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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 275. 27. November 1906. Nichtamtlicher Teil. 12197 Vossischc Buchhandlung in Berlin. 12228 "Schuster, Briefe, Reden und Erlasse des Kaisers und Königs Friedrich III. 4 50 geb. 6 Martin Warneck in Berlin. 12222 Oouraä, IVorte äes llsösus. 6sd. 1 ^ 50 W. Weber in Berlin. 12242 Wangemann, Kompendium des Konkurkrechts. Kart. 1 50 H. C. A. Weller in Berlin. 12206 Schwabe, Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904—06. 5 Behörden-Subskriptionspreis 3 ^ 50 Paul Ztllmann in Grotz-Lichterfelde. 12242 *klsus Llstaxd^sisods Runäsobau. Ilg-nä XIV, Halt 1. Verbotene Druckschriften. Das Liederbuch (2 Teile) mit Noten und ohne Noten folgenden Titels: llssrors Lolsk» nis r^insls! Lissui Lstr^ot^ervs, 1 Hsroäorvs rsdrsl Viaueisrsk Larunski. VV^äanis srüsts pom- norons Lvorv klsklsäi viasnoso XsisAarni Lolskiss Lsroaräa LoionisekisAo ist durch Beschluß des Amtsgerichts zu Exin vom 10. d. M. auf Grund des Z 130 St.-G-Bs. beschlagnahmt. Bromberg, 17. November 1906. (gez) Der Erste Staatsanwalt. - (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2334 vom 24. November 1906.) Nichtamtlicher Teil. Die Buchherstellung in alter und neuer Zeit. Nach /X. Lim, t.6 l^ivre. lloms 3. Labrieation. Von Jos. Thron. (Fortsetzung aus Börsenblatt 1905, Nr. 283, 300; 1906, Nr. 29, 30, 31, 253, 254.) Das dritte Kapitel behandelt den Buchdruck. Es be ginnt mit einer Sammlung von Aussprüchen berühmter Männer zur Verherrlichung der Buchdruckerei. Schon Ludwig XII. behauptete im Jahre 1513, ihre Erfindung scheine eher göttlichen als menschlichen Ursprungs zu sein. Joachim du Bellay (1524—1560), einer der bemerkens wertesten Poeten der »Plsiadc«, nannte sie die zehnte Muse, Ludwig XIV., der Sonnenkönig, erklärte sie in einem Edikt von 1649 als »die schönste und nützlichste aller Künste«. In dem berühmten »Lssal rnl la t^xogrsplns« von Ambroise Firmin-Didot (1851) ist diesem Kapitel eine besondre Auf merksamkeit gewidmet, er selbst urteilt folgendermaßen: »In den Ländern, wo die Buchdruckerei Eingang gefunden hat, kann man die Höhe der Zivilisation nach der Qualität der Bücher schätzen, die seit ihrer Erfindung veröffentlicht worden sind, und die Geschichte des menschlichen Geistes erblickt in der Bibliographie ihr Spiegelbild.« Auch eine Anzahl von Ge dichten behandelt dasselbe Thema. Hervorgehoben sei ein lateinisches Gedicht von Claude-Louis Thiboust(1667 —1737), das im Jahre 1718 von ihm verfaßt und gedruckt worden ist. Es führt den Titel: »ll^pogrspbiss sresllsutis« und zerfällt in drei kleinere Abschnitte: lügustor (der Schrift gießer), Oowxositor (der Setzer), llFpogrspbus (der Drucker). Ernest LegouvS (1807—1903) begann seine schriftstellerische Lausbahn mit einem Gedichte »4,'lovsvtiov äs I'Iwprimsris«, das 1829 von der Französischen Akademie preisgekrönt wurde. Aber auch die Pessimisten fehlten zu keiner Zeit, die die Bedeutung der Buchdruckerkunst leugneten und letztere geradezu verdammten, wie wir dies in gleichem Verhältnis schon bei Besprechung des Abschnitts »Die Zeitung« im zweiten Bande des Cimschen Werkes gesehen haben. So z. B. ist die Tirade J.-J. Rousseaus berühmt geworden, der sich in seiner Rede »31 1s rstsblisssmevt äss soisvess st äss arts » cootriönö 5 öpursr Iss wosnrs« befindet: »Das Heidentum, das allen Verirrungen der menschlichen Ver nunft überlassen war, hat der Nachwelt nichts hinterlassen, was man mit den schändlichen Denkmälern vergleichen könnte, die ihr die Buchdruckerei gegeben hat ... . Wenn wir die entsetzlichen Umwälzungen betrachten, die durch die Buch- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. druckerei hervorgerufen worden sind; wenn wir die Zukunft nach den Fortschritten beurteilen, die dieses Übel von Tag zu Tag macht, können wir leicht den Zeitpunkt voraus sehen, wo die Regierenden sich ebensoviel Mühe geben werden, die Buchdruckerei aus ihren Staaten zu verbannen, wie sie sich seinerzeit bemüht haben, sie einzuführen.« Cim hält das gerade Gegenteil für richtiger. Die Buchdruckerei ist im Begriff die Herrscher abzusetzen und überall das Banner der Demokratie aufzuflanzen. Und der royalistische Abgeordnete, Graf de Salabery (1766—1847) nannte den Buchdruck »die einzige Landplage, mit der Moses Ägypten heimzusuchen vergessen habe«. — Henri Bouchot bezeichnet in seinem Buche »Us livrs, 1'illast.rstiov, ls rslivrs« die Buchdruckerei als eine sofort reif auf die Welt gekommene Kunst und be tont, daß die Bibliophilendrucke, also die kostbarsten Erzeug nisse dieser Kunst, heute noch genau mit denselben Werkzeugen hergestellt werden wie zur Zeit Gutenbergs: »Man kann sagen, daß von dem Augenblick an, wo Gutenberg auf den Gedanken kam, die Buchstaben zu trennen, sie im Winkelhaken aneinanderzureihen, zu schwärzen und den Satz schließlich auf Papier abzudrucken, das Buch vollkommen war.« Darüber, daß die Kunst des Buchdrucks später hauptsächlich durch die französischen Drucker vervollkommnet wurde, sind sich französische und deutsche Geschichtschreiber einig; Cim zitiert hierzu die Aussprüche des Verfassers des »Oürorneov llickä^öussoss«, Heinrich Meibomius (1555—1625), und von Andrö Chevilliers (1636—1700), dem ersten Chronisten der Pariser Buchdruckerei. Der Autor geht nun sofort auf das Wesentliche zur Kenntnis der Inkunabeln über, indem er die eigentliche Ge schichte der Erfindung der Buchdruckerkunst, als über den Rahmen seiner Darstellung gehend, beiseite läßt. Er will, wie er sich ausdrückt, »das Buch in seiner fertigen Gestalt beschreiben« und verweist im übrigen auf eine Anzahl von Fachwerken für den, der den »so verworrenen und dunkeln Anfängen des Buchdrucks nachspüren will«. Es ist wirklich bedauerlich, daß Cim es gerade der letztern wegen nicht für nötig gehalten hat, uns wenigstens mit dem heutigen Stand der Ergebnisse der Geschichts- und Quellenforschung über dieses so viel umstrittene Gebiet vertraut zu machen, um so mehr als die Untersuchungen über den Anteil der Holländer an der Erfindung des Buchdrucks noch nicht abgeschlossen sind und der Streit über die allerersten Drucker und ihre Erzeugnisse noch heftig genug geführt wird. Dem deutschen Leser sei deshalb als Ergänzung die Lektüre der kurz und präzis gehaltenen Ausführungen Kamphausens in seinem vortrefflichen Büchlein »Die graphischen Künste« (Sammlung 1593
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