k. 8L^^It<-6^UI8sL^I_r) Dora Aydelotte Mutter Prawl Roman einer amerikanischen Siedlerfamilie Deutsch von Helene Winter und Walter Kahnert ' 1.-10. Tausend ' Leinenband RM 6.80 >Aie Dichterin ist Amerikanerin französischer Abstammung (Hugenottin). Sie verlebte ihre Kindheit in einer kleinen Far merstadt Amerikas. Ihre eigenen Kindheitserinnerungen dürften die Grundlage dieses Romanes bilden. Es ist die Ge schichte der Familie Prawl, die 1893 mit einem der letzten amerikanischen Siedlerzüge in das Gebiet des heutigen Staates Oklahoma kommt und hier mit ihren Landsleuten beginnt, der endlosen Prärie fruchtbares Ackerland abzutrotzen. Und es ist zugleich die Entstehungsgeschichte einer amerikanischen Stadt, deren Bürger mutig den Kampf gegen die Unbilden der Prärie und gegen eine allgewaltige Eiscnbahndirektion aufnehmen, die ihnen Station und Postamt vorenthalten will, und die ihren ganzen Ehrgeiz daran setzen, den Bau des Gerichtsgebäudes für ihre Stadt zu erwirken. - -Äie Prawls harren in ihrer neuen Heimat aus, obwohl in den ersten vollkommen regenlosen Sommern die Ernte verbrennt, die Wasserfluten der Regenzeit die Acker zerwühlen und in eisigen Wintermonaten Blizzards die elenden Hütten und Häuser im Schnee zu begraben drohen. Mehr als einmal ist auch Dave Prawl, das Oberhaupt der Familie, seiner Natur nach der ruhelose Abenteurer der Pionierzeit, bereit, weiterzuziehen. Daß diese Pläne nie verwirklicht werden, ist das Verdienst der Mutter, Martha Prawl, dieser verehrungswürdigen Frau, durch deren Gestaltung die Dichterin der amerikanischen Siedlerin ein Denkmal setzte und damit zugleich allen Frauen, die, wo auch immer auf der Erde, an der Seite ihrer Männer ausziehen, um neuen Lebensraum für ihre Volksgemeinschaft zu erschließen.-^Äir begegnen ihr zuerst bei ihrem Planwagen an jenem staubigen und brennendheißen Septembertag im Jahre 1893 in der ausgedörrten Prärie, als man einen Trunk Wasser nur um Geld erhalten konnte, und verlassen sie 1914 auf dem großen Festzug der nun zur Provinzstadt aufgeschossenen Siedlung „Llouä Ltiiok", auf dem sie als „Mutter der Pioniere^ gefeiert wird. Der Leser ist im tiefsten bewegt von ihrem praktischen, zupackenden, aber keineswegs humor losen und immer hilfsbereiten Wesen. Er wird sich das Leben dieser Frau noch oft vor Augen halten, weil es ihm Achtung vor dem unscheinbaren Schicksal einflößte, das sie gehorsam aus den Händen ihres Schöpfers , entgegennahm, um es so zu erfüllen, daß der Glanz ^ D, inneren Reichtums von ihm ausstrahlt. lI Nr. 204 Freitag, den 2. September 1938 4893