dessen Aufgabcnkrcis bei der Ver tretung der wirtschaftlichen Belange des Buchhandels sich vielfach mit dem unseren berührt. Ebenso legten wir Wert darauf, ent sprechend der Bedeutung Leipzigs als Sitz des Verbandes und Vör1«ikw»«1 s. »kn Dkutschc» Buchhandel. SS. Jahrgang. Zentrale des Buchhandels mit den örtlichen Spitzenorganisationen, insbesondere dem Zentralausschuß Leipziger Ar beitgeberverbände, in ständiger Fühlungnahme zu arbei ten, die sich in vielfacher Hinsicht als nützlich erwies. Der Information unserer Mitglieder dienten in erster Linie die ADB-Mitteilungen, deren 4. Jahrgang nunmehr abgeschlossen ist. Das Wiedererscheinen dieses Nachrichtenblattes wurde von den Mitgliedern dankbar begrüßt, da der früher in den verschiedenen Mitteilungsarten zerstreute Stoff jetzt wieder zusammengefaßt werden konnte. Durch die in jeder Nummer enthaltenen Leitartikel über Arbeitsmarkt und Wirtschaftslage fand die Beobachtung der Zusammenhänge zwischen Wirtschafts und Sozialpolitik beredten Ausdruck. Als Kernstück der Mittei lungen spielten die Tarifnachrichten nach wie vor eine große Rolle. Eine nennenswerte Verzögerung durch ihre Aufnahme in die Mit teilungen trat nach unseren Erfahrungen nicht ein, da sich die Ab schlüsse nicht mehr wie in der Inflationszeit jagten. Wünschenswert wäre es aber, wenn die Orts- und Landesgruppen sich noch reger als bisher an der regelmäßigen Berichterstattung beteiligen und insbesondere alle Tarif nach richten umgehend der Geschäfts stelle des Reichsverbandes zugänglich machen würden. Ein einziges Mal war der Verband genötigt, mit Rück sicht auf wichtige Tarifabschlüsse gesonderte Tarifnachrich ten herauszugeben, um die Orts- und Landesgruppenvorstände rechtzeitig zu unterrichten. Daneben gelangten auch einige Mit- glieder-Rundsch reiben, die sich mit der Lohnpolitik, der Einsendungspflicht von Tarifverträgen sowie der Werbung und Beitragsleistung für den Verband befaßten, zur Versendung. Der erfreulich ruhige Gang der Gesetzgebungsmaschine hatte zur Folge, daß die allgemeinen Übersichten des Verbandes imBörsenblatt während des verflossenen Berichtszeitraumes nur dreimal zu erscheinen brauchten. Trotz des Vorhandenseins der ADB-Mitteilungen wird auch künftig an diesem Brauche fest gehalten werden, da auf diese Weise auch die Nichtmitglieder des Arbeitgeber-Verbandes von Zeit zu Zeit auf sein Bestehen und seine Tätigkeit hingewiesen werden. Von der Rechtsauskunftsstelle des Verbandes wur den zahlreiche Auskünfte erteilt, die sich namentlich auf Fragen der Arbeitszeit bezogen. Auch in einzelnen Arbeitsstreitigkeiten leisteten wir den Verbandsmitgliedern durch beratende und gut achtliche Tätigkeit Hilfe. Weiterhin wurde das Tarifarchiv auf dem laufenden gehalten und regelmäßig ergänzt. Ferner nahmen wir den früher bereits eingeleiteten Tarifaustausch und Verkehr mit verwandten Verbänden wieder auf. Ebenso fand ein regelmäßiger Nachrichtenaustausch mit einer größeren Anzahl von Verbänden, wissenschaftlichen Instituten und dergleichen statt. Endlich widmeten wir der Statistik unsere Aufmerksamkeit, wovon eine Gegenüberstellung der Spitzengehälter in den buchhändlerischen Hauptorten von Anfang und Ende des Berichtsjahres und ihre prozentuale Steigerung im Laufe dieses Zeitraumes besonders interessieren dürfte. Der Verband war, wie schon aus dieser kurzen Tätigkeits übersicht hervorgeht, nach Kräften bestrebt, die an ihn heran tretenden Aufgaben zu meistern. Seine Leistungsfähigkeit wird um so größer sein, je mehr er dabei die Unterstützung der Orts und Landesgruppcn und deren Mitglieder findet. Ein jeder muß zu seinem Teile dazu beitragen, die dem Arbeitgeber-Verband noch fernstehenden Buchhändler davon zu überzeugen, daß sie in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber ebensosehr des verbandsmäßigcn Zu sammenschlusses bedürfen wie zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen der Zugehörigkeit zum Börsenverein. Nur wer gegen über den Berufsgenossen in den eigenen Reihen Solidarität zu üben vermag, ist befähigt und berufen, auch nach außen als Vertreter seines Berufsstandcs aufzutreten und ihm die gebührende Geltung zu verschaffen. Deshalb halten wir die Stärkung und Fördern ngdes Arbeitgebergedankens im Buchhandel nach wie vor für unsere vornehmste Pflicht und rechnen dabei auf die Mithilfe aller derer, die im Bewußtsein ihrer sozialen Verantwortung von der Überzeugung beseelt sind, daß nur unerschütterliche Einigkeit und zielbewußte Festigkeit wie überall in der Politik, so auch auf sozialpolitischem Gebiete »30
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