Gerrit Lngelke 6e8äc8kni« an 8 s n 7^o8e«raK 8 i e « e « Manne«, 8 « v v o v rrvanriK /o/»een, am 7 Z. 0 7c r o b s v 7978, / ür 71e»r«c/i7an8 Ze/a77en i « r Vermächtnis Aus dem Nachlaß. Herausgegeben von Jakob Kneip Mil den „Briefen Ver Liebe" 4 00 Seiten mit einem Bildnis und zwei Briefen in Faksimile Geheftet 4.80, in Leinen 6.50 Waitev l^o/kmer in 8er l^e«r/a'7i«e/ten 7.an<7e«reikunA vom 27.^UFN«t 7988: Unwillkürlich fragt man sich, und das baden sich die Kenner des dichterischen Werkes Gcrril Lngclkcs seil je gefragt: Was wäre aus dieser genialen, lodcrndcnBcgabung geworden, balle sic nicht der Krieg in seinen letzten Wochen 1918 im Westen für immer ausqclöscht? Mit nachdenklicher Trauer nimmt man diesen Nachlaßband in die Hand, dieses sturmdurchwebte, ungewöhnlich eigenwillige Fragment eines dichterischen Werkes, das eine ganze Welt menschlicher, künstlerischer Erlebnisse umfaßt. Dieser Malergeselle aus Hannover, auf den Ochmcl zuerst aufmerksam wurde, der sich den „Wcrklculcn von Haus Nvland", vor allem Lcrsch, Barthel, Brögcr und Kneip anschloß, hak in seinen Gedichten voller kämpfe rischer Wucht und zartester Innerlichkeit einen unvergänglichen Beitrag zur deutschen Dichtung geliefert. Wir wählen dieses Urteil mit Bedacht und wissen um seine Tragweite! In seinen dramatischen Ver suchen zerschlägt eine ungefüge Sturm- und Orangwclt noch manche Möglichkeit, aber die „Briese der Liebe", des Dichters Fcldauszcichnungcn, sind einmalige, große deutsche Dichtung. Lngelke ist der erste gewesen, der seinerzeit den cincngcndcn literarischen Begriff der „Arbeiterdichtung" geradezu gewaltsam sprengte und das Erlebnis der Arbeit wie nur noch Lcrsch dichterisch aus den Bereichen engstirniger und oft engherziger Pro grammatik ins Allgcmeingülligc erhob. Dieses „Vermächtnis" ist eine einzige Flamme! Möge sie nicht vor der Erfüllung verlöschen, wie ibr junger Schöpfer, dessen Herz nun schon seil zwanzig Jahren verstummt ist! P-LLII. I I 8 "p VLKI.7LO I. L I ? 2 I 6 5206 Nr. 230 Montag, den 3. Oktober 1938