Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19381003
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193810032
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19381003
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-03
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Witter, <ke» -»a-< ^outs erlebt oer«e»»s» ckcrr^ ^/^oc^Er«tsr^ ^»7r ^srztse^^«-i<E ^l)ro ««s ckoe»» «. 5kortt-ra»rt cker erste «^ekete-tcketttse^e etmreko Ernst Lei bl, der Dichter de, ergreifenden sndetesdentscheu Seihelied, „Wie hebe« unser« Hände' hat ta feine« Kamps für Groß. Deulfchtond ei» fo uagerrShaliche, Schicksal erlebt, daß e» »ert ist, feine Erlebnisse heute dem gesamten deutschen Volk« mttzuteilea. In seinem autobiographischen Roman „Auf steigt ein Laub' (Verlag Ludwig Voggenreiter, Potsdam) schildert er die bisherigen Sto. tione» seine» Kampfe« für da, Sudeten, deutfchtu«. An einem Oktobertag des Jahres 1918 waren an allen Ecken und Mauern der ehemaligen freien Reichsstadt Lg er große mit Hakenkreuzen ge- schmückte Plakate „An dos Volk des Egerländer" angeschlagen worden. In einem Augenblick, da De/' Dre/rte/v Leib/ die alte k. u. k. Monarchie schon in allen Fügen krachte und auseinanderzufallen drohte, riefen st« in begeisternden Worten die Egerländer zur Freiheit und Selbstbestimmung auf. Unterzeichnet war dieser Appell, der ungeheures Aufsehen er regte, von dem „Rat für die Freiheit und Unabhängigkeit des Egerlandes"; der eigentliche Kopf dieses Rates und der Verfasser des Aufrufs aber war der damals 23jährige Leutnant und kriegsbeschädigte Frontoftizier der 73er, des Eger- länder Hausregiments, Ernst Leibl, der aus Graslitz im Egerlande stammte. Er war um diese Zett selbst nicht in Eger, son dern stand bei seinem Regiment in Prag und hatte eben dort die Vorbereitung der Tschechen zum entscheidenden Schlag mit ansehen müssen und als einziger, nur von wenigen Freunden umgeben, die notwendigen Folgerungen daraus gezogen. Er war entschlossen, in letzter Stunde zu handeln . . . Verhaftet Kaum waren die Plakate angeschlagen worden, so wurde auch schon der k. u. k. Leutnant in der Reserve Ernst Leibl verhaftet, um vor ein Kriegs- gericht gestellt, und als .Hochverräter' abgeur- teilt zu werden. Es schien damals festzustehen, daß man den Mann, der die Selbstbestimmung der Heimat wollte, ebenso aufhängen werde, wie man 16 Jahre später andere, ebenso tatbewußte Männer in jenem Oesterreich, das sich als Fort- setzung der k. u. k. Monarchie betrachtete, in der Tat an den Galgen hängen sollte. Ein gewalt- samer Befreiungsversuch, von Unteroffizieren des Regiments für ihren Leutnant unternommen, scheiterte. . . Zusammenbruch der Monarchie Aber das Schicksal hotte noch etwa» vor mit dem Leutnant Leibl. Am 27. Oktober bricht die Habsburger Monarchie auseinander, bevor man den Hochverräter verurteilt hatte. Leibl wird frei. Er wendet sich sogleich an den Knmmandan- ten seines Regiments und versucht, durch die alt- österreichische Schale zu dessen deutschem Her- zen vorzudringen. Er fordert ih chen Tschechen auf. Er dringt darauf, sie wenigstens innerhalb der Regimenter zu ent- wasfnen. Aber alles Drängen. Fordern, Be- schwören ist umsonst. Das deutsche Verhängnis nimmt seinen Lauf. Daheim im Egerland Aber der Leutnant Leibl gibt da, Spiel nicht verloren. Er hat kein Geld, keine Partei, er ist nicht da« Haupt einer geschlossenen Der- schwörung, er hat nur ein paar Freunde um sich, fast alle au, der Jugendbewegung, aber in ihm brennt der Glaube und eine unbedingte Entschlossenheit. So eilt er nach Eger. Gleich auf dem Bahnhof beginnt er, Ordnung zu schaffen und dann die neuen An- sänge einer waffenfähigen Truppe zu organi- fieren. Das Ziel, sein geliebte» Egerland endlich zum Reiche zu bringen und mit den Waffen die Volksabstimmung zu schützen, scheint greifbar nahe zu sein. Noch einmal verhandelt der Leutnant mit einem k. u. k. General und be ginnt Verhandlungen mit militärischen Stellen im benachbarten Bayern. Aber allenthalben wird abgewartet. Darüber ist der 11. November gekommen und die dunkelste Stunde über das Deutschtum her eingebrochen. Der Einzige, der im Egerland zu Taten entschlossen wäre, ist 2 3 I a h r e a l t. Es geht über seine Kräfte, den Widerstand in dieser tragischen Stunde zu organisieren. Denn von den Heimkehrern, die endlich Frieden haben woll- ten, begreift kaum einer den furchtbaren Ernst der Stunde. Unterdessen aber kehrten die tschechischen Legio näre zurück und begannen heimlich, aber unauf haltsam wie Diebe sich in die sudetendeutschen Gebiete einzuschleichen. Die Deutschen aber, die allzu gute Soldaten waren, auch in der k. u. k. Monarchie, warteten immer noch auf Befehle, Kommandos, neue Verordnungen. Am 10. Dezember 1918 wird plötzlich Eger vom 35. Infanterie-Regiment, dos aus Tschechen besteht, besetzt. Man hatte Leibl nicht verständigt. Er erfuhr erst davon, als sich die Tschechen bereits den deutschen Behörden verhandelten. «. Der 23jährige Leutnant Leibl macht einen letzten Aufstandsversuch. Er verhaftet einfach den tschechischen Unterhändler, obwohl die Tschechen immer wieder versichern, nur Ruhr und Ordnung zu bringen. Aber er ahnt die Lüge und sein ganzer Ininkt bäumt sich gegen diese Besetzung auf. Doch die Tschechen reden von Freiheit und Selbstbestimmung ebenso verlogen und hinterhältig wie sie davon in anderen Städten geredet haben, bis sie die Macht bekamen — Bezirkshauptmann, Stadtverordnete, alle „Verantwortlichen" fallen Leibl in den Rücken und vollziehen kampflos die Uebergabe. Aber in dieser Stunde, in der der österreichische Leutnant seinen Waffenrock endgültig ausziehen muß, wird der erste Sudetendeutsche ge boren und der Kampf des heranreifenden Mannes um die endgültige Befreiung und Selbstbestim mung nicht nur der Egerländer, sondern des ge- samten Deutschtums in Böhmen, Mähren, Oester- reichisch-Schlesien beginnt. WNbelm von Sabrsnuu kmlt leibl /wksteigt ein Land kin (udetendeutscbes Scbickial kartoniert NM 4.S0 SanMnen NM S.— Voggenreiter/Potsdam
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder