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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1938
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- 1938-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1938
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- Deutsch
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der Bildhauer Lederer, ist deutscher Südmährcr; von ihm stammt auch der Fechter am Universitätsbrunnen in Breslau und das Goethe-Denkmal in Teplitz-Schönau. Die sudetcndeutschen Maler Alfred Roller aus Brünn, in Wien unlängst gestorben, Walter Klemm aus Karlsbad, Brömse und Hcgcnbarth, Alfred Kubin, Stratil, Helmut Kromer, Franz Gruß, Rudolf Mather, Anton Kolik, Ferdinand Staegcr seien hier nur genannt, ebenso der Architekt Josef Olbrich, 1908 in Darmstadt verstorben, ein Brunner. Der Maler Gabriel Max, nicht zuletzt berühmt durch die großartige Leuchtkraft seiner Farben, entstammte einer deutschböhmischen Künstlerfamilie. Die Arbeit der von Hcidrich geleiteten »Sudetenbühne«, die mit ihren Spielreisen den verschiedensten sudetcndeutschen Städten echte Kunst vermittelt und allein in einer Spielzeit fünf- undvicrzig Aufführungen von Schiller erzielen konnte, ist eine beachtliche Leistung für die deutsche Gesamtkultur. Viel Wichtiges an sudetcndeutschen Kulturleistungen, For- schcrtatcn und Kunstwerken konnte in dieser kurzen Zusammen fassung nicht erwähnt werden. Das Sudetcndcutschtum ist aber, das wird schon aus den aufgezeigtcn Beispielen klar erhellen, regsam, treu dem Gesamtvolke und von dem ehrlichen Willen erfüllt, sein Leben verantwortungsbewußt zu gestalten. Der heroische Freiheitskampf des Sudeten- deutschtums soll urkundtich festgehalten werden Das HauPtarchiv der MSDAP. gibt bekannt: »Das graste er lösende Schicksal, das sich in Sudetendeutschland vollzieht, must in allen seinen Teilen in der Geschichte unseres Volkes für immer erhalten bleiben. Unsere Kinder sollen sich an der heldenhaften Gröste der um Volkstum, Sprache und Nasse seit Jahrzehnten ringenden Deutschen erbauen, an ihr Beispiel und Mahnung nehmen. Pflicht der Gegenwart ist es, das; alle Schriften, Briefe, Orts gruppenakten, Meldezettel, Aufrufe, Plakate, alle Filme, Photos (Photographen- und Amateurbildcr), überhaupt alles Bildmaterial darüber, zentral au'fbewahrt und bearbeitet werden, um dies groste Treueerlebnis, diese herrlichen Taten unseres Führers, urkundlich festzuhalten. Es ergeht die Bitte an die schon so oft bewährte deutsche Volks gemeinschaft, insbesondere auch an unsere Sudetendeutschen, alles ein schlägige Material nicht als .Andenken' in Schubladen vermodern zu lassen, sondern ihren Nachfahren zu erhalten. Sendet daher solches Material an das Hauptarchiv der NSDAP., München, Barerstraste 15, unverzüglich ein. Die Angehörigen der im Kampfe Gefallenen erhalten nach Photo nahme die Originale oder Photokopien (je "ach Wunsch mehrfach) zurück«. Deutscher Volksbüchereitag 1938 24. bis 26. September in Leipzig Unter außergewöhnlich großer Beteiligung von über sieben hundert Teilnehmern fand in Leipzig der erste großdeutsche Volksbüchercitag statt, an dem unter vielen anderen Gästen auch Vertreter aus Sudetendeutschland zugegen waren. Den Auftakt bildete die Eröffnung der »Leistungsschau der deut schen Volksbüchereien« in den Räumen des Grassi-Mu- senms, auf die wir in Anbetracht ihrer besonderen Bedeutung noch in einem eigenen Bericht zurückkommen werden. Im Fest saale des Neuen Rathauses eröfsnetc der Leiter der Reichsstelle für das Volksbüchereiwcsen, Oberstudiendireltor Ur. Heili gen st acdt, die Tagung am Sonnabend, dem 24. September, und hieß die zahlreichen Vertreter von Partei, Staat, Ge meinde sowie alle anderen Gäste herzlich willkommen. Sein Dank galt vor allem der gastlichen Stadt Leipzig, die es an keiner Anstrengung hatte fehlen lassen, um alle Voraussetzungen für einen fruchtbaren Verlauf der Tagung zu schaffen. Er galt ferner dem Vertreter des Herrn Reichserziehungsministers, Ministerialdirektor vr. Kunisch, dem Vertreter des Reichs innenministers und des Rcichspropagandaministers sowie den zahlreichen Dienststellen der Partei, die an den Veranstaltungen vertreten und beteiligt waren, vr. Kunisch wies hin auf die sicht bar großen Erfolge des Volksbüchereiwescns in den letzten Jah ren, in denen allein 9 000 Schülerbüchereicn gegründet werden konnten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß in der Folgezeit auf diesem Wege fortgeschritten werden könne. Er nannte die Volksbücherei einen »geistigen Machlfaktor-, der heute nicht mehr zu übersehen ist. Nach Überbringung der Grüße der Rcichs- schristtumskammer durch llr. Heinl behandelte dann Ober- rcgicrungsrat Studentkowski das Thema »Die Volks bücherei im nationalsozialistischen Staat-. In ihrem Namen »Volks-büchcrei liegt ihre Verpflichtung und Be deutung, die sie heute schlechthin zu d c r Bücherei unseres Vol kes macht, aber nicht als Büchcrsammlung, sondern als ein Waf- senarsenal des Rationalsoziaiismus mit betonter Frontstellung zum Menschen hin. Volk und Nation sind eine unabdingbare Schicksalsgemeinschaft und die Bücherei ist der Arm der Partei, diese Gemeinschaft weltanschaulich zu durchdringcn, zu festigen und vor jeglicher Erstarrung zu bewahren. Ihr Wirken steht unter der Parole »Der Kamps geht weiter- und das um so intensiver, je mehr sich der Gegner tarnt und in Deckung befin det. Darum gilt es nicht nur, ihn zu kennen, sondern ihn auch immer mehr zu isolieren. Dies erfordert eine Planvolle Politische Führung durch das Buch und mit dem Buche, erfordert aktiven Willen und größte Beweglichkeit als stets bereite Hilfeleistung für Partei und Staat. Das bedeutet, daß die Volksbücherei der Zukunft nicht mehr allein aus freiwilliger Leistung der Gemein den beruhen kann, sondern daß diese Verpflichtung Ausdruck sin ken muß in einem Büchereigesetz als Teil des geistigen »Wehrhaushaltcs« der Ration. Lebhafter Beifall dankte dem Vortragenden für seine richtunggebenden und zielbewussten Aus führungen, die sich zum Dolmetscher eines lang gehegten Wun sches der Volksbüchereien machten. Umrahmt wurde die Kund gebung durch ungemein modern anniutcnde festliche Musil von Joh. Fischer (16b0—1721) und Henry Purcell <1680), ge spielt vom Leipziger Kammerorchcster unter Leitung von S. W. Müller. Die eigentlichen Verhandlungen begannen am Sonntag, dem 2ö. September, im großen Festsaal der Universität mit einem wcitangelegten Vortrag von Obcrrcgierungsrat Professor vr. Dähn Hardt aus dem Rcichscrzichungsministcrium über »Die Richtlinien für den Ausbau des deutschen Volksbüchereiwescns-. Nach einem kurzen Überblick über den Gcstaltwnndel der Bücherei von der Zeit des Huma nismus bis ins beginnende 20. Jahrhundert wandte er sich der neuen Gestalt des Volksbücherciwesens im nationalsozialistischen Staate zu, indem er zeigte, wie im Zuge des totalen geistigen Umbruchs nach der Machtübernahme auch die Ausgaben der Bü cherei völlig andere geworden sind. An die Stelle des »Bil- dungsgukes- ist heute das völkische Erbe getreten und an die Stelle des Einzelmcnschen die Volksgemeinschaft. Sinngemäß stellt sich auch die Volksbücherei heute unmittelbar in diese hin ein und baut sich organisch auf im Rahmen eines gesamtdeutschen Bücherciwescns. Sie beginnt somit bei den Schüler büchcrcicn als dem eigentlichen Grundstock und schreitet dann fort über die Stufe desckändlichen Bücherciwescns, einer heute sehr wich tigen Aufgabe, zur Klcinstadt bücherci und besonders Mit telstadt bücherci, in welcher wir die Bücherei unserer Städte von fünfzig- bis zwcimnlhundcrttnusend Einwohnern sehen müssen. Es ist Aufgabe vor allem der Kreise und Gemein den, die Mittel hierfür znr Verfügung zu stellen, und die Tat sache, daß einschließlich der Schülerbüchereicn seit 1963 über 11 000 Ncugründungcn vorgenommen werden konnten, zeigt den erfreulichen Stand dieser Entwicklung. Zu diesen Büchereien kommt schließlich noch die G r o ß st a d t bücherei, deren Ausbau Nr. 231 Dienstag, den 4. Oktober 1938
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