Liebesbriefe eines allen Kavaliers Vricsiveltifcl äcs Mltcn Pückler mir Aüa von Lreskow Herausgegeben und eingeleitet von Professor Dr. Werner Dectjen 28z Seiten ' Leinen RM 6.80 v . der „AlteKavalier" istHermann Fürst Pückler-Muskau(i78z-t 871), der große Garten künstler, der Weltreisende und geistreiche Schriftsteller. Die Art seiner Lebensführung, der faszinierende Zauber, der von seiner glänzenden, weltmännischen Persönlichkeit ausging, die Fülle der Beziehungen, die er zu den bedeutendsten Zeitgenossen von Goethe bis Bismarck unterhielt, werden sein Andenken immer wach erhalten. Der 7z jährige Fürst, von erstaunlicher Jugendlichkeit, möchte sich als Beichtvater der wenig mehr als 20jährigen Schriftstellerin Ada von Treskow betrachten, die den Fürsten als Konfirmandin im Hause ihrer Eltern kennengelernt und von der Persönlichkeit Pücklers eine» unauslöschlichen Eindruck gewonnen hatte. Dabei geht es ihm aber wie dem alten Goethe: er erliegt fast dem Scharm des geistvollen und empfindsamen Geschöpfs und wird so selbst zur Beichte angeregt. Jeder Brief wird zu einem Bericht über die geistige Situation, zu einem Austausch über menschliche Fragen, zu einem willkommenen Anlaß, tägliche Ereignisse in größere Über sichten zu steigern. Und dies alles geschieht in graziöser Form, die an die Zeit des Rokoko erinnert, in tausendfältigen Wendungen aus einer phantasiereichen und dichterisch nahen Haltung heraus. Spürt man überdies dem Zauber edelster Erotik nach, so ist man beglückt über diese zwei Menschen, deren Herz und Geist dem Wesen und Wollen der romantischen Zeit ein letztes strahlendes Denkmal gesetzt haben. 3n seiner Einführung zeichnet Deetjen ein Bild des kulturellen Berlin um die Mitte des letzten Jahrhunderts. So wird es leicht, die stoffliche Fülle wie den persönlichen Reiz dieser Briefe nicht nur zu begreifen, sondern als Dokument der' Zeit aufzufassen. 'Oi S68S