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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1938
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- 1938-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1938
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Chrysanthemen bildete den Rahmen für die Fahnen der national sozialistischen Verbände, die hinter der Staatskapelle Aufstellung genommen hatten. Auf der rückwärtigen Empore hatten der Gebietsmusikzug der HJ> und der Chor der Hitler-Jugend Platz genommen. Reichsminister Or. Goebbels, Reichsleiter Bo uhler und Reichsstatthalter Sauckel wurden, als sie erschienen, stehend begrüßt. In ihrer Begleitung befanden sich u. a. Staats sekretär Hanke, Ministerialrat Bern dt, Ministerialrat Or. Naumann, der Altpräsident der Reichsfchrifttums- kammer vr. H. Fr. Blunck und Regierungsrat Schlecht. Als Ehrengäste nahmen die Vertreter der Verbände der NSDAP., der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes an der Feierstunde teil. Es war das erstemal, daß mehr als zweihundert deutsche Dichter diese Stunde erlebten, die für sie der Höhe punkt der Weimarer Dichtertagung gewesen sein wird. Den festlichen Auftakt bildete die Ouvertüre zu der Oper »Der Barbier von Bagdad« von Peter Cornelius, die von der weimarischen Staatskapelle unter Leitung des Generalmusik direktors Sixt dargeboten wurde. Der Gauleiter Reichsstatthalter in Thüringen, Fritz Sauckel, gedachte in seiner Begrüßungsansprache zunächst des erkrankten Präsidenten der Reichsschrifttums kammer. Er gab seiner besonderen Freude Ausdruck, daß er zum vierten Male die Ehre habe, die Gäste zur Eröffnung der Buch woche begrüßen zu dürfen. Mit Beifall wurde die Feststellung ausgenommen, daß diese Feierstunde zum erstenmal im Zeichen Großdeutschlands stattfindc, das für uns äußere und innere Wirklichkeit und absolute Zukunft sei. Es sei ein Glück, zu wis sen, daß in dieser kleinen Stadt deutsche Dichter aus allen Gauen zum ersten Großdeutschen Dichtertreffen eingckehrt seien, unter ihnen die der Ostmark und des Sudetenlandes. Mit herzlichen Worten stattete er Rcichsminister vr. Goebbels seinen Dank für die Durchführung des Dichtertreffens ab. Er schloß mit der Fest stellung, daß das deutsche Buch sowohl nach seinem Inhalt als auch seiner geschmacklichen Gestaltung nach eine geistige, mora lische und reale Weltmacht darstelle, die von gewaltigster und segensreichster Wirksamkeit sein und bleiben werde. Neicksleiter öoukler über die Aufgaben der parteiamtlichen Prüfungskommission Im Mittelpunkt der Ansprache Reichsleiter Philipp Bouh- lers standen die Aufgaben der Parteiamtlichen Prüfungs kommission zum Schutze des NS.-Schrifttums. Reichsleiter Bouhler ging aus von der Bedeutung des Buches im politischen Dasein eines Volkes als einem der stärksten Bindungsmittel der Gemeinschaft und von der besonderen Stel lung des Buches beim Ausbau einer neuen Politischen Ordnung und zur Sicherung der geistigen Kultur einer Nation. Schrist- tumspolitik, als Teil der gesamten Kulturpolitik, sei allerdings nur möglich auf dem Boden einer dem Volke gemäßen geschlosse nen Weltanschauung, nicht aber von einer in allen Fragen des Lebens zwiespältigen und unsicheren Haltung. »So ist die nationalsozialistische Schrift tumspolitik zunächst dazu übergegangen, das wirre Durcheinander und Gegeneinander, die Zügellosigkeit und Willkür zu beseitigen. Sie hat dabei den aus unehrlichen Herzen oder klug getarnter Feindschaft zum Nationalso zialismus kommenden Vorwurf der Beengung der Freiheit nicht gescheut. Es gibt keine ab solute Freiheit. Nur der Todfeind jedes völ kischen Lebens kann so etwas behaupten. Es gibt viele Freiheiten !m menschlichen Leben, die sich miteinander vertragen müssen, wenn ein Ganzes geschehen soll.« Reichslciter Bouhler ging dann auf die Vielgestaltigkeit des deutschen Schrifttums ein, und stellte fest, die Partei habe in der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.- Schrifttums eine Dienststelle geschaffen, deren Aufgabe es sei, dem Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums im besonde ren Maße zu dienen und damit dem Schutze der Partei auf dem Gebiete des geistigen Ringens und der geistigen Auseinander setzung, soweit sie im Schrifttum ihren Niederschlag fänden. Die Vielgestaltigkeit des deutschen Schrifttums habe gerade nach der Machtübernahme die Gefahr aufkommen lassen, daß eine Viel zahl von Organisationen, Gruppen und Stellen unter ihren besonderen Gesichtspunkten ihr Augenmerk dem Schrifttum zu wandten, ohne dabei den Gedanken der Einheitlichkeit zu berück sichtigen. Er habe es daher als Vorsitzender der Prüfungskom mission als seine vornehmste Aufgabe angesehen, an der Herstel lung des notwendigen Prinzips der Ordnung und Einheit mit zuwirken. Zu dem souveränen Recht der NSDAP. — so fuhr der Reichsleiter weiter fort —, über ihre ureigensten Angelegen heiten ausschließlich allein und selbständig zu bestimmen, ge höre aber in erster Linie, darüber zu wachen, daß das natio- nalsozialistische Ideengut nicht von Unberu fenen verfälscht werde. Die Durchführung dieser Auf gabe habe zunächst eine Zusammenfassung und Ordnung aller schrifttumspolitischen Arbeiten innerhalb der Partei zur Vor aussetzung gehabt, wobei auf dem geistig-weltanschaulichen Ge biet der Beauftragte des Führers für die Überwachung der ge samten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, entscheidend beteiligt sei. Die Ergebnisse und Er folge dieses Prinzips der Zusammenarbeit sowohl mit den ein zelnen Dienststellen der Partei als auch mit denen des Staates würden besonders deutlich an der Tatsache, daß es anläßlich der diesjährigen Woche des Deutschen Buches auf Grund der Mitarbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission erstmalig möglich gewesen sei, das wissenschaftliche Schrifttum, soweit es von allgemeinem Interesse ist, in der Jahresschau des deutschen Schrifttums maßgebend zu berücksichtigen. Sich besonders an die Verleger wendend stellte Reichsleiter Bouhler die Notwendigkeit heraus, im Interesse der Steigerung der Wirksamkeit des deutschen Buches bei uns und in der Welt eine Hebung des allgemeinen Leistungsni veaus herbeizuführen. Er wies auf die nachhaltigen Bemühungen der Partei und auf ihre Erfolge in dieser Rich tung hin. Als Beispiel für diese ausbauende Tätigkeit der Partei amtlichen Prüfungskommission wies er auf die V o l k s ka l e n - der als einer Schrifttumsgattung hin, die breite, eigentlich dem Buch sonst wenig zugängliche Leserschichtcn erfaßt, und auf die volkstümlichen Nachschlagewerke und Lexika. Eingehende Behandlung widmete Reichsleiter Bouhler der Schaffung einheitlicher Schulbücher, Lese st off e, Lehr- und Lernmittel. Er betonte, daß ein Schulbuch weder Diskussionsplatz noch Experimentierfeld sein könne. In ihm müsse eine ausgewogene einheitlich aus der nationalsoziali stischen Weltanschauung herausgewachscne Auffassung vertreten werden. Schon in Kürze werde sowohl in sprachlicher wie in poli tischer Hinsicht ein Vergleich der in Zusammenarbeit mit dem Reichserziehungsministerium geprüften Lehrbücher mit den bis herigen Büchern angesichts der durch die Tätigkeit der Partei eingetretenen Leistungssteigerung nicht mehr möglich sein. Diese Feststellung soll aber den Verleger und Verfasser nicht davon entbinden, immer weiter an einer Verbesserung und Aufwärts entwicklung zu arbeiten. Auch aus dem Gebiet des politischen Buches werde im generellen Sinne eine Wertsteigerung herbeigeführt werden, um unter allen Umständen zu verhindern, daß sich in diesem wesentlichen Schrifttumsfektor die Durchschnittsware breit mache. 850 Nr. 255 Mittwoch, öen 2. November 1998
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