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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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soll noch eine Bücherei hinzukommen. Außerdem beherbergt das Museum einen Vortragssaal für etwa hundertachtzig Hörer und Räumlichkeiten für geplante weitere Sonderansstellungcn der Pforz- heimer Weltindustric. Ferner ist beabsichtigt, in den Kellerräumen alte Goldschmiedewerkstätten aufzubauen und noch eine große Kunst ausstellungshalle zu errichten. In Gegenwart des bayerischen Ministerpräsidenten Siebert wurde auf der Veste Marienberg das Würzburger Stadtgeschicht liche Museum eröffnet, das mit seinen Sammlungen einen Über blick über die tausendjährige Geschichte der Stadt gibt. Im nächsten Jahr soll an gleicher Stelle das Würzburger Studentenmuseum ein geweiht werden. In Kolberg ist für den 20. September die Eröffnung eines N c t t e l b e ck - M u sc u m s vorgesehen. In einem Bürgerhaus aus dem sechzehnten Jahrhundert soll die Größe und Vielgestaltigkeit des Lebens Joachim Nettelbecks, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum zweihundertsten Male jährt, dargestellt werden. Frankfurt am Main baut ein T h e a t e r m u s e u m auf, in dem alles Material um das Theater — Bühnenbilder, Szenenbilder, Theaterkostüme und vor allem Handschriften von Theaterdichtern — gezeigt werden soll. Für die Handschriftensammlung ist schon ein aus gedehnter Grundstock vorhanden, bestehend aus einer großen Anzahl Handschriften moderner Dichter, die einen besonderen Raum ein nehmen, und einer fast vollkommenen Wagner-Sammlung. Im Freiburger Adelhauserkloster ist ein neues urgeschicht- liches Museum errichtet worden, das die Ergebnisse der ein gehenden und systematisch betriebenen Vorgeschichtsforschung im ale mannischen Gebiet anfnehmen soll. In München wurde zum Tag der Deutschen Kunst im Nahmen der dritten Jahresversammlung der Reichskammer der bildenden Künste eine mit modernsten Hilfsmitteln ausgestattete Werkprüfungs und Forschungsanstalt für Maltechnik als »D o e r n er - I n st i t u t« in einer schlichten Feier eröffnet. Der Präsident der Neichskammer der bildenden Künste Professor Ziegler kennzeichnete in seiner An sprache die Aufgaben des unter Leitung Professor Doerners stehenden Instituts, das gemeinsam mit Wissenschaftlern und Künstlern die bestehenden maltechnischen Erkenntnisse prüfen, erforschen und er gänzen soll. Dazu gehört im einzelnen die Untersuchung von Künstler farben, Bindemitteln und Malgrllnden, die Prüfung der Fragen der Wandmalerei, der Konservierung von alten Bildwerken, neuer Mög lichkeiten der Gemäldeuntersuchung u. a. Mit Beginn des Sommcrsemesters ist an der Technischen Hoch schule Karlsruhe ein Institut für L e b e n s m i t t e l ch e m i e errichtet worden, das unter Leitung von Professor k)r. Kurt Täufel steht. Auf Grund einer Anregung des verstorbenen Erneuerers der Olympischen Spiele Baron de Coubertin wurde in Berlin in den Räumen des Neichssportfelöes ein »I n t e r n a t i o n a l e s O l y m - Neue Forschungen Die alte Streitfrage, ob die Blockbücher als Vorläufer des typengedruckten Buches anzusprechen sind oder nicht, schien nach W. L. Schreibers Darlegungen von 18W im Zentralblatt für Bibliotheks wesen dahin entschieden, das; die Blockbllcher zeitlich nicht vor dem typengedruckten Buche liegen, daher nicht als dessen Vorläufer oder Vorstufen betrachtet werden können. Längere Zeit hindurch galt dank Schreibers Autorität diese Entscheidung als endgültig. Schreibers ablehnenden Standpunkt teilte bereits nicht mehr E. von Nath in seiner Geschichte des Frühdrucks im Milkauschen Handbuch, wo er das Blockbuch zwar nicht als direkten Vorläufer des typengedruckten Buches angesehen zu wissen wünscht, in ihm aber eine diesem vorausgehende »primitivere Form des gedruckten Buches er blickt, die sich unabhängig vom Typendruck entwickelt hat«. In seiner Übersicht über die wichtigsten Blockbücher seht er als ältestes eine aus fünfzig Darstellungen bestehende Apokalypse an, die »wahrscheinlich schon 1430 in den Niederlanden entstanden ist«; eine als die älteste bezeichnet Liblia pauperum mit 34 Blättern und mit handschriftlichem Text wird nach Deutschland in das Jahr zehnt von —40 verlegt. Die Frühdruckforschung erkennt demnach an, daß es Blockbücher, teils mit eingedrucktem, teils mit handschriftlich beigefügtem Text, bereits vor der Erfindung des mit beweglichen Lettern arbeitenden Buchdrucks gegeben hat, nur soll das Blockbuch nicht in der Weise p i s ch e s I n st i t u t« mit einer Stiftung von Neichsminister I)r. Frick errichtet. Es hat die Aufgabe, die olympischen Grundfragen wissen schaftlich darzustellen, ein olympisches Archiv als internationale Aus- kunftsstelle der olympischen Bewegung und der olympischen Kunst einzurichten und eine Vierteljahrszeitschrift »Olympische Nundschau- als Fortsetzung der von Baron de Coubertin gegründeten »Olympi scheu Revue« herauszugeben. Der Vorstand des Instituts ist der Neichs- sportführer, geschäftsführcnder Direktor der ehemalige Generalsekretär der elften olympischen Spiele vr. ü. e. Carl Diem. In Stuttgart wurde vom Kulturamt der Reichsjugendführuug gemeinsam mit der Neichsleitung von KdF., dem Deutschen Ge meindetag, der Reichstheaterkammer und der Stadt ein Reichs- i n st i t u t für Puppen spiele gegründet. An diesem Institut, das sich die Mitarbeit bedeutender Dichter und Komponisten gesichert hat, muß jede Puppenbühne, die vor KdF.-Zuschauern spielen will, mindestens einen Monat im Jahr neue Spielpläne einstudieren. Da neben sind Drei-Wochen-Knrse eingerichtet zur Ausbildung begabter Laienkräfte. Das Reichsinstitnt pflegt hauptsächlich vier große Gat tungen von Pnppenspielcn: das Märchenspiel, das Sagenspiel, das Volksspiel und die politische Satire. Neben dem seit über dreißig Jahren bestehenden Weltwirtschasts- archiv in Hamburg entstand ans Anregung von Reichsstatthalter Kauf mann ein W e l t w i r t s ch a f t s i n st i t u t, dem die Aufgabe zu fällt, das im Archiv gesammelte Nachrichtenmaterial ausznwerten und der Wirtschaft des ganzen Reiches zngängig zu machen. Im Verlauf der Festlichkeiten, die in diesem Jahr auf dem Annab erg stattfanden, wurde eine mit Unterstützung des Grenz büchereidienstes Berlin und des Landeshauptmanns geschaffene und von der Staatlichen Büchereiberatungsstelle in Gleiwitz zusammcn- gestellte Volksbücherei feierlich eröffnet. Dabei betonte der Vertreter des Grenzbüchereidienstes in Berlin, daß Oberschlesien auf dem Ge biete des Volksbüchereiwesens an der Spitze marschiere. In Bcrlin-Schöneberg wird eine Jügendbücherei ein gerichtet, die neben der eigentlichen Stadtbücherei nur für Jugendliche vom neunten bis sechzehnten Lebensjahr gedacht ist. Der jetzige Be stand von rund 2000 Bänden soll entsprechend der Entwicklung des Leihverkehrs im Laufe der Jahre noch erweitert werden. Die um fangreichen Vorarbeiten werden eine Eröffnung der Jugendbücherei erst im Oktober ermöglichen. Im Verfolg der Bestrebungen, für jeden Schulort eine Gemeinde bücherei zu schaffen, konnten im Grimmaer Bezirk an einem Tage fünf neue Büchereien, und zwar in den Orten Hohburg, Nitzschka, Nöcknitz, Schwarzbach und Thallwitz ihrer Bestimmung übergeben werden. Auch Großbotheu erhielt unlängst eine in einer schlichten Feierstunde eröffnete neue Gcmeindebücherei. In Schmöll u wurde in einer kurzen Feier die Stadtbücherei wiedereröfsnet. Auch Frohburg hat seine städtische Bücherei ver größert und erneuert. Sie umfaßt achthundert Bände und wurde in einer Weihestunde ihrer Bestimmung übergeben. zur Blockbuch-Frage als Vorläufer des typengedruckten Buches angesehen werden, als ob es zu diesem selbst die Anregung gegeben habe. Das Blockbuch iu seiner frühesten Form stellt sich dar als die buchmäßige Zusammenfassung einer inhaltlich zusammengehörigen, mehr oder minder umfangreichen Reihe von Einblattholzschnitten, die mit dem Reiber von Holzplatten gewonnen werden, in welche die zum Abdruck auf Papier bestimmten Partien erhaben cingeschuitteu sind. Da die frühesten Einblatt-Holzschnitte als um 1400 entstanden angesehen werden, erweist sich das Blockbuch iu technischer Hinsicht nicht als eine Neuerung; neu ist lediglich die Zusammenfassung mehrerer Einblatt-Holzschnitte zu einem buchmäßigen Ganzen, dessen papierne Blätter ans mechanische Weise im Wege des Drückens ver vielfältigt sind. Da es bis dahin lediglich handschriftlich hcrgestellte Bücher gab, muß das Blockbuch als eine durchaus neue Form des Buches angesehen werden. Diese neue Buchform ist nun nicht durch das in der Mitte des 15. Jahrhunderts aufkommeude typengedruckte Buch einfach abgelöst worden. Vielmehr geht das primitive Blockbuch neben dem typen gedruckten noch längere Zeit einher und kann sich halten, da es sich aus bestimmte Literaturgattuugen beschränkt, für die sich ein ge wisser Absatz trotz der Konkurrenz durch das typengedrnckte Buch erzielen ließ. Nr. 18S Dienstag, den 16. August 1938 »35
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