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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1938
- Strukturtyp
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- 1938-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1938
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- Deutsch
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Nikolsburg vor seiner Heimkehr ins Reich Den Namen Nilolsburg, des Städtchens >m südlichen Mähren, haben wir in den Wochen vor dem 1. Oktober oft ge lesen, Wie schwer diese Wochen für seine Einwohner gewesen sein mögen, können unsere Leser aus der Schilderung unseres Bcrusskameraden Alois Bartosch ersehen, die er uns zur Verfügung stellt und sür die wir ihm danken, Nikolsburg, das historische Städtchen, bekannt durch den Vorfriedcn zwischen Österreich und Preußen im Jahre 1866, hat böse Wochen hinter sich. Ehemals durchwegs deutsch, bekam es nach dem Umsturz 1918 ungebetene Gäste und allerorts störte der rauhe tschechische Ton das friedliche und ruhige Tun der deut schen Bewohner. In den letzten Wochen verschärfte sich der nie schlummernde Haß der Tschechen gegen die Deutschen in einem derartigen Maße, daß Reibereien und Tätlichkeiten täglich am Platze waren. Man wußte auf tschechischer Seite gut um des Kampfes Preis, Mit wachsendem Unmut und Ingrimm sah der Weinbauer seinen wohlgepflcgtcn und in schwerer Mühe gezogenen Wein garten durch Soldatenhand roden und in Unterstände und Schützengräben umwandeln. Durch die üppig reisenden Fluren schlängelten sich Drahtverhaue und spanische Reiter, dem hoffen den Landmanne die Einbringung der Ernte verwehrend, Auto§ durchrasten Tag und Nacht die Straßen und führten Material sür den Bau der Eisenbetonunterstände zu, Soldatenkolonnen, tschechische Hetzlicdcr singend, durchzogen die Straßen, Diese Ge sänge ließen den sonst schwermütigen Ton der slavischen Lieder vermissen. Man wußte von Munitions- und Sprengmittellagern im Innern der Stadt, was gewiß nicht zur Beruhigung der Be völkerung beitrug. Von allen Höhen ringsumher starrten wohl armierte Befestigungsanlagen herab, die im Ernstfälle das Ärgste befürchten ließen. Drohte man doch, bei einem Kriegsmißerfolg die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Die reichgesegneten Weingärten waren der Plünderung durch die Soldaten preis gegeben, Die Staatspolizei fand ohne jedweden Grund Gelegen heit, Personen zu verhaften und blutig zu mißhandeln. Ein höhe rer Gendarm dünkte sich als Pascha von Nikolsburg und lieferte eine Unzahl Einwohner ins Gefängnis, Jedem tschechischen Schuljungen konnte man an dem hämischen Grinsen den ihm in der Schule eingeimpften Haß gegen die Deutschen ablesen und noch bis zum Tage vor der Befreiung trug alt und jung unse rer Gegner am weiß-rot-blauen Bande die Worte: »Wir ergeben uns nicht!- in tschechischer Sprache, Juden und Kommunisten waren getreue Schleppträger aller Vorgenannten, Nicht wieder zugeben sind ihre Ausfälle gegen den Führer und seine Ge treuen, Nun kamen die Tage der Entscheidung, Immer nervöser wurden die tschechischen Truppen, immer hastiger die Vorberei tungen zu einer Verteidigung, immer größer der Haß gegen alles, was deutsch war. Die klaren und eindeutigen Worte des Führers wurden verstanden, nicht nur von den Tschechen, son dern auch von den Juden, die nun anfingen, ihre Bündel zu schnüren. Tag und Nacht wurde gepackt und Familien nebst Waren, Hab und Gut durch Möbel- und Lastwagen in einen sicheren Port gebracht. An der Peripherie wie auch im Inneren der Stadt wurden aus requirierten Lastwagen, die mit Steinen beladen waren, sowie aus Dreschmaschinen, Eggen, Pflügen usw. Barrikaden errichtet, Straßen geöffnet und mit Minen geladen, Drahtverhaue gespannt und spanische Reiter aufgestellt. Die Geschäfte stockten längst, der Bauer kämpfte mit schweren Sorgen, Die Herbsternte war noch nicht eingebracht und der Anbau stand vor der Tür. Die treuen Helfer des Landmannes, die Pferde, wurden ihm genommen, um irgendwo schwer ge martert zu werden und bei Hunger und Durst ein elendes Dasein zu fristen. Die Juden und Kommunisten, als Genossen der Tsche chen, wurden zu Denunzianten ärgster Sorte und die »Rote Wehr-, eine übelbeleumundete Bande, zog schwer bewaffnet als »Beschützer- der Bevölkerung durch die Straßen, währen!) man den rechtmäßigen Besitzern von Waffen diese schon wochenlang vorher abgenommen hatte. Zeitungen erschienen nicht mehr und durch die Einziehung der Rundfunkgeräte sollte das Volk ohne jede Nachricht bleiben. Die mehrtägige, vollständige Verdunke lung der Stadt gefährdete die Sicherheit sür Gut und Leben aufs höchste. Der Mobilisierungsbefehl entvölkerte die Stadt teils durch Einrücken der wehrfähigen Männer, teils durch Flucht zahlreicher Familien über die nahe Grenze oder in die W älder. Ein grauenvolles Ahnen quälte die Zurückgebliebenen, die > ich in Kellern und Höhlen der nahen Berge verbargen. Es tvaren Tage der Furchtbarkeit, die nur der versteht, der sie hier ei:lebte. Wer aber kann die Freude in ihrer Größe ermessen, di e uns erfaßte, als die Kunde von der unblutigen Befreiung u aserer Stadt und der angeordneten Räumung eintraf! Wie rasclq ver schwanden unsere Bedrücker und mit ihnen ihre Spießges ellen, die Juden und Kommunisten! Viele unserer Landsleute, d ie als Geiseln verschleppt worden waren, kehrten unter unbeschreib lichem Jubel der Bevölkerung aus ihrer qualvollen Gefangen schaft zurück. Ein schwerer Alp fiel von der Brust jedes M itbür- gers und dreifach stärker pochte die Freude in seineni Herzen, als dies vorher in Leid und Kummer geschah. Ms aber am 9, Okto ber unsere Befreier in die überaus reich geschmückte Stadl! ein marschierten, da war des Jubels kein Ende und der vergas senen Frcudentränen schämte sich auch der härteste Mann nicht, i lldolf Hitler, unser glorreicher Führer, hat uns aus der Knecht schast erlöst und heimgeholt in das heilige Deutsche Reich, Unser h eißer Dank hierfür hat keine Grenzen, Nikolsburg ist nun der Knechtschaft los, der Sehnsinchts- traum nach der Vereinigung mit den deutschen Brüdern ij t er füllt und der Odem der Freiheit weht durch das sreunt ckiche Städtchen, Deutsche Dichter vor deutschen Volksgenossen in aller Welt Anläßlich der Eröffnung der vorjährigen Buchausstellung zur Buchwoche in den Räumen der deutsch-italienischen Kultur- gcscllschaft in Mailand wies der italienische Minister für Volkslultur, Alsicri, in seiner Ansprache auf die volksverbindende Aufgabe des Buches hin. Das Buch könne wie kein anderes Mittel die politische Freundschaft zwischen Deutschland und Ita lien auf kulturell-geistigem Gebiet untermauern und die Völker mit den großen gemeinsamen Zielen im Kampf gegen die bol schewistische Zersetzung unterstützen. Ähnliche Gedanken äußerte vor einiger Zeit der Altpräsidcnt der Reichsschrifttumskammer, Hans Friedrich Blunck, im Rah men einer Feierstunde der Ortsgruppe Athen der Auslands organisation der NSDAP, Vor auslandsdeutschcn und griechi schen Zuhörern sprach Blunck damals über die besondere Ausgabe des deutschen Buches als eines der höchsten Ausdrucks'mittel des Kulturwillens eines Volkes. Das Verlangen nach dem Buch als Mittler dcuts, her Ku ltur stieg bei den Deutschen in aller Welt mit der zunehn wnden An teilnahme an den politischen Geschehnissen im Reich , Die gc ästi gen Kräfte, die die Deutschen in der Heimat erst zr, einem ein zigen Volk werden ließen, verfehlen auch nicht ihre Wirkung auf die Deutschen, die sich in fernen Ländern und fremd er Umgebmng ihr tägliches Brot verdienen. Neben dem politisch- en Wort, das die Auslandsdeutschcn am Rundfunk und in den Zeitungen mit Eifer verfolgen, fühlen sie sich nun wieder in ver stärktem Maßa zum Dichterwort hingezogen. Viele Gruppen d- ss Deutschtums in allen Erdteilen haben aus diesem Bedürfnis h> :raus Dichter aus dem Reichzu sich geladen, um sich von diesen Kün- 8S4 Nr, AS DNnSI» », dcn SS, vttoiir WS8
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