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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19061127
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275, 27. November 1906. Nichtamtlicher Teil. 12201 Kleine Mitteilungen. Post. Einlagen in Zeitschriften. — Die Wein- und Spirituosen-Zeitung (Barmen, 24. November 1906) gibt folgendes bekannt: »An die deutsche Fachpresse! »Durch Verfügung der Kaiser!. Ober-Postdirektion Düsseldorf wird dem Verlage unsrer Zeitung die Beifügung von Ein lagen in diejenigen Exemplare unsrer Zeitung, welche durch Streifband versandt werden, untersagt! »Die Kaiserliche Ober-Postdirektion beruft sich dabei auf Artikel 3 der Post-Gesetz-Novelle vom 20. Dezember 1899 und auf diesbezügliche Reichsgerichts-Erkenntnisse. »Gleichzeitig erfahren wir, daß auch seitens der Ober- Postdirektion Köln einem dortselbst erscheinenden Fachblatt gegenüber ein gleiches Verbot ergangen ist. -Es ist uns zurzeit noch unbekannt, ob diese Verfügung seitens einiger Ober-Postdirektionen versuchsweise erlassen, oder ob eine dahingehende Weisung des Reichs-Post-Amts an sämt liche Ober - Postdirektionen ergangen und demgemäß ein allge meines Verbot für das ganze Deutsche Reich bevorsteht. »In letzterm Falle würde eine derartige Maßregel eine schwere Schädigung aller Beteiligten, sowohl der Fachpresse, als auch der auftraggebenden Firmen bedeuten. Ferner würde ein solches Verbot aber auch der Druck-Industrie und damit weiteren Kreisen unabsehbaren Schaden bringen. -Die postseitig getroffenen Verfügungen sind aber auch insofern unverständlich und zwecklos, weil es ganz ausgeschlossen ist, daß die bisher durch Fachzeitschriften verbreiteten Einlagen nunmehr etwa durch die Post als besondere Drucksache verbreitet würden. Derartige unerschwingliche Ausgaben kann sich unsere ohnehin schwer genug belastete Industrie und Handel niemals gestatten. -Im Interesse der in erster Linie davon betroffenen Fach presse liegt es zunächst, gemeinsam die postlichen Verfügungen auf ihre Berechtigung hin prüfen zu lassen und eventuell mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln sich zu wehren und schweren Schäden vorzubeugen. »Wir richten an die gesamte Fachpresse die Bitte, uns gefällig mitzuteilen, ob auch in anderen Ober-Postdircktions-Bezirken diesbezügliche Verbote erlassen, und eventuell welche Maßnahmen dagegen getroffen worden sind. Ferner bitten wir um gefällige Mitteilung aller darauf bezüglichen Vorfälle, Gerichtsent scheidungen rc. re. »In Hinsicht auf die ungemein große Tragweite der post seitigen Verfügung und im gemeinsamen Interesse der Abwehr dieser die Volkswirtschaft schwer schädigenden Maßregel hoffen wir, daß unsrer Bitte gern entsprochen wird. -Mit kollegialer Hochachtung Wein- und Spirituosen-Zeitung, Barmen.- Der vorstehenden Mitteilung und Aufforderung lassen wir nachstehend den angezogenen Artikel 3 des Gesetzes betreffend einige Änderungen von Bestimmungen über das Postwesen (vom 20. Dezember 1899) folgen: Artikel 3. Anstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Beförderung oder Verteilung von unverschlossenen Briefen, Karten, Druck sachen und Warenproben, die mit der Aufschrift bestimmter Empfänger versehen sind, dürfen vom 1. April 1900 ab nicht betrieben werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 1500 ^ oder mit Haft oder mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Abgesehen von den bezeichnten Anstalten ist die gewerbs mäßige oder nicht gewerbsmäßige Beförderung von unver schlossenen politischen Zeitungen innerhalb der Gemeindegrenzen eines Ortes, insbesondere auch wenn sie durch die Post oder durch Expreßboten dorthin befördert wurden, jedermann ge stattet, auch an Sonn- und Feiertagen während der Stunden, in denen die Kaiserliche Post bestellt. — Nach obigem ist die Maßnahme der Oberpostdirektion Düssel dorf nicht verständlich, wenn nicht angenommen werden soll, daß die Postbehörde die Beifügung von geschäftlichen Drucksachen zu Zeitschriften als unerlaubte Privat-Postbeförderung ausfaßt. Red. Verein der Münchener Buchdruckereibesitzer. — Ein eigenes Heim hat sich der Verein Münchener Buchdruckerei besitzer (E. V.) errichtet. Die behaglich ausgestatteten Räume umfassen geeignete Lokalitäten für die Geschäftsstellen des Kreises V (Bayern) des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des Oberbayri schen Bezirksvereins, Sitzungszimmer für die ehren- und schieds gerichtlichen Verhandlungen, für das Tarifschiedsgcricht, Biblio thek rc. Ein größerer Saal ist für die Monatsoersammlungen und sonstigen Zusammenkünfte bestimmt. Das Mobiliar ist in Eichenholz gearbeitet und dunkel gebeizt, Stühle mit grauer Lederpolsterung. Den Hintergrund des Saales schmückt eine -Graphia», die Kunstmaler E. Spandow für den Deutschen Buch druckertag in München ausgeführt hatte. Ein Greif, vom Bild hauer Heilmeier anläßlich der Festtage zu Ehren des Deutschen Kaisers und der Kaiserin für die Dekoration der Buchdrucker gruppe modelliert, wird ebenfalls Aufstellung finden. Das neue Heim wird sicher dazu beitragen, den geselligen Verkehr der Mit glieder und den engeren Zusammenschluß der Münchener Kollegen schaft zu begünstigen. (Zeitschrift für Deuschlands Buchdrucker, Steindrucker rc.) Vom Deutschtum in Amerika. — Die deutsch-amerika nische Abteilung der »Ksv ^orlr Dublio Dibrurz'- hat, wie ein ausführlicher Bericht des Bibliothekars Helbig in den »6srwa.ii- ^.wsrican Kanals- mitteilt, auch während des Jahres 1904/1905 sehr erfreuliche Fortschritte gemacht und war insbesondre in der Lage, ihren Bestand an Literatur in deutscher Sprache über die Vereinigten Staaten, sowie an Material über die amerikanische Bevölkerung deutschen Ursprungs mannigfach zu ergänzen. Über 400 Titel deutscher Werke wurden dem »Orcksr Department« zur Anschaffung empfohlen; etwa 225 davon waren am Schluß des Jahres 1905 der Bibliothek einverleibt, während mehrere Bestel lungen aus Katalogen deutscher Buchhändler in Europa noch er wartet wurden. Zahlreich waren die der Bibliothek von Privaten und Vereinen überwiesenen Geschenke; es wurde der Bibliothek von 301 Gebern aus 111 Städten in 31 Staaten der Union, außerdem aus je drei Städten in Canada und Deutschland und einer Stadt in Österreich bis Ende Dezember 1905 die beträcht liche Zahl von 1333 Bänden und Broschüren überwiesen (365 Bände und 968 Broschüren s-pawpblsts-s, wobei jedes Buch unter 100 Seiten als »Pamphlet» gerechnet ist), sowie 199 Zeitungs nummern überwiesen. Dazu kommen noch die literarischen Er gebnisse der Schiller-Feier jenes Jahres mit über 200 Zeitungs- Nummern und etwa 100 Festschriften und Programmen. Die Gesamtzahl der Titel unter »6srwan-^wsrisana- in der Bibliothek mag etwa 2000 betragen, wobei aber große Bändereihen, wie die des »Deutschen Pionier« oder der »?snns^lvania-6srwan 8ooist^«, nur als je ein Titel gerechnet sind. Eine genaue Zählung und bessere Ordnung dieser Bestände wird erfolgen, sobald die Bibliothek aus ihrer jetzigen Behausung im Lenox-Library-Building nach dem geplanten neuen Gebäude übersiedelt sein wird, das an der fünften Avenue zwischen der 40. und 42. Straße errichtet werden und voraussichtlich in drei Jahren vollendet sein wird. Doch ist auch jetzt schon für das praktische Bedürfnis der Bibliothekbcnutzer gut gesorgt, indem sowohl im alphabetischen wie im Schlagwörterkatalog jedes Werk verzeichnet steht. Unter dem Schlagwort: »6erwav8 in tbs Doitsck 8tatss- sind beispielsweise über 450, unter »lurosrs in tbs Dmtsä 8tatss- über 100 Titel eingetragen. Ebenso ist dem deutschen Vereinswesen, wie insbesondere auch der religiösen Betätigung der Deutsch-Amerikaner große Sorgfalt gewidmet. Bis jetzt sind in der Sammlung 42 katholische, 21 lutherische und einige andre deutsche Religionsgemeinden, ferner 32 Gesangvereine, 22 Turnvereine und zahlreiche andre deutsche Vereine und Anstalten mit eignen Schlagwortzetteln vertreten; auch eine stattliche Literatur in Bio graphien hervorragender Deutsch-Amerikaner ist vorhanden. Um den berechtigten Ansprüchen genügen zu können, die in einer so von Deutschen durchsetzten Stadt wie New Jork an eine solche Bibliothek gestellt werden, wäre ihr freilich, wie der Ver fasser betont, eine Erhöhung ihrer Mittel dringend nötig. Man kann dem Wunsche des Verfassers wohl beipflichten, daß die zahl reichen wohlhabenden Deutschen New Jorks es sich zur Ehrensache machen sollten, einen Spezialfonds für die deutsch-amerikanische Abteilung dieser Bibliothek zu schaffen, der in einer Höhe von 1599 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang.
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