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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1938
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- Deutsch
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riicksichtigt; ein reicher Grundstock steht in der Sammlung Schulte zur Verfügung. In einem besonderen Wasserzeichcnarchiv wird die Forschungsstelle die gesamten vorkommenden Zeichen der Handpapier zeit zu vereinigen suchen, sie ordnen nach Art, Hersteller und Ver breitungsgebiet. In möglichst großem Umfange sollen hier Original papiere gesammelt werden, wobei mit dem Ausscheiden wertloser Akten der Archive und besonders mit der Hilfe der Papierfabriken ge rechnet wird, in deren Altpapier immer wieder alte Handpapiere anstauchen, die es zu retten gilt. Mehrere größere Wasserzeichen- sammlnngcn werden in Mainz vereinigt, welche zusammen schätzungs weise 15 000—20 000 verschiedene Zeichen enthalten. Alfred Schulte, dem die Leitung der Forschuugsstellc übertragen wird, ist durch seine papiergeschichtlichen Veröffentlichungen bekannt. Er steht in der zwölften Papiermachergeneration seiner Familie und hat im Lauf seiner 1919 begonnenen Forschungen die direkte Bluts verwandtschaft mit über zweihundert Papicrmachern Nachweisen können. Seine umfangreiche Wasserzeichensammlung wird mit seiner Bücherei von über 700 Schriften und Aufsätzen papiergeschichtlichen Inhalts den Ausgangspunkt für die Arbeit und den Ausbau der Forschungsstellc bilden. Durch die karteimäßige Erfassung der ein zelnen Papicrmeister und -Gesellen ist die Forschungsstelle in der Lage, auch Ahnen- und Familienforschern wertvolle Hilfe zu geben. Fachschaft Angestellte, Berlin Dr. Karl Viererbl vom „Völkischen Beobachter' Am 31. August hielt der Schriftleiter des »Völkischen Beobachter«, Pg. I)r. Karl Viererbl, im Haus der Deutschen Presse den hier ange kündigten Vortrag über das Thema »Von Marbod bis B e n e s ch, ein Querschnitt durch die tschechische Ge schichte und Politik«. Seine Ausführungen fanden bei der zahlreichen Hörerschaft ein überaus starkes Interesse. Wir lassen darüber den Bericht des »Völkischen Beobachter«, Berliner Ausgabe vom 1. September folgen: »Ausgehend von der tschechischen Propaganda und Geschichts schreibung, die den Nachweis zu erbringen versucht, daß die Tschechen die Urbevölkerung der Sudctenlänüer darstellten, gab vr. Viererbl in großen Zügen einen Abriß von der geschichtlichen Entwicklung im Sudctenraum, wie er wirklich und tatsächlich erfolgt ist. Den falschen Darstellungen der Tschechen stehen die historischen Tatsachen gegenüber, daß die erste geschichtliche Bevölkerung die keltischen Bojer, die dem Lande Böhmen den Namen gaben, gewesen sind. Ihnen folgten die Markomannen (Marbod, der Markomannenfürst, war die erste geschichtliche Persönlichkeit im Sudetenland), die über ein halbes Jahrtausend bereits im Sudetcnraum siedelten, und erst am Aus gang des 6. Jahrhunderts kamen die Tschechen, deren Darstellung nnd Auslegung des geschichtlichen Geschehens zu dcu Gruudtatsachen in schärfstem Widerspruch stehen und die Tschechen zu einer Politik verleitet haben, die zur Quelle aller jeuer Spauuungen wurde, die heute ein friedliches Nebeneinander der Deutschen und Tschechen un möglich macht. Bei der wechselvollen Geschichte der Sudctenländer von ihren Anfängen bis znm heutigen Tage springt eine interessante nnd auf schlußreiche Tatsache sofort ins Auge, die Pg. Viererbl in klaren sach lichen Worten in seinem Vortrag darlegtc: ,Alle Epochen des kultu rellen und wirtschaftlichen Aufblühens der böhmischen Länder fallen zusammen mit der unmittelbaren deutschen Einflußnahme im Su detenraum und der cngsteu Anlehnung des böhmischen Herzogs- oder Königstums an das Deutsche Reich. Dagegen sind die Zeiten der tschechischen Alleinherrschaft charakterisiert durch einen grenzenlosen Verfall im Lande und eine brutale Machtausübung durch die Tschechen, die das aufbaucndc Deutschtum in der empfindlichsten Weise zu spüren bekam. In keiner Phase der geschichtlichen Entwick- spricht über das Schicksal der Sudetenländer lung haben sich die Tschechen als staatsschöpferisches und aufbaucndes Element erwiesen. Ihre Kulturleistungen verraten das deutsche Vor bild. Sie entstanden nur im Kraftstrom deutschen kulturellen Lebens. Dem Mangel der Tschechen an schöpferischer Kraft steht in allen Jahrhunderten der geschichtlichen Entwicklung der Sudetenländer die von ihnen ausgehende zerstörende Wirkung gegenüber. Die Zeiten des ungeschmälerten Einflusses in den Sudcten- ländcrn haben das tschechische Volksleben stets befruchtet, aber nie mals in seiner nationalen Existenz gefährdet. Wohl aber haben die Epochen der tschechischen Machtführung stets den nationalen Besitz stand des deutschen Volkes in den Sndetenländern gemindert und seine völkische Substanz geschwächt. Niemals in der Geschichte hat das Deutschtum den tschechische« Siedlungsraum verwüstet — wohl aber umgekehrt!'. Diese Feststellungen mögen in vielen Punkten bitter sein für das tschechische Volk, führte vr. Viererbl aus, der es als eine ,Tragik des tschechischen Volkes' bezeichnctc, daß es weder kulturschöpferisch sei, noch sich als staatsbildend oder staatserhaltcnd erwiesen habe. Die zwanzig Jahre selbständiger Herrschaftsführung der Tschechen in den Sndetenländern, die unter dem bestimmenden Einfluß der beiden führenden Männer der .Revolutionszeit', Masaryk und Benesch, stehen, zeigen in ihrer Art und in ihrer Wirkung auf das Schicksal der Sudctenländer völlige Übereinstimmung mit allen anderen Epochen der tschechischen Vorherrschaft. Die Periode seit 1918 sei, wie Pg. Viererbl zu Recht betonte, charakterisiert durch eine auf Zerstörung aller nichttschechischen Werte abziclende brutale Macht- führuug, Verlotterung der politischen Sitten und einen kulturellen und wirtschaftlichen Verfall. Die Ausführungen Viercrbls, dessen Vortrag durch eine Be grüßungsansprache des Landesfachbcraters Pg. v. Blomberg ein geleitet wurde, gaben anschließend vielfach Gelegenheit zu persönlicher Rücksprache und Wechselrcde zwischen dem Redner und seinen Hörern. Unter den regelmäßigen Zusammenkünften der Berliner Buchhandels- angestelltcn darf dieser Abend nicht nur wegen seines überaus starken Besuches, sondern vor allem auch durch die Art der Thcmawahl als besonders anregend und zugleich als beispielgebend für die anderen Fachschaften der Gruppe Buchhandel im Reiche angesprochen werden«» Fachschaft Angestellte, Leipzig Programm des dritten Arbcitsabschnittes Am 13. September beginnt der nächste Arbeitsabschnitt der Ar beitsgemeinschaft Leipziger Jungbuchhändler. Waren die ersten Abende der Arbeitsgemeinschaft nach ihrer Einrichtung im Januar 1937 vor allem literarischen Fragen, so besonders bcr Lyrik, gewidmet, und standen diese unter dem Leitwort »Wir lesen wieder Lyrik«, so wurde vom zweiten Arbeitsabschnitt an neben dem literarischen in der Erkenntnis der Wichtigkeit und der Bedeutung dieser Dinge gerade anch für den Jungbuchhandel stärker das allgemein Buchhänblerisch- Fachliche in den Vordergrund gestellt. Berichte über die bedeutendsten Führerpersönlichkeiten des deutschen Buchhandels und über die wich tigsten Verlagshäuscr wechselten ab mit einer Arbeitsgemeinschaft über »Mittel und Wege zur Selbstbilduug des Buchhändlers«. Zwei Buchbesprechungsabende stellten Vorläufer für das im nächsten Ar beitsabschnitt geplante Buchbesprcchungs-Wocheucndtreffcn dar. Es ist nicht Absicht dieser Zeilen, einen ins einzelne gehenden Bericht über die bisherigen Abende der Arbeitsgemeinschaft Leip ziger Jungbuchhändler zu geben. Wir erlebten eine ganze Reihe er folgreicher und ergiebiger Abende mit Themen wie: Deutsche Lite raturgeschichten, Goethe und die nationale Idee, Verlagshauszeit schriften, Literarische Zeitschriften und Fachzeitschriften des Buch händlers usw. Daß außerdem die Pflege der Kameradschaft an unseren Abenden und bei anderen besonderen Gelegenheiten nicht zu kurz kommt, braucht kaum betont zu werden. Dafür sind die besten Zeugen alle die Kameraden nnd Kameradinnen, die im vergangenen Sommer unseren Nudcrabend und die Sonnwendfeier mitgcmacht haben. Am Dienstag, dem 13. September, soll nun der dritte Arbeits abschnitt beginnen. Eine lebendig und abwechslungsreich gehaltene Folge von Abenden steht bevor. Es werden literarische, buchhänd lerisch-fachliche und sonstige allgemein interessierende, mit dem Buchhandel näher zusammenhängende Fragen der Arbeit zugrunde gelegt. Besonders hingewiesen sei noch auf die Absicht, Mitte Ok tober ein Wochcnendtreffen zu veranstalten, das ausschließlich der Besprechung von Weihnachtsncnerscheinungen dienen soll. Alle die jenigen Kameraden, die daran teilnehmen wollen, werden gebeten, sich möglichst schon am ersten Abend dafür anzumeldcn. Der erste Arbeitsabend des Wintersemesters findet am 13. September, 20.15 Nhr im kleinen Arbeitssaal des Buchhändlerhauses sHospitalstraße 11, Ein gang III) statt. Im Interesse eines rechtzeitigen Beginns der Abende 694
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