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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1937
- Strukturtyp
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- 1937-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1937
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- Deutsch
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Ein Gang durchs Buchhändler-Adreßbuch Die erste Bekanntschaft mit dem Buchhändler-Adreßbuch machte ich am Anfang meiner Lehrzeit. Beim Umräumen des Lagers half ich mit, und da kam eine ganze Reihe alter Jahrgänge des Adreß buchs zum Vorschein, die in den Hinteren Reihen der Fächer (so etwas gibt es heute hoffentlich nicht mehr in den Buchhandlungen!) als Unterlage geidient hatten. Es ist mir noch gut in Erinnerung, daß mich damals in den dicken Bänden hauptsächlich die Biographien der verstorbenen Buchhändler fesselten. Eine zweite schon etwas intimere Begegnung mit unserm Adreß buch hatte ich einige Jahre später im Ausland. Da lernte ich es als Firmenverzcichnis schätzen, das auf eine Unmenge Fragen bestimmte Auskunft gab, das bequem zu benutzen war, das jedes Jahr auf die Woche piinktlich neu erschien und mit seinen wöchentlichen Nachträgen stets auf dem lausendeu zu halten war. Bald konnte ich durch Ver gleiche feststellen, daß die Buchhändler anderer Länder, soweit sie überhaupt ein Adreßbuch besaßen, auch nicht im entferntesten dem unsrigen ctiv-as ähnliches an die Seite stellen konnten, was übrigens auch heute noch nicht anders geworden ist. Das Deutsche Buchhänbler- Adr^ßbuch konnte auch im Verkehr mit anderen Ländern fast immer gute Dienste leisten. Seitdem hatte ich Gelegenheit, auch die übrigen Abteilungen des Adreßbuches fleißig zu benutzen, denn Biographie und Firmenverzeichnis sind ja nur Teile davon. — Wie wäre es, wenn- t>u, lieber Leser, dir einmal die Zeit nehmen würdest, das Adreßbuch — vom Firmen- vcrzeichnis soll hier nicht die Rede sein — von vorn bis hinten durch zublättern. Es ist nicht zuviel versprochen, wenn gesagt wird, daß sich diese Mühe lohnen, ja noch mehr, bezahlt machen wird. Die persönlich und lebensnah geschriebene Biographie des Börsen- ocreins-Ehrenmitgliedes Robert Voigtländer, gleich am Anfang, wird jeder mit Gewinn lesen. Die Tafel der Jubiläen des Buchhandels gibt uns Aufschluß über die oft weit zurückreichewöen Gründungs daten derjenigeu Firmen, die in diesem Jahr und im ersten Viertel des nächsten Jahres ein Jubiläum feiern. Im Verzeichnis der Ver storbenen finden wir die Namen der 114 Berufskameraden, die im vergangenen Jahr von uns gegangen sind. Auf den dann folgenden Seiten mit der Liste der Bücherwagen, einer Rabatt-Tabelle bei Ge währung von Freiexemplaren, einer Statistischen Übersicht und manchen anderen Angaben ist soviel Wissenswertes zusaminengestellt, daß immer wieder sich die Gelegenheit ergeben wird, hier nachzuschlagen. — In der zweiten Abteilung des Adreßbuches sind die Firmen in geographischer Anordnung mit Angabe der hauptsächlichsten Geschäfts zweige zusammengestelU. Diese und ebenso die dritte Abteilung mit dem Verzeichnis der Leihbüchereien sind besonders dem Verleger will kommen. Die zur Neuorganisation des Buchhandels notwendigen Ände rungen waren in der letzten Zeit so häufig und folgten so schnell aufeinander, das; es für den nicht unmittelbar Beteiligten nicht immer leicht war, ihnen zu folgen. Es kann darum gar nicht genug jedem standesbewußten Buchhändler empfohlen werden, sich die vierte Ab teilung des Adreßbuchs genau anzusehen. Er wird sich dann ein klares Bild von der Organisation unseres Berufes, wie sie sich nach der endgültigen Eingliederung des Buchhandels in die Neichsschrift- tumskammer ergibt, machen können. Unberührt davon ist, wie bekannt, der Börsenverein mit seinen Einrichtungen und seinem den ausländi schen Buchhandel einschließenden Aufbau geblieben, wovon die dann folgenden Seiten berichten. — Am Schluß dieses schnellen Ganges durch das Buchhändler-Adreßbuch sei das Bezugsquellen-Register erwähnt, das für über fünfhundert Artikel Bezugsquellen nachweist. Eine oft sehr willkommene Hilfe! Wenige Nachschlagewerke gibt es, denen ein Alter von neunund- ncunzig Jahren so gut bekommen ist wie dem Buchhändler-Adreß buch. Es hatte stets den Ehrenplatz in jeder buchhändlerischen Geschäfts bibliothek und wird ihn auch behalten. Wa. Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken In der Jahresversammlung der Gesellschaft der Freunde des Nietzsche-Archivs in Weimar berichtete der Vorsitzende über die nächsten Pläne der Gesellschaft. Im Garten des Archivs soll eine Gedenkhalle errichtet werden. Des weiteren begrüßt man die Absicht, den Aufenthaltsort Nietzsches in Sils-Maria zu einer Gedenkstätte auszubauen. Die dortige Gemeinde hat Schritte zum Ankauf des Häuschens unternommen. Im Mittelpunkt der Archiv arbeiten steht nach wie vor die vor fünf Jahren begonnene Bearbei tung der großen kritischen Ausgabe von Nietzsches Werken. Sie ist jetzt bis zum vierten Band, der in Kürze herauskommt, gediehen. Zugleich sind wesentliche Vorarbeiten schon für die zwei nächstfolgen den Bände und für den ersten Band der Nietzsche-Briefe geleistet worden. Man hat weiter den umfang-reichen schriftlichen Nachlaß Elisa beth Förster-Nietzsches geordnet und so für die kritische Ausgabe nutzbar gemacht. Aus dem Kreise der Nietzsche-Freunde sammelt man persönliche Erinnerungen an die große Zeit des Archivs. Ein Aufruf, Nietzsche-Briefe und Dokumente im Original oder zur Abschrift zur Verfügung zu stellen, hat guten Erfolg gehabt. Das Archiv legt weiter Wert darauf, seine Bestände nach dieser Richtung hin zu vervollständigen. Aus Anlaß des hundertsten Geburtstages eines der größten deutschen Afrikaforscher, Georg Schweinfurths, wurde in Frankfurt a. M., am 28. Dezember auf Betreiben des berufenen Sachwalters seines Erbes, Geheimrat Leo Frobenius, die Schwein furth- Gesellschaft gegründet, für die das Forschungsinstitut für Kulturmorphologie die Grundlage abgab. Die neue Gesellschaft hat sich große Ziele gesteckt, die in einem Fünfundzwanzig-Jahresplan, der ausschließlich der kulturellen Erforschung von Südostasien dienen soll, ihren Ausdruck finden. Schon einmal war ein Fünfundzwanzig- FahreSplan aufgestellt worden, der der Erforschung Afrikas gewid met war und dem Leo Frobenius als Ausgabe vorschrieb, in zwölf Reiseabsätzcn und ebenso vielen Heimatstudienjahren den afrikani schen Kontinent kulturgeographisch aufzuhellen, seine prähistorischen Monumente aufzunehmen und ihre Beziehungen zur europäischen Vergangenheit zu klären. Heute kann dieses Programm als aus- und durchgeführt bezeichnet werden. Der Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 24. De zember 1936 den Professor vr. Heinrich Gloel in Wetzlar in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche Kunstwissenschaft und Goethe-Forschung die vom Reichspräsidenten von Hindenburg ge stiftete Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. — Prof. Gloel war früher Gymnasialprofessor und stammt aus Körbe litz. Er steht im Alter von 82 Jahren. Nachdem er zwanzig Jahre am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin gewirkt hat, kam er 1900 an das Wetzlaer Gymnasium. Die Stadt Wetzlar ernannte ihn 1923 zum Ehrenbürger. Er schrieb u. a.: Goethes Wetzlarer Zeit, Wetzlarer Goethebüchlein und Der Dom zu Wetzlar. Der Leiter des Amtes Wissenschaft im Reichs- und Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Pg. Mi nisterialdirektor Prof. vr. Vahlen, hat mit Rücksicht auf sein Alter um einen längeren Erholungsurlaub und um seine Versetzung in den Ruhestand znm 1. April 1937 gebeten. Neichsminister Rust hat ihm den erbetenen Urlaub bewilligt und den badischen Minister des Kultus und Unterrichts Pg. vr. Wacker im Einvernehmen mit .den beteiligten Stellen zunächst vertretungsweise mit der Geschäfts führung -des Amtes Wissenschaft im Neichserziehungsministerium be auftragt. Die drei Hochschulen Württembergs in Tübingen, Stutt gart und Hohenheim sind im Wintersemester 1936,37 von insgesamt 2 979 Studierenden besucht. Davon entfallen auf die Universität Tübingen 1818, auf die Technische Hochschule Stuttgart 990 und auf die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim 171. Von ihnen stehen im ersten Semester in Tübingen 202, in Stuttgart 125 und in Hohenheim 40. Von der Gesamtzahl der Studierenden sind in Tübingen 53, in Stuttgart 26 und in Hohenheim 6 Ausländer deut scher Abstammung. Die Kunstgewerbeschule in Stuttgart wird im laufenden Winter halbjahr von 8 Meisterschülern, 169 ordentlichen Schülern und 53 Gästen besucht. Davon sind 207 Reichsdeutsche, 7 Auslanddeutsche und 16 Ausländer. Die Universität Lausanne, die nach der Universität Basel die älteste Schweizer Hochschule ist, kann im Sommer 1937 die Feier ihres vierhundertjährigen Bestehens begehen. An der Universität Lausanne hat einst auch der heutige Staatschef Italiens, Mussolini, studiert. 46
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