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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1931
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- 1931-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1931
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- Deutsch
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Nr. 218 (N. 185). Leipzig, Donnerstag den 10. September 1931. 88, Jahrgang. ÄedMwneller TA Schweizerischer Vuchhändlerverein. Wir machen erneut darauf aufmerksam, daß die nachfolgend- aufgeführten Firmen versucht haben, mit Rabatt beliefert zu iverden: Arthur Ney, Musikverlag und Sortiment, Luzern, Buchhandlung Maria Hilf in Schwyz, Baumgartner Gesellschaft, Abteilung Buchhandlung, Zug, Christi. Buchhandlung Frau I. Thoinet in Langenthal, Handelsgenossenschaft «Hort» in Basel, Abend-Technikum Zürich der Lehrergenossenschast Juventus, Wir ersuchen dringend, diese dem Buchhandel nicht ange schlossenen Firmen nicht mit Rabatt zu beliefern. Bei diesem Anlasse erinnern wir daran, daß gesperrt ist und infolgedessen nicht beliefert werden darf Die S t u d e n t e n b u ch h a n d l un g Zürich. Bern, den 4. September 1931. Namens des Schweiz. Buchhändlervereins. Der Präsident: R. Sauerländer. Der Sekretär: vr. R. von Stürler. Schrift, Duchumschlag u. Schaufensterplakat. Von Rudolf Wirth. Buchumschlag und Schaufensterplakat sind ohne Fernwir kung der Schrift undenkbar. Diese hängt zwar letzten Endes von der Schrift selbst ab, jedoch kann der innere Wirkungswert derselben durch Vermeidung der alltäglichen Fehler bedeutend gehoben werden. Es ist nicht angängig, Schrift und Schrift gruppen auf Flächen zu stellen, ohne dabei -die Gesetze der Fläche zu erfüllen und die Spannungsmomente der Bewe gungen zu beachten. Bei geringer Zeilenzahl ist schon die Zahl von Bedeutung: bei gerader Zahl erhält das Schriftbild einen offenen, lockeren Eindruck, während bei ungerader Zahl sich der Schriftblock verdichtet. Mit zunehmender Zeilenhäufung sinkt die Lesegeschwindigkeit im Wechselverhältnis, in noch stärkerem Maße die Leseivilligkeit, diese letztere um einen individuellen, schwer meßbaren Wert. Verläßt die Schrift die Horizontalbewegung, so geht die Lesegeschwindigkeit bei einer Senkung links verhältnismäßig wenig zurück, fühlbarer bei einer Senkung rechts. Nehmen Zeilen zu einander verschiedene Bewegungen an, so ist die Erschwerung geringer, wenn der gra phische Hauptwert links tiefer steht (da die zweite Zeile bei der selbsttätigen Einstellung des Auges ldichter mit erfaßt werden kann) als bei entgegengesetzter Annahme. Wird die Schrift bewegung in Kreise, Ovale oder verwandte Formen gebracht, so sinkt die Lesegeschwindigkeit säst auf die Hälfte des normalen Wertes, noch weiter, wenn diese Bewegungen sich in Gegen bewegungen auslösen, und zwar weil der Leser sich nicht nur aus die erste Bewegung einstellen muß, sondern zu gleicher Zeit deren Gegenwert erfassen soll. Die Buchstaben sind außerdem durch verschiedenen Neigungswinkel in Wort und Satzbild ihres gewohnten vertikalen Wertes verlustig gegangen und müssen erst wieder auf ihre Ursprungsbewcgung zurückgesührt werden. Je stärker der Farbgegensatz von Schrift und Grund fläche herausgebildet ist, desto günstiger liegen die optischen Verhältnisse. Die Wirkungswerte verschieben sich bei den Farb- gruppen und deren Abstufungen entsprechend dem Verhalten der Helligkeitstufen zueinander. Wird die Farbenzahl gestei gert, oder werden die Farben selbst weiter behandelt, sei es durch Schattieren oder Mischen der Grundtöne, so wird sich die erste Aufmerksamkeit stets auf den Punkt der höchsten Farb wirkung richten. Daraus ableitend läßt sich nicht nur für den künstlerischen, sondern auch für den werbetextlichen Gestaltungs willen für jede Wortgruppe ein ihrer Rangstellung entsprechen der koloristischer Wert finden. Die Loslösung vom herkömm lichen Satzbau ist Voraussetzung. Bildung und Stellung der Farbslächen darf keinesfalls schematisiert werden, auch aus die zentrifugalen bzw. konzentrierenden Eigenschaften der Farben ist Rücksicht zu nehmen und nur die entsprechende Farbe -in die zugehörige Form zu spannen. Ein Wechsel der Farbwirkung innerhalb der Schriftzeile oder eines Wortbildes setzt den opti schen Wert herab. Wird der Untergrund zeichnerisch behandelt oder deckt ein Lichtbild die Gesamtfläche, so geht dies in den meisten Fällen auf Kosten des Farbgegensatzes. Bei der Zeich nung ist es -auch nicht gleichgültig, ob die Anlage nur in linearer Art erfolgt oder die Durcharbeitung einen malerischen Eindruck erreicht, der den Rahmen des Typographischen überschreitet. Immerhin kann auch schon -die primitive Form auffassungs störend wirken, wenn ihre Eigenbewegung die der Schrift kreuzt oder aufhebt. Sind Bild und Schrift nicht gebunden, sondern stehen sie als Einheiten gegenüber, so tritt das Bild infolge seiner stärkeren Einheitlichkeit nicht selten vor unter gleich zeitiger Rückdrängung der Schrift aus eine zweitrangige Wert stufe. Bewußt oder unbewußt werden dem Bild in der Gesamt anlage Funktionen höherer Ordnung zugewiesen. Das Charakteristische einer Schrift ist be dingt durch deren Proportion, Bewegung und durch die orna mentale Gestaltung der einzelnen Type. In dem besonderen Verhältnis der Breite eines Buchstabens zu seiner Höhe ist mehr noch als in seiner zeichnerischen Formgebung das eigent liche stilweisende Moment zu suchen. Um dies recht zu ver stehen, vergleiche man eine Groteskschrist aus der Zeit der Jahr hundertwende mit einer neuzeitlichen, etwa der Futura. Es sind an sich geringsügige Dimensionsunterschiedc, die aber im Zeilenbild eben die Gesamthaltung bedingen, welche der Stil- ausfassung entspricht. Die Klarheit und Leserlichkeit hängt da von ab, daß sich Bewegung und Form zu einem einprägsamen Gesamtbild verbinden. Es entspricht durchaus unserer Zeitein stellung, wenn versucht wird, dieses Ziel dadurch zu erreichen, daß man den einzelnen Buchstaben allen unnötigen schmücken den Beiwerks entkleidet, ihn auf seine ursprüngliche Bedeutung zurückführt und gerade aus der zwangsläufigen Schlichtheit eine Charakteristik höherer Ordnung entwickelt. Welche Ergeb nisse auf dieser Entwicklungslinie liegen, dafür mag die Olym pia ein Beispiel sein. Daß wir vor keinem Endpunkt stehen, zeigt die Memphis. Für das Verhältnis einer mageren Type zu einer fetten des gleichen Schriftschnittes ist keine durchgehende Norm auszustellen. Gewiß ist bei vielen Schriften die Fern wirkung des fetten Schnittes besser, doch ist auch eine ganze Anzahl festzustellen, bei denen der Gesamteindruck der mageren Type aus größere Entfernungen ungleich klarer bleibt und die 809
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