12238 Künftig erscheinende Bücher. ^ 275, 27. November 1906. Anfang Oegsmber iyo6 erscbeint: Irenes Wnnäerliorn. Oie scbönslen deutscben Volkslieder aus aller und neuer 2ei1, mit Zingweisen und mit kildern von fr. Ztassen, f. Biedermann, fr. klein, 8ckmiädammer, dl. von Volkmann, dl. Lek-Oran, d. darben, k. >Venig, O.karlösius, W 81umpf, dl. blüller- blünster uncl dl. dleise. ^usammengestellt und berausgegeben von K. dlenninger. Oie Verflachung, welcbe uns das Zeitalter der blascbinen aut allen Oebieten geistiger Kultur gekrackt bat, mackt sied besonders verbeerend aucd geltend aut clem Oebiete des Volks gesanges. Unsere scbönen tiet empfundenen Volkslieder mit idren eintaeken sinnigen Weisen baden sieb käst nur nocb in entlegenen Oebirgstälern erbalten, in den Ztädten und Dörfern des flacklandes baden sie allgemein den Qassenbauern und trivialsentimentalen lagesergeugnissen weichen müssen. Oer Öberdruss an dieser roden modernen -^.rt des Volksgesanges ist allmäklicb ein allgemeiner geworden, und überall regt es sieb, um dem Lrbgut unserer Väter, dem Volks lieds, gu verdienter Anerkennung und Verbreitung gu verbellen. blnser Kaiser Kat sieb in bock- bergiger Weise an dis Zpitge dieser Lewegung gestellt. Hundert ^fabre sind fetgt verflossen, seit „Oes Knaben Wunderborn" von ^rnim und Lrentano gum ersten blale im Oruck erscbien. Wobl bat es bei den wabrbaft gebildeten biteraturtreunden unseres Volkes den Zinn lür das Volkslied wacb erkalten, aber die bei seinem Lrsckeinen von Oostbe gswünscbte allgemeine Verbreitung bat es wobl darum nickt gefunden, weil es neben den biedern im eigentlicken Zinne so manches umfänglickers Werk der Volks dichtung entkält, das scbon beute nur dem gugänglicb wird, der etwas tiefer in dis Kultur geschichte unseres Volkes eingedrungen ist. Wenn wir bunclertfabre nach Erscheinen des ersten Druckes es unternebmen, eine beschränkte ^uswabl der sangbaren bieder, deren Zingweisen auf uns gekommen sind oder nocb ermittelt werden konnten, gusammengustellen und mit diesen Zingweisen berausgugeben, so gescbiekt dies in der Hoffnung, wenigstens dem leil der bieder des Wunderborn, der okne Vorbedingung und Vorbereitung federn Deutschen gum Oergen spricht, eins Verbreitung im Zinns Qoetbes gu geben und durch Oingutugung der Zingweisen dis bieder nickt nur im Osrgen, sondern auch im blunde des Volkes wieder lebendig gu macken und auf diese Weise mit gu keifen, den Oas-enkauer und den trivialen Zingsang wieder durch diese kräftige Poesie und blusik gu verdrängen. Wir fügen dieser Ausgabe, die ausser den biedern des galten Wundsrkorn eine gange Ksiks von Volksliedern entkält, die in der Zammlung von /crnim und Lrentano nocb keine -Vutnakme ge funden batten, eine Leibe von Zeichnungen solcber Künstler bingu, dis in eckt volkstümlichem Zinne des Volksliedes empfinden können und durch ibrs Zeichnung, dis den poetischen Oebalt der bieder sinnfällig und schnell erfassbar wiedergeben, gu Kelten vermögen, das Volkslied dem Oergen des Volkes wieder näbsr gu bringen. Ourcb die Vereinigung von Dichtkunst, blalerei und blusik in diesem Lucke bieten wir gegen über den trüberen Ausgaben des Wunderborn etwas durchaus bleues und Ligenartiges, und gerade diese Vereinigung dürfte geeignet sein, mebr als reine hextausgaben das Werk gu einem bieblings- bucb des Deutschen Volkes, gu einem wirklichen Zmgebucb gu macken. ln Iiün8llei-i8ctiem Oi-i§inÄlleinenbanä naeti Entwurf von 5^ ran 2 81a88en. kreis R. 2 - Vorgugsangsbot bis io. Deg. lyob: >1. i.20 bar u. ri/io für bl. 12.— tsubskriptioospröis Ob 10./XII. 1906 N. 1.60.) zo Lxemplare für bl. ;o.—. Prospekte gratis, black dem io. Oegsmber wird dssLucb nur mit 2Z°/g (n/io für bl. iz.—) geliefert. Wir bitten, reichlich gu verlangen. Lerlln VV. 9, Licbbornstr. z. Oockacktungsvoll fiscber L franke.