Kurt von Stuttcrheim Zwischen den Zetten Erinnerungen -1.-5.Tausend - Leinenband RM6.80 ^ieFüllc des Erlebten und Erschauten, die Vielzahl der Menschen und Meinungen, Wege und Umwege des heute fünfzigjährigen Verfassers machen seinen Lebens- bcricht zu einem der interessantesten Kultur- und Geschichtsdokumcnte unserer Jahrhunderthälfte. Auf welcher Stufe der Autor sein Leben bekennt, immer steht es im engsten Zusammenhang mit den Zcitströmungcn auf dem Gebiete der Kunst (in den Iugendjahrcn) und der Politik in den späteren Jahren seines Lebens. Mag er sich selber auch als Außenseiter und Einzelgänger bezeichnen: das Leben bringt ihn dennoch gerade mit den Kreisen in Berührung, die im Kleinen wider spiegelten, was sich im Großen vorbereitete und geschah. - ^6enn er uns erzählt, wie er als Page hinter dem Stuhl der „Queen" am Koburger Hof steht, als Korps student in Heidelberg sich von einem Trinkgelage der Saxo-Borufsen drücken möchte, um Hans Thoma im Hause seines Freundes und Entdeckers, Henry Thode, zu begegnen; wenn er von den üppigen Vergnügungen auf der Insel Krpstowski im zaristischen Petersburg berichtet oder von der Heiligsprechung der Jungfrau von Orleans in der Peterskirche; ob er als Dichter in der arbeitsamen Münchener Boheme zu „km äe siede"-Stimmungen neigt oder interessante Einzelheiten aus seinem Freundschaftsverhältnis zu Max Reger und Alfred Walter von Hepmel mitteilt; ob er im „Grünen Salon" der Gleichen-Rußwurms mit dem Urenkel Schillers Goethes Lebenskreis miterlebt oder gar der Königin Maria von Neapel aus den Tagebüchern seiner Großmutter, die auf ihren Hofbällen tanzte, vorliest - immer verdichten sich diese Episoden zum Beispielhaften für eine Epoche: Vorkriegsdeutschland. ->^er Weltkrieg und sein späterer Beruf als Vertreter einer großen Tageszeitung bringen seine Abwendung vom Ästhetischen und Hinwendung zum Politischen mit sich. Meisterhafte Berichte erstattet er nun über die elsaß-lothringische Frage, über den Einzug Poincares und Llemenceaus in Straßburg, sowie später über den Rhein- und Ruhrkampf. Die Schlußkapitel bringen die persönlichen Erlebnisse in seiner Wahlheimat England und enden in der Gegenwart mit den Schlußworten: „Das Schicksal hat vieles zerbrochen, was meinem Herzen teuer war. Es hat von den Träumen, die ich träumte, nur wenige verwirklicht. §s hat mich in einer Zeit leben lassen, die nur selten meinem Wesen entsprach. Aber es hat mir auch vieles gegeben, was mir nicht beschicken gewesen wäre, hätte ich in einem mhigeren Zeitalter gelebt, als in den Sturmjahren des 20. Jahrhunderts." Früher erschien: kcokT von 8Tv'i"i'kk»Liivl. England - Heute und morgen Ein Standardwerk der Englandliteratur -14. Tausend - Leincnband RM6.80 417 t