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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1925
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- Deutsch
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Svrechsaal. 116, 19. Mai 1925. tretenden bequem mit 2—2Z0 Mk. mit Profit verkaufen kann. Dann aber verspricht er Naabes »Hnngerpastor«, den er mit gutem Gewinn auch für 4 Mk. liefern kann. Und als erstes Buch versendet er denn auch für 4 Mk. »Soll und' Haben«. Hierbei nun kann es sich wohl nur um d i e Ausgabe handeln, die soeben zum Ladenpreis von 4.80 Mk. auf den Markt kommt. Wenn d-iesem gegenüber der Bezieher des »Deutschen Bücherschatzes« beim Ge- werkschaftsbunb der Angestellten scheinbar noch etwas spart, so ist er im übrigen vollkommen der Willkür der Auswahl und Preisfestsetzung preisgegeben. Er riskiert z. B. für seine 26 Mk. und die Spesen, Bücher zu erhalten, die er sonst für 20 Mk. und weniger bei freier Wahl in jedem Sortiment erlstehen kann. Dies zn besuchen aber wird ihm unmöglich, da seine Kaufkraft für Bücher durch die Verpflichtung. 25 Mk. und mehr zu zahlen, wohl schon restlos aufgezchrt ist. Zum Ausgleich für diesen Zwangszustand wird versprochen, das; die Ganz leinenbände des deutschen Bücherschatzes von einer der »bedeutendsten Großbuchbindereien« hergcstellt werden. Zweifellos ist dies dieselbe Firma, die dem Gewcrkschastsbund der Angestellten »Soll und Haben« zur Unterbietung des von ihr festgesetzten Ladenpreises liefert. Dies zeigt deutlich, wohin die für den Buchhandel gefährliche Reise geht, die diese Firma schon vor einiger Zeit angetrctcn hat, als sie sich vor den Wagen eines »Sclbst- hilfeverkäufers« spannen liest. Und der Gewcrkschastsbund der Ange stellten ist denn auch kurzsichtigerweise bereit, mit ihr die verwogene Fahrt der »billigen« Bücherversorgung anzutrcten. Wie lange aber noch wollen Verleger und Sortimenter den Profit galopp solcher Austenseitcr mit auschen, ohne zu den einfachsten Gegcn- mastregcln zu greifen? Wie lange noch wollen z. B. die Sortimenter die hier unterbotene Freytag-Ausgabe vertreiben? Sache aller Buchhandelsangcstelltcn aber ist cs, den sachunkundigen Kollegen vom Gewcrkschastsbund der Angestellten klar zu machen, das; sie sich seinen merkwürdigen Büchervertrieb, der sic unmittelbar schä digt. ganz energisch verbitten. Leearckus. Ich und §>err Ehrlich. Herr Ehrlich hat in feinem Blättchen, das er auf Gerichtsbeschluß hin nicht mehr »Börsenblatt für den gesamten Buchhandel« neunen darf, am Börsenverein fürchterlich Rache genommen, und zwar in meiner Person. Er druckt nämlich, in der Annahme, damit feine wehr losen Zwangsabonnenten zu ergötzen, drei Verlangzettel meiner Firma in Faksimile ab, die beweisen sollen, das; ich feine Bücher verkaufe, während ich auf der anderen Seite feine Produktion als Schund zu bezeichnen öfter Gelegenheit genommen habe. Herr Ehrlich übersieht dabei, das; ein größeres Sortiment recht verschieden gearteten Interessenten zu dienen hat und gelegentlich anch ausgesprochenen Schund besorgen muß, wenn der Knnve es for dert. Ein solcher Fall liegt, wie jeder sehen wird, hier vor. Herr Ehrlich scheint auch anzunehmen, das; ich jede in meinem Geschäft ge tätigte Bestellung oder gar die Bestellzettel selbst zu prüfen in der Lage bin. Diese Annahme ist kindlich-naiv und erfordert keine Er widerung. Erst wenn ich Herrn Ehrlichs Verlag vertreiben würde, wäre ich mit Recht angreifbar. Ich kann aber Herrn Ehrlich versichern, das; dies aus den dem Buchhandel bekannten Gründen nicht geschehen wird. Die drei Vcrlangzettel, die Herr Ehrlich abdruckt, stammen sämt lich aus dem März 1926, ebenso die beiden Zettel der Firma Frick, also aus der Zeit, als Herrn Ehrlich vom Börsenverein vor dem Berliner Landgericht einige peinliche Wahrheiten gesagt werden mußten. Es ist nun auffällig, daß mein »Umsatz« vom Verlage des Herrn Ehrlich im ganzen Fahre 1924 65 Pfennig (in Worten: fünf undsechzig Pfennig!) betrug, im März 1925 aber die hohe Summe von 9.75 Mark erreichte. Diese Abfatzfteigernug mag ein Zufall sein, viel leicht ist sie anch bedingt durch das stärkere Kreisen der Säfte, das gewisse Leser im Frühling zu Herrn Ehrlichs Erzeugnissen treibt. Man kann aber auch schließlich zwanglos der Ansicht huldigen, daß Herr Ehrlich aus Interesse an einem Absatz durch meine Geschäfte mir die drei März-Kunden zugewiesen hat. Denn es mag schwer für ihn sein, Stoff für sein Blättchen zu finden, wo schon der Jnseraten- schwund beängstigende Formen angenommen hat. Aber sei dem, wie es wolle, sicher hat Herr Ehrlich meine Vcr langzettel nicht abgedruckt, um mir ein Liebes anzutun, sondern nun mich herabznsetzen. Ich werde wegen des Herrn Ehrlich nicht znm Kadi lausen; Herr Ehrlich sollte aber seine Taktik dem Börsenverein und seinen Vorstandsmitgliedern gegenüber ändern. Auf dem Gebiete des Selbstverständlich-Moralischen wird er ganz gewiß keine Erfolge gegen den Börsenvercin erzielen können. Paul Nitschma n n Junglehrer-Buchhandel. Zu diesem Kapitel wird uns von einer Leipziger Verlagshandluug nachstehende Karte zum Abdruck im Bbl. übersandt: »Ich bitte um Ihre umgehende Übersendung Ihrer Verlags verzeichnisse und erlaube mir die Anfrage, ob Sie geneigt feie», mir die Vertretung Ihres Verlags zu übertragen. Ich bin Junglehrer und würde hauptsächlich in Kollegenkreisen Absatzmöglichkeit zu erzielen suchen. Ich lege hauptsächlich Wert auf Neuerscheinungen auf deu Gebieten der Pädagogik. Methodik. Präparativnswerke und Ouellenstllcke für die Hand des Lehrers, ebenso Werke für die neue Arbeitsschule. Welche Provision würden Sie gewähren? Bedingungen über Verkauf und nähere Ausführungen erbitte ich umgehend. Wird mir der Verkauf ohne weiteres überlassen oder ist ein bestimmter Bezirk zu bereisen? Ich erwarte umgehende Antwort, da ich am Freitag zur Kon ferenz die Bücher vorlegen möchte. Unterste m a u b. Coburg, den 28. April 1926. Oswald Mohr.« Zur Stadtreisendenfrage. Eine Ergänzung zum Börsenblatt Nr. 36 und 96. Einen weiteren Beitrag zur Stadtreisendenifrage bildet das Schrei ben, das ein Herr S auretinKö l n an die C. H. B e ck ' s ch e V er lag s b u ch h a n d l u n g i n München gerichtet hat: »Ich reise in Köln und Bonn für verschiedene Buchhandlungen gegen Provision und besuche nur Private, sowie Studenten und einige Universitätsbibliotheken. Da ich nun öfter Anfragen nach Büchern erhalte, die bei Ihnen verlegt sind, die andere Buchhandlungen mir zu liefern aber kein Interesse haben, so gestatte ich mir die höfliche Anfrage, ob ich auch für Sie gegen Provision tätig sein kann, und zwar in obengenannten Städten. Ich stehe jetzt mit dem Büchcramt einer Universitätsbibliothek in Verbindung, deren Namen ich Ihnen sofort nach Erhalt Ihrer geschätzten Nückäußerung nennen werde. Dieses Amt fragt bei mir an, vb ich ihm, resp. Sie, die juristischen Texte, Sammlung preuß. Gesetze, Strafprozeß, Zivilprozeß, BGB. usw. in Kommission geben würde, wobei ich natürlich von meiner Provision abgeben muß, da die Studenten bereits 1022 Rabatt erhalten. Jedenfalls ist nur sowie Ihnen die Universität gut und haftbar für die Bücher, die Sie in Kommission geben; ich meinerseits will Ihnen auch noch für jeden etwaigen Verlust aufkommen. Die Verrechnung der Bibliothek mit mir geschieht aller 14 Tage, und ich würde dann jedesmal mit Ihnen abrechnen. Die Sache eilt sehr, da die Bücher bis zum 1. Mai in Bonn sein müssen. Geben Sie mtr, bitte, also umgehende Nachricht, wieviel Provision Sie auf die von mir ge tätigten Verkäufe gewähren, und senden Sie mir einige Prospekte für meinen Untervertreter. Hochachtungsvoll (gez.) C. Säuret.- Die C. H. Vecksche Verlagsbuchhandlung hat diesen Vorschlag der Unterbietung des eingesessenen Sortiments nicht nur in gebührender Form zurückgewiesen, sondern auch den Verein Bonner B u ch - Händler von dem Schriftwechsel in Kenntnis gesetzt und mich zur Veröffentlichung der Angelegenheit ermächtigt. Die von mir angestellten Ermittelungen ergaben, daß ein unbe kannter Herr aus Köln zwar bei dem Büchcramt des Vereins Stu- deiitenwohl wegen Bücherlieferung vorgesprochen hat, daß der Verein aber keinerlei Abmachungen mit ihm getroffen hat. Ob es sich um Herrn Säuret handelt, ist unbekannt. Jedenfalls ist Herr S. nicht berechtigt, sich auf den Verein zu berufen. Ein anderes »Bücheraml« existiert in Bonn nicht. Weiter erfuhr ich von Studenten, daß sich Herr S. in der Hauptsache mit dem Reisevertrieb von Zigaretten, Kon serven nfw. besaßt und erst neuerdings bemüht ist, sein Arbeitsgebiet auf wissenschaftliche Literatur auszudehnen. Da anzunehmen ist, daß Herr Säuret auch an andere Verleger hcrantreten wird, bringe ich die Angelegenheit hiermit zur Kenntnis des Gesamtbuchhandels und bitte im gemeinsamen. Interesse von Ver lag und Sortiment, keinerlei Abmachungen mit Herrn Sanret zu treffen. Bonn, den 8. Mai 1926. Buchhandlung Friedrich Cohen.
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